Himmlisch gutes Höllen-Abenteuer
Ob dreister God of War-Klon oder nicht, technisch macht Dante's Inferno einiges her: Dante kämpft bei konstanten 60 Bildern pro Sekunde mit teilweise gigantischen Gegnern, und das Art Design ist atemberaubend. Wir sind sehr gespannt auf die fertige Version der Literatur-Adaption, denn schließlich bietet die Vorlage so manche Stelle, die sich hervorragend für eine spektakuläre Umsetzung in Videospielform eignet. Man denke dabei nur an Dantes Weg aus der Hölle, der ihn über den Körper des Teufels zurück an die Erdoberfläche führt.
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Sehr spannend ist auch die Frage, wie Electronic Arts mit dem Rest der Göttlichen Komödie verfährt -- schließlich ist die Hölle nur eines der drei Reiche, die Dante auf seiner Suche nach Beatrice bereist. Ob wir wohl irgendwann auch ein »Dante's Purgatory« (Fegefeuer) oder »Dante's Paradise« spielen dürfen? Interessant wäre es auf jeden Fall zu sehen, wie das Entwicklerteam mit dem Besuch des Himmelreiches verfahren würde. Mordlüsterne Engel und Gott selbst als Bossgegner? Wohl kaum. Wobei … zuzutrauen wäre es den Jungs von Visceral Games nach diesem provokanten Höllentrip allemal!
Kinder abschlachten?
Angesichts der immer noch aktuellen Diskussion um gewalthaltige Spiele erscheint uns vor allem ein Detail in Dante's Inferno zweifelhaft: Ist es wirklich nötig, Dämonenkinder als Gegner einzubauen? Gerade auf dieses pikante Detail hätte man angesichts der Fülle weiterer Gegnerarten problemlos verzichten können. Es scheint, als ob Electronic Arts hier bewusst provozieren möchte, um angesichts des einen Monat später startenden God of War 3 die Aufmerksamkeit auf Dante's Inferno zu lenken.
Die Göttliche Komödie
Die »Commedia« (Komödie), das Hauptwerk des italienischen Dichters Dante Aleghieri (1265-1321), ist eine Verserzählung, die von Dantes Reise durch die jenseitigen Reiche erzählt. Eingeteilt in drei Bücher dokumentiert sie seine Vorstellungen von Hölle, Fegefeuer und Paradies. Den bekannten Titel »Divina Commedia« (Göttliche Komödie) erhielt das Werk erst später als Verbeugung vor seiner Inspiration und dichterischen Kraft. Dante Alighieris Hauptverdienst war es, durch die in Italienisch verfasste Commedia die Sprache salonfähig zu machen. Normalerweise wurden Schriften zu seiner Zeit in Latein verfasst, Italienisch galt gemeinhin als Gossensprache und Sprache des gemeinen Volks. Dante verarbeitete in seinem Werk neben der mittelalterlichen Weltvorstellung auch antike Sagen wie die Aeneis und baute viele historische Persönlichkeiten ein. So trifft er auf Alexander den Großen, Kleopatra, Attila oder den von ihm verehrten römischen Dichter Vergil, der ihm auf dem Weg durch die Hölle als Begleiter zur Seite steht. Die meisten dieser historischen Figuren fristen ihr jenseitiges Dasein in der Hölle, da sie zu Lebzeiten keine Christen waren.
Die Komödie war über die Jahrhunderte immer wieder Inspiration für Maler wie Sandro Botticelli, der im Jahr 1481 zahlreiche Illustrationen zur Commedia schuf, oder Joseph Anton Koch, zu dessen Werk die berühmten Fresken zu Hölle und Fegefeuer im Casino Massimo in Rom zählen. Auch die Filmwelt griff das Thema immer wieder auf und verarbeitete die Commedia neben werkgetreuen Adaptionen zum Beispiel abgewandelt im amerikanischen Drama »Hinter dem Horizont« mit Robin Williams und Cuba Gooding jr. in den Hauptrollen.
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