Ab heute könnt ihr das riesige 2.0-Update von Cyberpunk 2077 kostenlos herunterladen und das Spiel auf die DLC-Erweiterung Phantom Liberty vorbereiten. In der Aktualisierung sind nicht nur elementare Gameplay-Änderungen enthalten, sondern auch ein paar versteckte Technikverbesserungen, die den Titel ein gutes Stück schicker machen.
Das haben wir getestet:
Für Update 2.0 haben wir die PS5-Version von Cyberpunk 2077 herangezogen und sie mit der Xbox Series X-Fassung auf Version 1.63 verglichen. Da alle vorherigen Versionen von Cyberpunk 2077 grafisch identisch auf beiden Konsolen ablieferten, gehen wir auch beim 2.0-Patch davon aus, allerdings mit dem Hinweis, dass es durchaus kleinere Unterschiede geben kann.
So spielt sich Cyberpunk 2077 drei Jahre nach Release
An den Leistungsdaten von Cyberpunk 2077 hat sich auf den ersten Blick nichts geändert. Wir haben das Lineal angelegt und sind bei den Auflösungen der zwei wählbaren Bildmodi auf ähnliche Werte wie in Version 1.63 gekommen:
- Ray-Tracing: 1440p
- Performance: 1728p
Bei der Framerate ist ebenfalls mehr oder weniger alles beim Alten. In der von uns getesteten PS5-Version werden größtenteils solide 30 beziehungsweise 60 Bilder pro Sekunde erreicht.
Auf Plätzen mit vielen Passanten und in Gefechten mit Unmengen Partikeleffekten kommt es jedoch weiterhin zu gröberen Einbrüchen der Bildwiederholrate, vor allem im Performance-Modus.
Kombiniert werden die Ruckler zumeist mit störendem Bildzerreißen (sogenanntes Screen-Tearing) im oberen Bildviertel, was daran liegt, dass Cyberpunk 2077 versucht, Framedrops mit schnell nachgeschobenen Bildern zu kompensieren. Auch, wenn diese noch nicht fertig gerendert wurden.
In der Praxis schwächt die Vorgehensweise, halbfertige Frames rauszupumpen, die entstandenen Ruckler ab, völlig rund fühlt sich das Spiel in solchen Ausnahmesituationen aber dennoch nicht an. Das war schon mit Version 1.63 so und ändert sich auch mit dem jüngsten Update nicht.
VRR wird auf der PS5 nur halbherzig eingesetzt:
Bildschirme mit variablen Bildfrequenzen können Ruckler und Screen-Tearing in Cyberpunk 2077 ausgleichen, allerdings nur im Performance-Modus und dort ausschließlich bei Framerates über 48 fps. Ein vollumfänglicher Support fehlt jedoch, da 120 Hertz-Displays vom Spiel nicht unterstützt werden.
Bei der Xbox Series X (und S) sollte das kein Problem sein, da 120 Hertz systemweit im Zusammenspiel mit VRR genutzt werden kann. Mehr zu der PS5-Problematik findet ihr hier:
Und wo ist nun das Grafik-Upgrade?
Okay, bei der Bildwiederholrate und der Auflösung hat sich also nicht so viel getan, dafür jedoch bei der Grafik an sich.
Unter anderem wurde der Radius, in dem der höchste Detailgrad von Objekten geladen wird, stark vergrößert.
In folgendem Beispiel sind in Version 1.63 die Kabel an der Decke arg kantig. Erst, wenn wir uns auf einige Zentimeter nähern, erscheinen sie abgerundet. Version 2.0 stellt hingegen schon auf viel größerer Distanz die höchste Detailstufe dar:
Die Anpassung gilt für beide Grafikmodi und sorgt dafür, dass ins Bild hineinploppende Grafikdetails weitaus seltener ins Auge fallen.
Zudem hat CD Projekt RED ein wenig an der Texturierung gefeilt. So haben Böden in einigen Gegenden ein paar feinere Strukturen erhalten:
Und auch Texturfehler wurden behoben – jetzt sollte jedes Objekt den richtigen Anstrich haben. Hier gut erkennbar an der Tragekiste und der Soda-Büchse daneben, die in Version 1.63 fälschlicherweise komplett von Sand bedeckt waren:
Lücken in der Levelgeometrie geht es ebenfalls an den Kragen: Neben den beseitigten Textur-Bugs ist uns aufgefallen, dass der Hintergrund der Spielwelt nicht mehr in einigen geschlossenen Arealen durch Häuserwände scheint.
So wie in diesem Beispiel:
Fehlerbeseitigungen und Neuerungen gehen also Hand in Hand und schaffen eine durchgängig authentischere Spielwelt.
Verbessertes Ray-Tracing
Neben den Anpassungen, die beide Bildmodi betreffen, gibt es noch ein paar Modifikationen im Ray-Tracing-Modus. Die präzise Lichtstrahlentechnik wird dort verwendet, um genaue, echtzeitberechnete Schatten zu erzeugen.
Wie an diesem Stand für Haushaltsgeräte:
Mit Update 2.0 werden die akkuraten Schatten an mehr Objekten und mit höherer Auflösung dargestellt, etwa im Bereich hinter dem Gitter, der in Version 1.63 zu viel Sonne abbekommt, oder dem Betonpfeiler daneben:
An vielen Stellen sorgt das Fein-Tuning der Ray-Tracing-Implementierung aber auch für dezentere Schatten, beispielsweise bei starkem Lichteinfall. Wie hier an der Wellblechfassade einer Wüstenbehausung:
Schattierungen sind also insgesamt realistischer gesetzt, wodurch Cyberpunk 2077 an Glaubwürdigkeit gewinnt. Und immerhin ist genau diese Glaubwürdigkeit eine der größten Stärken des Spiels, wie ihr auch im Trailer zur DLC-Erweiterung Phantom Liberty sehen könnt:
Es besteht Potenzial für mehr
Gar nicht mal schlecht, was CD Projekt RED aus Cyberpunk 2077 herausholt, gänzlich perfekt ist allerdings auch Version 2.0 nicht.
Unter anderem würden wir uns eine Anpassung der verwendeten Skalierungsmethode FidelityFX Super Resolution (FSR) wünschen. Das Verfahren zimmert aus einer Render-Auflösung unterhalb von 2160p ein täuschend echtes 4K-Bild, ist dabei aber nicht fehlerfrei.
FSR nutzt für die Skalierung Informationen aus zuvor gerenderten Frames und funktioniert daher großartig im Zusammenspiel mit statischen Bildelementen. Sobald diese jedoch verdeckt werden, kommt es zu grobkörnigen Bildartefakten. Auch in Version 2.0:
Zudem ziehen Fahrzeuge weiterhin lange Geistererscheinungen hinter sich her, eine weitere Konsequenz vom FSR-Grundprinzip:
Das sieht nicht sonderlich schön aus und könnte in einer künftigen Version behoben werden. Genau wie einige Animationsfehler, die sich ins Spiel geschlichen haben.
Darunter zum Beispiel diese beiden Kinder, die völlig regungslos eine Wand anstarren:
Und vielleicht wäre ja sogar noch eine Ausweitung der Ray-Tracing-Effekte hin zu präzisen Spiegelungen drin. Die fehlen entgegen einiger Medienberichte in Version 2.0 nämlich, wir konnten lediglich erkennen, dass vorgefertigte Reflexionen perspektivisch besser an die Ausrichtung der Kamera angepasst werden.
Mit der Power einer möglichen PS5 Pro könnten richtige Ray-Tracing-Spielungen aber durchaus implementiert werden. Wie es um eine leistungsfähigere Mid-Gen-PS5 steht, findet ihr hier in gesammelter Form:
Phantom Liberty und Update 2.0 heben Cyberpunk 2077 auf ein neues Level
Technisch hat sich in Night City einiges getan, viel bedeutsamer wird für viele von euch aber wohl der DLC sein, den wir hier in den Testparcours geschickt haben:
Und auch die spielerischen Neuerungen von Update 2.0 sind extrem gut gelungen, weshalb wir dem Basis-Spiel eine wohlverdiente Aufwertung verleihen:
Wie es nach Phantom Liberty mit Cyberpunk 2077 weitergeht, steht noch in den Sternen. CD Projekt RED hat eine zweite große Erweiterung ausgeschlossen, vielleicht erwarten uns aber ja noch ein paar kleinere Updates.
Mit echter 120 Hertz-Unterstützung, einem flüssigeren 60 fps-Modus und einer neueren FSR-Version stünden ja durchaus noch ein paar Verbesserungskandidaten bereit.
Kramt ihr jetzt zum Release von Version 2.0 beziehungsweise Phantom Liberty noch einmal Cyberpunk 2077 heraus? Falls ja: Was hat euch davon überzeugt?
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.