Angeberei kann ich nun wirklich nicht leiden, aber eines möchte ich hier gerne direkt loswerden: Ich bin eine wirklich gute Helikopter-Pilotin in Call of Duty: Warzone. Zumindest denke ich das von mir selbst (die Mitglieder meines Squads behaupten zwar, ich wäre eine Katastrophe am Steuerknüppel, doch das klammere ich jetzt mal aus).
Also: Ich liebe es, mit dem Heli zu fliegen. Und wisst ihr, was noch schöner ist? Ihn als Waffe zu verwenden. Und genau das funktioniert in Warzone wunderbar und hat mir die witzigsten Spielmomente des ganzen verdammten letzten Jahres beschert.
Linda Sprenger
@lindalomaniac
In ihrer Mini-Kolumnenreihe "Geständnisse einer Warzone-Spielerin" bringt Linda Sprenger augenzwinkernd ihre schlechteste Seite zum Vorschein und gesteht ihre Schandtaten aus dem Battle Royale-Modus von CoD: Modern Warfare und Black Ops: Cold War. Und keine Sorge, Camping gehört nicht dazu.
Einmal Schnitzel mit Tomatensauce bitte
Seit dem Launch im vergangenen Jahr verbringe ich überdurchschnittlich viel Zeit auf dem Schlachtfeld von Verdansk, um auch im Lockdown mit meinen Freunden und Freundinnen in Kontakt bleiben zu können. Und ihr kennt es sicherlich: Wer viel Zeit in einem Spiel verbringt, findet die herkömmlichen Regeln oftmals irgendwann langweilig und denkt sich deshalb die abstrusesten Ideen aus, um für frischen Wind zu sorgen.
Meine Idee für neuen Spaß und mehr Abwechslung? Feinde gezielt mit den Rotorblättern eines Helikopters zu zersäbeln oder sie wahlweise mit den Kufen zu zerquetschen. Wenig überraschend befördere ich sie so ratzfatz in den Bildschirmtod und kann danach genüsslich ihre Geldscheine einsacken, die sie zuvor mühsam aufgeklaubt haben.
An dieser Stelle muss ich aber zugeben, dass meine Idee, Helikopter zum integralen Bestandteil meines Waffen-Repertoires zu machen, aus einem verächtlichen Rachegedanken entstanden ist.
Wie Helikills bei mir im Spiel aussehen, seht ihr hier:
Wie aus einem Rachegedanken ein Spiel mit dem Teufel wurde
Es ist schon einige Monate her: Ein feindlicher Ghost-Operator störte mich beim entspannten Plündern im Gefängnis von Verdansk, indem er gezielt Jagd auf mich machte und mich wiederholt tötete.
"Jagen kann ich dich auch", dachte ich mir. Also schnappte ich mir einen Heli, flog kreisend übers Gefängnis und visierte ihn an, als wäre ich ein wirklich hungriger Greifvogel. Und dann sah ich ihn: Mein Nemesis schlich gebückt mit der AK im Anschlag nichtsahnend über die Gefängnismauer.
Anstatt jetzt aber zu landen und mir (wieder) den virtuellen Hintern versohlen zu lassen, kam mir eine teuflische Idee: Warum nicht einfach mit dem Helikopter auf dem armen Schwein landen? Ich bliebe auf meinem Pilotensitz weitestgehend geschützt und er... naja er würde als kleines Menschlein wahrscheinlich nicht viel gegen einen fliegenden Riesenvogel aus Stahl ausrichten können.
Und mein Plan ging tatsächlich auf: Ein wenig Ungelenk näherte ich mich meinem Gegner im Landeanflug, visierte ihn mit dem Landegestell an und zerdrückte ihn wie eine Knetkugel.
Damit hat er wohl nicht gerechnet, und ich hatte definitiv viel Glück bei der Aktion, egal: Ein explosiver Mix aus Adrenalin und Schadenfreude übermannte mich, ich verließ den Sitz des Helis, schnappte mir die Kohle meines Gegners, klemmte mich wieder hinter den Steuerknüppel und flog so laut und dreckig lachend davon, dass das Mikro übersteuerte und meine Squad-Mitglieder am anderen Ende der Leitung höchstwahrscheinlich Ohrenschmerzen bekamen. Sorry.
Keine Angst, ich kam nicht ungestraft davon
Mein in vielerlei Hinsicht verwerfliches Manöver motivierte mich so sehr, dass ich ab sofort in jeder weiteren Runde Beutegeld meine Flugkünste (und mein Glück) erneut auf die Probe zu stellen versuchte, um gezielt Feinde mit dem Heli zu zerpflücken.
Warum verwerflich? Ich setze ja nicht etwa auf Helikills, weil es sonderlich nützlich oder effizient wäre. Nein, tatsächlich habe ich Spaß an der Vorstellung, dass sich meine Opfer grün und blau über mich ärgern, nachdem sie völlig überraschend und aus dem Nichts von einem fliegenden Stahlkoloss ins Jenseits befördert wurden.
Jedes Mal wenn ich wieder jemanden erwische, ist die (Schaden)freude so groß wie beim ersten Mal. Leider zeigt mir die offizielle Warzone-Statistik nicht an, wie viele Helikills ich bislang auf meinem Konto habe. Es müssten aber um die 20 sein. Schande über mein Haupt.
Aber ich kann euch beruhigen, das Karma schlägt zurück. Vor einiger Zeit lootete ich Geldbündel auf einem Dach des alten Quarry und sah auf der Minimap plötzlich, dass sich ein feindlicher Heli von Westen her näherte. Doch ich merkte es zu spät, konnte nicht mehr fliehen. Gekonnt und blitzschnell zerhäckselten mich die Rotorblätter. Ich hab's wohl nicht anders verdient.
Ihr wollt mehr Kolumnen zu CoD lesen? In einem weiteren GamePro-Artikel erkläre ich euch, warum die Season 3-Map Verdansk 84 enttäuschend ist.
Was sind eure Call of Duty (Warzone)-Geständnisse?
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