Während ich die meisten Multiplayer-Shooter mittlerweile recht gelassen spiele (sofern mir mein Ehrgeiz nicht in die Quere kommt), bin ich in Fortnite: Battle Royale auch nach unzähligen Matches noch so aufgeregt wie am ersten Tag.
Als einsame Wölfin über die Map des bunten Shooters zu streifen und zwischen 99 anderen Spielern alleine für mein virtuelles Leben verantwortlich zu sein, sorgt bei mir permanent für schweißnasse Hände. Und wenn ich es dann mal unter die letzte Handvoll Spieler geschafft habe, bin ich meistens so nervös, dass mir irgendwann ein kolossaler Fehler unterläuft und ich mit meinem Loot sang- und klanglos zu Boden gehe. Es ist eben ein ganz anderes Gefühl, nach dem Bildschirmtod endgültig aus dem Match zu fliegen, als wieder sofort neu spawnen zu können wie in einem klassischen Team-Deathmatch.
Deshalb habe ich es auch irgendwann aufgegeben, Fortnite: Battle Royale solo zu spielen. Im Alleingang von einem Baumstamm und zum anderen zu schleichen und darauf zu warten, dass mich jemand über den Haufen schießt, ist einfach viel zu frustrierend. Ganz anders im Koop. Wenn ich mich mit Freunden gemeinsam aus dem Battle-Bus stürze, habe viel größeren Spaß an den Matches.
Geteiltes Leid ist doppelter Spaß
Bevor ihr jetzt aber die Geheimtaktiken eines unangefochtenen Erfolgsteams erwartet, muss ich euch leider enttäuschen. So erfolglos wie ich im Singleplayer bin, bin ich auch mit meinen Mitspielern im Koop. Dafür haben wir uns alle viel zu wenig in die komplexe Baumechanik hineingefuchst, mit der erfahrene Fortnite-Spieler das Endgame dominieren.
Aber vielleicht habe ich genau deshalb so viel Spaß im Team-Modus von Fortnite. Es gibt eben die Pros und uns Nullnummern, die sich als Fortnite-Spieler kaum ernst nehmen. Wir haben es irgendwann aufgegeben, an den Sieg zu glauben. Stattdessen erfreuen wir uns an kleinen Erfolgen, einzelne Killszum Beispiel. Oder der Fund einer coolen Waffe wie den legendären Raketenwerfer, den wir am Ende meistens sowieso nicht benutzen.
Teamgeist Royale
Oft landen wir weit abseits vom Schuss, beispielsweise Haunted Hills, looten jedes Gebäude leer und bewegen uns dann langsam in Richtung Kreis. Läuft uns auf einsamer Pirsch ein gegnerisches Team über den Weg und es kommt zum offenen Kampf, quaken wir über das Headset alle durcheinander und werfen uns taktische Anweisungen zu, die wir mal gut, mal weniger gut umsetzen.
Töten wir einen Gegenspieler in Teamarbeit, ist das Zusammengehörigkeitsgefühl riesig. Stirbt einer von uns, sehnen wir uns nach Rache für unseren gefallenen Fortnite-Kumpel. Und bleibt nur noch ein Teammitglied übrig, feuern wir es bis zum bitteren Ende an. Fortnite: Battle Royale schweißt Mitspieler zusammen, ganz egal ob Platzhirsche oder Kanonenfutter.
Klar ist es auch im Koop frustrierend, nach dem zehnten Match in Folge noch immer keinen Sieg einzufahren oder schon in den ersten drei Minuten nach Matchbeginn das Zeitliche zu segnen. Irgendwann reichen auch die kleinen Freuden nicht mehr aus, um mich und meine Mitspieler für weitere Matches zu motivieren.
Nach einiger Zeit des Abstandes von Fortnite sehne ich mich aber doch wieder nach einem netten Koop-Abend auf der gnadenlosen Battle Royale-Insel. Meine Koop-Kameraden und ich sind vielleicht die schlechtesten Fortnite: Battle Royale-Spieler der Welt, mir persönlich macht das aber nichts aus. Wer braucht schon ein "Victory Royale", wenn er "Team Spirit Royale" haben kann?
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