Nomen est Omen
Die Steuerung ist tatsächlich Genre-Standard: Wie etwa in DmC klettern und teleportieren wir uns in den streng linearen Arealen an Gebäuden hoch und über Abgründe hinweg. Sobald Deadpool auf Feinde trifft, wird's blutig. Wie Dante darf auch Deadpool frei zwischen Schusswaffen und seinen beiden Schwertern hin und herwechseln. Beides lässt sich durch freischaltbare Combos zu vernichtenden Angriffsketten verknüpfen.
Wie in Batman: Arkham City darf Deadpool zudem auf Knopfdruck Attacken kontern. Je länger wir ohne Gegentreffer durch die Feindgruppen fegen, desto mehr Punkte für Combos und Waffenupgrades verdienen wir dabei. Außerdem füllt sich eine Power-Leiste, mit der wir eine besonders verheerende Rundum-Attacke starten dürfen.
Erwischen wir einen unaufmerksamen Gegner im Level von hinten, dürfen wir den auch per Stealth-Kill besonders unappetitlich abschlachten. Alles in allem spielen sich die Kämpfe ganz nett, für die Free-Flow-Oberliga eines Batman: Arkham City reicht es bei Deadpool aber nicht.
Trio mit vier Waffen
Technisch reißt Deadpool keine Bäume aus. Zwar haben sich die High Moon Studios (Transformers-Reihe) sichtlich Mühe bei Deadpools »Masken-Animationen« und dem coolen Wolverine-Selbstheilungseffekt gegeben, die tristen Schlauch-Level und faden Effekte wirken aber nicht mehr zeitgemäß. Immerhin beweisen die Entwickler auch hier Sinn für Humor: Wenn wir in Deadpools Wohnung an den mit Matschtexturen verschandelten Kleiderschrank treten, kommentiert der Antiheld »Oh, hier hat sich ein Grafiker aber besonders viel Mühe gegeben«.
Zumindest in den ersten beiden Levels kaschieren die Entwickler so geschickt technische Schwächen mit Deadpools großer Klappe. Pausenlos durchbrechen entweder Deadpool oder seine anderen beiden Persönlichkeiten die vierte Wand und kommentieren die Szenerie oder unseren Spielstil.
Besonderes Lob gebührt dabei Sprecher Nolan North: Der spricht alle drei Figuren mit komplett anderer Stimmlage und macht so die Illusion vom schizophrenen Deadpool perfekt. Cool: In einer Szene telefoniert Deadpool mit North, während die anderen beiden Identitäten sich darüber lustig machen. Vier Figuren in einer Szene dürfte selbst für den vielbeschäftigten North, der unter anderem Nathan Drake in Uncharted, Desmond Miles in Assassin's Creed und Pinguin in Batman: Arkham City spricht, Rekord sein.
In diesen Genuß kommen auch deutsche Spieler: Die ungeschnittene USK-18-Version von Deadpool wird nur mit englischer Sprachausgabe nebst deutschen Untertiteln für PlayStation 3, Xbox 360 und als Download auf Steam (PC) veröffentlicht.
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