Der Days Gone Survival-Modus ist cool, hat aber eine große Schwäche

Wer den neuen Days Gone-Schwierigkeitsgrad "Überleben" spielen will, startet kein New Game-Plus, sondern muss ein neues Spiel anfangen. Doof, findet Linda.

Survival-Mode schön und gut, aber eine Sache stört! Survival-Mode schön und gut, aber eine Sache stört!

Update 1.10 ist ab sofort für Days Gone erhältlich und bringt allerhand frische Inhalte ins Spiel. Zu den größten Neuerungen gehört der Überlebensmodus. Dahinter verbirgt sich ein weiterer Schwierigkeitsgrad für all diejenigen, die in der ohnehin schon knallharten Postapokalypse nach einer echten Herausforderung suchen.

Ich selbst habe mittlerweile ebenfalls in den Survival-Modus hineingeschnuppert, bin allerdings hin- und hergerissen.

Der Survival-Mode ist eine coole Idee...

Achtung, ab hier wird's gefärhlich. Achtung, ab hier wird's gefärhlich.

Fangen wir bei den positiven Dingen an. Rein spielerisch erweist sich der neue Schwierigkeitsgrad als spaßige Angelegenheit, weil er die größte Stärke von Days Gone wunderbar auszunutzen weiß: die konstant gefährliche Open World.

Schon auf dem normalen Schwierigkeitsgrad schafft es das Zombie-Abenteuer, ein ständiges Bedrohungsgefühl in mir auszulösen. Bends Endzeit-Oregon sorgt für Nervenkitzel. Zu jeder Zeit und (fast) egal an welchem Ort. Der Überlebensmodus setzt hier noch einmal eine Schippe drauf, indem er mich wirklich angreifbar macht und mich dazu zwingt, mich nur noch mehr auf meine Überlebensinstinkte zu verlassen.

Was ändert sich mit dem neuen Feature genau? Stärkere Gegner erschweren mir das Vorankommen im verwilderten Oregon. Auf Schnellreise, Minimap und Leisten für Lebensenergie, Ausdauer und Co. muss ich verzichten. Nur bei aktivierter Überlebenssicht werden HUD-Elemente kurz eingeblendet, damit ich beispielsweise beim Fährtenlesen nicht komplett die Orientierung verliere.

Im Survival-Modus gibt's weder HUD noch Schnellreise. Im Survival-Modus gibt's weder HUD noch Schnellreise.

Für einen Großteil der Zeit stehe ich aber eben komplett ohne helfende Anzeigen da. Die Folge? Ich muss stärker auf meine Umgebung und auf meine Spielfigur Deacon achten. Brettere ich mit dem Bike durch die Gegend, schaue ich nicht mehr auf die Minimap und darin aufploppende Symbole, sondern konzentriere ich mich jetzt auf die Straße und die Gefahren drumherum.

Befinde ich mich im Kampf, erkenne ich jetzt nicht mehr, wie viel Munition ich noch übrig habe. Stattdessen muss ich auf Deacons gesprochene Hinweise im Spiel achten: "Mist, kaum noch Kugel übrig!", okay dann nehme ich eben das Stiefelmesser ... oder im Zweifel lieber die Beine in die Hand. Denn nach nur ein bis zwei Treffern gehen hier nämlich schon die Lichter aus.

So lässt mich Days Gone tiefer in die Spielwelt eintauchen und baut eine viel größere Spannung auf als auf den drei Standard-Schwierigkeitsgraden.

...würde aber als New Game+ für mich besser funktionieren

Doch das Ganze hat einen großen Haken: Um den Überlebensmodus überhaupt aktivieren zu können, muss ich ein komplett neues Spiel beginnen. Richtig. Der neue Schwierigkeitsgrad lässt sich weder in einem bestehenden Save-Game via "Optionen" auswählen, noch lässt er sich im New Game Plus starten. Gerade letzteres bedauere ich.

Linda Sprenger
@lindalomaniac

Es ist kein Geheimnis, dass Linda großen Spaß mit Days Gone hatte. Der Survival-Modus wäre für sie die perfekte Gelegenheit, nochmal ein neues Abenteuer unter ganz anderen Bedingungen zu starten - aber eben im Rahmen eines New Game Plus.

New Game Plus erlaubt es Spielern in der Regel, jegliche erspielte Fortschritte für einem neuen Story-Durchlauf zu übernehmen, zum Beispiel Waffen und Fähigkeiten. Und genau das hätte ich mir für den Überlebens-Modus von Days Gone gewünscht.

Denn nach 40 Stunden Spielzeit fürs erste Durchspielen habe ich jetzt schlicht keine Lust mehr, noch einmal ganz von Null anzufangen.

Klar fordert mich der Überlebenskampf im Survival-Mode noch mehr, wenn mich zunächst nur mit einer lausigen Pistole wehren kann und mir die stärkeren Wummen wie die Chicago Chopper und nützliche Skills wie "Kopfrausch" erst wieder mühsam erarbeiten muss.

Genau da liegt für mich aber das Problem. Die ersten Spielstunden der Story spielen sich stellenweise sehr schleppend, eben weil Deacons Waffenarsenal und Fähigkeiten-Repertoire zu Beginn so dürftig ausfallen.

Im Survival-Mode würde ich gerne gegen Horden kämpfe, aber erst wieder mühsam Waffen und Skills freischalten? Nö! Im Survival-Mode würde ich gerne gegen Horden kämpfe, aber erst wieder mühsam Waffen und Skills freischalten? Nö!

Im Überlebensmodus will ich aber insbesondere die großen spielerischen Highlights von Days Gone unter neuen Bedingungen genießen, nämlich die Kämpfe gegen Freaker-Horden.

Und um mich dieser besonderen Herausforderung zu stellen, brauche ich eben zwingend die besten Waffen und Fähigkeiten des Spiels. Erst wieder 20 Spielstunden verstreichen lassen, um Deacon für die Massenschlachten zu rüsten? Dafür fehlt mir gerade schlichtweg die Muße.

Mit NG+ schaue ich später wieder rein

Das Feature mit einem New Game Plus zu verbinden, wäre für mich letztendlich eine Komfortfunktion. Sie würde mir erlauben, den neuen Schwierigkeitsgrad trotz Mangel an Zeit und Geduld voll auszukosten.

Aktuell bleibt's aber eher bei einem kurzen Reinschnuppern. Sollte Bend irgendwann aber doch ein "NG+" nachliefern, springe ich wohl wieder an Bord. Denn im Grunde erweist sich der Überlebensmodus als fantastische Bereicherung, die eine gefährliche Open World noch gefährlicher macht.

Days Gone - Update-Trailer stellt Überlebensmodus + Challenges vor - Video starten 1:15 Days Gone - Update-Trailer stellt Überlebensmodus & Challenges vor -

Wie siehts bei euch aus: Habt ihr den Survival-Modus von Days Gone schon gespielt und was ist eure Meinung dazu?

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