Als wir nach knapp 25 Spielstunden in DC Universe Onlinedie Maximalstufe 30 erreichen, haben wir die Checkliste der Comic-Fan-Träume fast vollständig abgehakt. Wir haben den Wachturm der Justice League im Erdorbit besucht. Seite an Seite mit Batman und Robin gekämpft. Haben Sinestro in die Knie gezwungen. Beim Dämonen Etrigan die Seele für Zombiekräfte eingetauscht. Aquaman die Birne flüssig geprügelt. Und sogar die Bathöhle vor Brainiac verteidigt.
Gleichzeitig haben wir aber auch die Prüfliste für »unnötige MMO-Ärgernisse« gut füllen können: Schlampige Übersetzung, fummelige Benutzeroberfläche, kaputter Sprach- und Text-Chat, defekte Gildenfunktionen und viele weitere Macken plagen DC Universe Online. Viele dieser Probleme sind typisch für den Start eines Online-Rollenspiels und können über Patches ausgemerzt werden, machen Käufer des Spiels aber zu unfreiwilligen Betatestern.
Da wir zu diesem Zeitpunkt noch keine abschließenden Aussagen zur Langzeitmotivation von DC Universe Online machen können, bilden wir in diesem Artikel den aktuellen Zustand des Spiels ab. Einen kompletten Test-Artikel reichen wir demnächst nach.
Fliegen wie Superman, Stechen wie Azrael: Der Charakter-Editor
Jeder neue Held oder Schurke entspringt dem umfangreichen Charakter-Editor von DC Universe Online. Hier lässt sich die eigene Spielfigur entweder Schritt für Schritt von Körperbau über Hauttyp, Frisur und Ausrüstung selbst erstellen oder über die »Inspiriert von«-Funktion mit wenigen Handgriffen einem bekannten Helden oder Schurken nachempfinden.
Auch die großen Vorbilder teilen sich genau wie der Nachwuchs in mehrere Kräfte-, Kampf- und Bewegungsklassen ein. Batman-ähnliche Figuren setzen etwa Kampfkunst, Akrobatik und Gadgets ein, Superman-Pendants fliegen, pusten Kälteatem und schlagen mit den Fäusten zu. Letztlich steht die Kombination aber jedem Spieler frei. Ebenfalls wichtig: Im Charakter-Editor wählen Helden Batman, Superman oder Wonder Woman, Schurken dagegen Lex Luthor, Circe oder den Joker als Mentor. Das hat letztlich Auswirkungen auf das Startgebiet (Metropolis oder Gotham City) und die verfügbaren Quests. Abschließend bleibt noch, die Farbpalette oder Färbung jedes einzelnen Gegenstands festzulegen, ein Emblem auszuwählen und natürlich einen passenden Helden- oder Schurkennamen zu vergeben.
Piff, Paff, Pow: Die Action-Kämpfe
Eines der größten Alleinstellungsmerkmale von DC Universe Online ist das Kampfsystem. Das steuert sich sehr viel direkter als in anderen Online-Rollenspielen und ist eher mit Actionspielen wie Spider-Man: Dimensions vergleichbar. Zwar entscheiden noch immer Charakterwerte auf Waffen und Ausrüstung über ausgeteilten und eingesteckten Schaden, Helden und Schurken müssen aber aktiv Angriffskombos einsetzen, ausweichen, blocken und Spezialangriffe abfeuern. Dafür eignet sich das Gamepad der PlayStation 3 natürlich hervorragend.
Die übliche Ordnung der Schlachtreihen wie etwa im PC-MMO World of Warcraft mit Tank, Damage Dealer, Fernkämpfer und Heiler wird durch diese Hektik aufgebrochen, erst spät im Spiel ist es nötig, mit kühlem Kopf und Taktik in der Gruppe vorzugehen. Zauberer und Heiler im speziellen müssen sich ebenfalls umstellen. Einzelne Spieler zu heilen klappt nicht direkt, viele der Gesundheitssprüche wirken als Flächenzauber. Schwächen in der Bedienung offenbaren sich erst bei den Menüs und dem Inventar. DC Universe reagiert nur sehr träge auf Wechsel zwischen einzelnen Untermenüs und auch das an- und ablegen von Ausrüstung gestaltet sich fummelig. Genau wie am PC lässt sich dieses Problem aber zumindest mit den Tastenkürzeln der Tastatur erträglicher gestalten, denn die werden von DC Universe Online über die USB-Anschlüsse der PlayStation 3 oder Bluetooth unterstützt. Nervig: Auch wenn wir mit Tastatur chatten, blendet DC Universe Online noch immer das Onscreen-Keyboard ein und blockiert damit die Sicht.
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