Dead Space-Grafikvergleich: Im Remake wird die Nebelmaschine angeschmissen und ich liebe es

Seit dem Film-Klassiker Alien sind dicke Nebelschwaden untrennbar mit Science-Fiction-Horror verbunden. So auch im Remake von Dead Space, das viel schauriger wirkt als das Original.

Tzzzzzssshhh - auf der Ishimura wabert mehr Nebel umher als in einem Techno-Club. Tzzzzzssshhh - auf der Ishimura wabert mehr Nebel umher als in einem Techno-Club.

Man mag es kaum glauben, aber das Original von Dead Space hat mittlerweile 14 Jahre auf dem Buckel. Für dieses Alter hat sich das Horror-Spektakel jedoch erstaunlich gut gehalten, es ist noch immer bestens dafür geeignet, mir einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen.

Das Remake legt grafisch allerdings eine gehörige Schippe drauf und verspricht eine absolute Terror-Granate zu werden. Einen großen Anteil daran hat der geschickte Einsatz von dichtem Nebel in Verbindung mit schummriger Beleuchtung und tiefschwarzen Schatten.

Laut Wettervorhersage ist mit Bodennebel zu rechnen

In einem Video vergleicht der YouTube-Kanal ElAnalistaDeBits die bisher veröffentlichten Gameplay-Clips des Dead Space-Remakes, das am 27. Januar 2023 erscheinen soll, mit dem Original aus dem Jahr 2008. Dabei ist es absolut beeindruckend, wie gigantisch der technische Fortschritt seit dem Erstling ausfällt.

Vor allem die atmosphärische Verwendung von Nebel- und Raucheffekten hat mich direkt in ihren Bann gezogen. Als großer Fan des Film-Klassikers Alien, bei dem die Macher*innen übermäßig dichten Nebel einsetzten, um außerirdische Kreaturen sowie Umgebungen zu verhüllen und damit für Spannung zu sorgen, freue ich mich zu sehen, dass der Effekt noch heute zum Standardrepertoire von gut gemachtem Science-Fiction-Horror gehört.

Allein in dem Bild sind mehr Partikeleffekte zu erkennen als im ganzen Original. Allein in dem Bild sind mehr Partikeleffekte zu erkennen als im ganzen Original.

Der erste Teil von Dead Space hielt sich seinerzeit ebenfalls an diese Regel, jedoch längst nicht in dem Umfang, wie es heutzutage etwa ein Returnal, Alien: Isolation oder eben das Remake von Dead Space machen. Rauch manifestiert sich nicht mehr nur als lokal eingegrenzter Partikeleffekt, der von grob abgesteckten Lichtsäulen angestrahlt wird, sondern als dicke Schwaden, die nahezu jeden einzelnen Raum einhüllen.

Wie hier in diesem Vergleichsbild:

Original Remake Original Remake

Das Remake kann mehr mit Effekten arbeiten und macht es auch. (Bildquelle: ElAnalistaDeBits)

Ohne die bessere Beleuchtung wären so tolle Partikeleffekte nicht möglich

Dass sich der Nebel so gut in die Optik integriert, liegt vorrangig daran, dass er so gut ins Beleuchtungssystem des Dead Space-Remakes integriert ist. Da viel mehr unabhängig voneinander strahlende Lichtquellen eingesetzt werden und den Raum realistisch ausfüllen, entsteht ein stimmigeres Gesamtbild, das punktuelle Kontraste setzt.

Flackernde Lampen oder auch der Schein eines naheliegenden Sterns sind absolute Blickfänger, Schatten tauchen die Szenerie hingegen in ein unheilvolles, tiefes Schwarz, das die Umgebung vor unserem Auge verbirgt.

Das Remake von Dead Space steuert viel mehr Kontraste bei, damit mehr optische Varianz bei der Helligkeit einer Szene entsteht. (Bildquelle: ElAnalistaDeBits) Das Remake von Dead Space steuert viel mehr Kontraste bei, damit mehr optische Varianz bei der Helligkeit einer Szene entsteht. (Bildquelle: ElAnalistaDeBits)

2008 war daran noch nicht zu denken. Statt einzelne Bereiche detailliert auszuleuchten, wurden Schatten und Helligkeit eines Areals weitgehend anhand einer globalen Lichtquelle ausgerichtet. Dadurch hat Dead Space 1 einen nach heutigen Standards ziemlich blassen und uniformen Look.

Wobei man nicht außer Acht lassen darf, dass es in einigen Abschnitten dynamische Lichter einsetzt, die seinerzeit ordentlich Aufwand bedeuteten und sich auch heute noch gut gehalten haben. Solche Areale werden aufgrund der gestiegenen Rechenpower der neuen Konsolen und dem moderneren Grafikgerüst im Remake noch besser zur Geltung kommen.

Das Original-Dead Space ist ein Traum in grau-grün. Das Remake ist farblich deutlich abwechslungsreicher. (Bildquelle: ElAnalistaDeBits) Das Original-Dead Space ist ein Traum in grau-grün. Das Remake ist farblich deutlich abwechslungsreicher. (Bildquelle: ElAnalistaDeBits)

Auf welchem Platz unseres großen subjektiven Horrorspiel-Rankings (das Original von) Dead Space gelandet ist, erfahrt ihr übrigens hier:

Eine der umfangreichsten Neuauflagen der Videospielgeschichte

Das Remake von Dead Space sticht aber nicht nur aufgrund der nebulösen Lichtspielchen aus der Masse an Neuveröffentlichungen heraus, sondern auch dank der zahlreichen Neuerungen, die das Gameplay des Originals auf den Kopf stellen. So können wir uns nun (wie in den späteren Teilen der Reihe) frei durch die Schwerelosigkeit bewegen, anstatt von einem Punkt zum nächsten zu springen:

Die Weltraumspaziergänge sind viel größer als früher, wir können uns jetzt frei bewegen. Die Weltraumspaziergänge sind viel größer als früher, wir können uns jetzt frei bewegen.

Außerdem kann der Protagonist von Dead Space, der Schiffstechniker Isaac Clarke, die im Weltraum gestrandete USG Ishimura frei erkunden und sogar – ebenfalls wie in den späteren Ablegern – sprechen.

Zu den weiteren Neuerungen zählen darüber hinaus:

  • komplett neue Effekte
  • von Grund auf neu erstellte Animationen
  • neu gestaltete Areale
  • viel schickere Texturen und Charaktermodelle
  • Feinde verfügen über ein detailliertes Schadenssystem
  • dreidimensionaler Sound

Und dann wären da auch noch schickere, dynamische Schatten, die zum Beispiel dann geworfen werden, wenn Feinde von dem nun deutlich glaubwürdigeren Lichtkegel von Isaacs Taschenlampe angestrahlt werden.

Hier könnt ihr euch die grafischen Verbesserungen im Trailer ansehen:

Dead Space Remake - Erster Gameplay-Trailer lässt Isaac Clarke endlich sprechen Video starten 2:25 Dead Space Remake - Erster Gameplay-Trailer lässt Isaac Clarke endlich sprechen

Meinung der Redaktion

Chris Werian
Chris Werian

Als das Remake von Dead Space angekündigt wurde, war ich direkt Feuer und Flamme, da der erste Teil zwar ein unbestrittenes Meisterwerk ist, grafisch aber nicht mehr zur Speerspitze im Horror-Genre zählt. Unter anderem aufgrund der blassen Beleuchtung und den schwachen Partikeleffekten. Die dreht EA Motive nun auf Anschlag, weswegen ich von dem bisher gezeigten Material absolut begeistert bin.

Das diffuse Spiel aus Licht und Schatten in den beklemmenden, stählernen Gängen der Ishimura erzeugt eine dermaßen dichte Atmosphäre, dass ich es kaum abwarten kann, meinen Plasma Cutter in die Hand zu nehmen und auf Necromorph-Jagd zu gehen. Vielleicht sogar mit dem coolen Helm der leider sehr teuren Collector’s Edition.

Auf was freut ihr euch beim Dead Space-Remake am meisten?

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