Kommt bald ein Mars-Raid?
Ob der geleakte Raid im Riff oder die Planeten Merkur und Saturn: Einige Inhalte, die Bungie in letzter Minute aus dem Spiel schnitt, liegen noch in der Schublade und werden (höchstwahrscheinlich) später in Form von Zusatzinhalten oder größeren Erweiterungen nachgereicht. So sollte es bereits in Destiny ein weiteres Gebiet auf dem Mars inklusive Strikes und sogar einen Raid geben.
Weil sich Bungie aber ohnehin schon mit der Entwicklung verhoben hatte, beauftragten sie die High Moon Studios, die ebenfalls zu Activision-Blizzard gehören, um diese und weitere Inhalte in den Destiny-Nachfolger einzubauen, der im Herbst 2016 erscheinen soll.
Der Grund aller Probleme
Die Entwickler waren laut eigenen Aussagen erschlagen vom plötzlichen Reboot und der generell miserablen internen Produktionsplanung. Doch warum hinkt Bungie im Zeitplan so extrem hinterher? Warum werden selbst zwei Jahre nach Release immer noch (unfertige) Spielinhalte zurückgehalten?
Als Hauptgrund nennen Mitarbeiter die für Destiny von Grund auf neu erstellte Spielengine sowie die Tools, die die Entwickler zum Designen der Levels, Rendern der Grafiken und Erstellen von Inhalten nutzen. Selbst kleinste Änderungen seien mit einem enormen Zeitaufwand verbunden.
Um eine Map in den Editor zu laden, brauchte es acht Stunden. Um sie zu öffnen, gingen nochmal 20 Minuten drauf und eine weitere Viertelstunde, um die Map nach einer Minianpassung zu kompilieren. Ganz zu schweigen davon, wie aufwändig es sein würde, komplett neue Karten oder Missionen zu basteln und zu rendern. Destiny sehe zwar hervorragend aus, sagen Involvierte, für Entwickler sei die Engine jedoch ein Graus.
Der Rettungsanker: Mikrotransaktionen
Nachdem Destiny im September 2014 erschien, arbeitete Bungie unter Hochdruck an den beiden Zusatzinhalten Dunkelheit lauert und Haus der Wölfe. Wenige Monate später folgte König der Besessenen. Nebenbei werkelte ein Live-Team kontinuierlich an Patches und Bugfixes. Diesen Entwicklungsmarathon, diesen Grind hält Bungie nicht lange durch - auch nicht mit der Hilfe der High Moon Studios.
Und so kam die Idee der Mikrotransaktionen auf. Anstelle von Destiny, DLC1, DLC2, König der Besessenen und wieder DLC1, DLC2, wie es anfangs geplant war, konzentriert sich Bungie nun auf kleinere Zusatzinhalte und Anpassungen, die kostenlos veröffentlicht werden sollen. Die Mikrotransaktionen spülen derweil das Geld in die Kassen. Momentan können sich Spieler für Echtgeld zwar lediglich Emotes kaufen, böse Zungen behaupten jedoch, es sei nur eine Frage der Zeit, bis auch Engramme, Level-Boosts und neue Items im virtuellen Kiosk angeboten werden.
Es bleibt abzuwarten, wie sich Destiny in den nächsten Jahren entwickelt. Rückblickend ist es jedoch bemerkenswert, dass Bungie im Herbst 2014 überhaupt ein Spiel veröffentlichen konnte.
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