Activision-Blizzard wird für knapp 70 Milliarden Dollar im kommenden Jahr an Microsoft gehen, das ist zumindest geplant. Der Publisher hat viele spannende Franchises im Portfolio, die in Zukunft exklusiv für Xbox und Windows erscheinen könnten, doch eines davon ist mit seinen jährlichen Umsätzen im Milliarden-Bereich die mit Abstand wichtigste IP: Call of Duty. Alleine wenn diese eine Serie wegfallen würde, müsste Sony auf einen dreistelligen Millionenbetrag verzichten — pro Jahr.
So viel würde Sony der Exodus von Call of Duty kosten
Laut dem Wall Street Journal würden für Sony ohne CoD jährlich geschätzte Einnahmen zwischen 87,5 und 262,6 Millionen Dollar wegfallen. Für dieses Geld könnte der Plattform-Inhaber zwei bis drei AAA-Spiele für die Playstation produzieren lassen. Die geschlagene Wunde wäre also definitiv schmerzhaft, und Sony wird alles daran setzten, eine mögliche Abwanderung von Call of Duty zu verhindern oder zumindest so lange wie möglich aufzuschieben.
Hinzu kommen passive Einnahmeverluste: Bei den genannten Beträgen handelt es sich lediglich um den prozentualen Anteil, den Sony für jeden über ihren Shop verkauften Artikel erhält — derzeit liegt dieser bei 30 Prozent. Schwieriger ist es zu berechnen, wie viel weniger Konsolen verkauft werden würden, sollte es kein CoD für Playstation mehr geben. Für viele stellt die Shooter-Reihe in jedem Jahr das einzige oder zumindest das wichtigste Spiel, ohne das sie wohl zu einer anderen Konsole greifen würden.
Nur grobe Schätzung: Die Zahlen des WSJ gehen weit auseinander, und das zeigt bereits, dass es sich nur um eine grobe Schätzung handelt, die vermutlich viele Details außer acht lässt. Zudem beziehen sich die Zahlen wohl auf den Brutto-Umsatz — der Reingewinn dürfte deutlich niedriger ausfallen.
Klage gegen Activision Blizzard: Aktuell ist gegen Call of Duty-Publisher Activision Blizzard eine Klage wegen Diskriminierung, sexuellen Übergriffen und schlechten Arbeitsbedingungen im Gange. Alle Infos zu den Vorwürfen von vor einigen Wochen findet ihr hier, alles zum neueren Skandal rund um CEO Bobby Kotick hier. Einen Kommentar von GamePro-Chefredakteurin Rae Grimm bezüglich unserer Berichterstattung zum Thema findet ihr hier.
Neben den verkauften Einheiten bringen natürlich auch Mikrotransaktionen eine Menge Geld ein, vor allem in Warzone:
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CoD bleibt vorerst auf Playstation
Sony dürfte also beruhigt sein, dass Xbox-Chef Phil Spencer erst einmal keine Absichten hegt, Call of Duty der Playstation-Community vorzuenthalten. Das mag einerseits mit einem möglichen Image-Schaden zusammenhängen, den Microsoft erleiden würde, bringt andererseits aber vor allem finanzielle Vorteile. Während Sony auf ihre 30 Prozent verzichten müsste, wäre es für Microsoft mit 70 Prozent mehr als doppelt so viel Geld, das nicht in die Kassen fließt. Die Frage bleibt trotzdem, wie lange die Zusage von Spencer Gültigkeit haben wird.
Wir wissen, dass es sich beim Kauf von Activision Blizzard um ein hitzig diskutiertes Thema handelt. Wir bitten euch, trotzdem immer respektvoll und konstruktiv miteinander zu diskutieren. Würdet ihr von der Playstation zur Xbox wechseln, sollte Call of Duty nicht mehr für Sonys Konsolen erscheinen?
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