Bisher hat Bandai Namco die erfolgreiche Souls-Reihe nur als Publisher "ins Regal gestellt". Nun versucht sich das japanische Unternehmen mit Code Vein selbst als Entwickler an einem sehr ähnlichen Action-Rollenspiel und lässt uns in der Haut eines Anime-Vampirs eine düstere Welt erkunden, in der uns alles und jeder feindlich gesinnt ist.
Das bekannte Soulsbourne-Prinzip wird dabei nicht nur mit dem comichaften Grafikstil aufgelockert, sondern auch mit ein paar kleinen Gameplay-Kniffen, durch die sich Code Vein angenehm von der Konkurrenz abhebt.
Ein Souls-Like mit klarer Story? Sowas gibt's?
Wir übernehmen in Code Vein die Rolle eines Vampirs, den oder die wir uns zu Beginn im sehr umfangreichen Charakter-Editor selbst zusammenbasteln. Wobei "Vampir" nicht unbedingt im klassischen Sinne gemeint ist. Anders als die herkömmliche Variante mit spitzen Zähnen und Knoblauch-Allergie können sich die Wiedergänger, wie sie hier genannt werden, nämlich ohne Probleme im Sonnenlicht aufhalten und hängen beim Schlafen auch nicht kopfüber von der Decke. Allerdings brauchen sie wie ihre transsylvanischen Verwandten Blut.
Blöd nur, dass es davon in der zerstörten Welt nicht mehr viel davon gibt. Die wenigen Menschen, die eigentlich ideale Blutspender wären, stehen gewissermaßen unter Artenschutz. Dafür wachsen jedoch magische Pflanzen, die Blutperlen abgeben können. Und um genau die streiten sich die Wiedergänger. Denn ohne genug Blut verwandeln sie sich in "Verlorene", zombie-ähnliche Wesen, die ihren freien Willen komplett, nun ja, verloren haben.
Kurz nach dem Start unseres Abenteuers treffen wir auf den Wiedergänger Louis. Er und seine Truppe haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine nachhaltige Lösung für den Durst der Blutsauger zu finden, damit Menschen und Vampire friedlich koexistieren können. Als Neuankömmling mit Gedächtnisverlust helfen wir ihm fortan bei seinem Projekt und decken auf, wie es überhaupt zur Apokalypse gekommen ist.
Das ist nicht nur ein angenehm erfrischendes Szenario, es ist auch jederzeit nachvollziehbar. Anders als die Genre-Kollegen von From Software setzt Bandai Namco nämlich nicht auf verschwurbelte Item-Beschreibungen und kryptische Dialoge. Stattdessen lernen wir die Charaktere in klassischen Zwischensequenzen kennen. Wenn jemand in einem Dialog etwas zu sagen hat, dann tut er das auch ohne Umschweife. Abgesehen von unserer Spielfigur zumindest, die bleibt nämlich immer stumm.
Zugegeben, die Geschichte gewinnt deswegen noch lange keinen Oscar. Große Twists suchen wir vergebens, außerdem bleiben die meisten Ereignisse recht vorhersehbar und viele der Charaktere entsprechen gängigen Anime-Klischees. Louis ist zum Beispiel der stets ernste, stoische Held. Unser Erzfeind ist dagegen einfach nur genau das: so richtig, richtig böse. Das funktioniert und einige Figuren sind uns auch richtig ans Herz gewachsen. Einen Kreativpreis gewinnt die Handlung allerdings nicht.
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