Als bekannt wurde, dass Call of Duty: Black Ops 4 auf eine klassische Singleplayer-Kampagne verzichten wird und stattdessen einen Battle Royale-Modus ins Spiel bringt, war die Skepsis groß.
Dass auf die Erfolge von Fortnite und PUBG reagiert werden muss, ist verständlich, aber einfach ein eigenes Pferd ins Rennen zu schicken, wirkte überstürzt und nicht wirklich passend.
Battle Royale passe nicht zu CoD, dachten die Spieler.
Dachten sie.
Doch nachdem wir Blackout in der Beta gespielt haben, müssen wir dem gehörig widersprechen.
Black Ops 4: Blackout hat uns positiv überrascht
Nach den ersten Stunden mit der Blackout-Beta, die Vorbesteller von Black Ops 4 seit ein paar Tagen ausprobieren dürfen, ist deutlich geworden, dass Battle Royale ein Multiplayer-Modus ist, der zu jedem Spiel passen kann.
Vorausgesetzt natürlich, es werden die richtigen Anpassungen gemacht. Und die macht Blackout auf jeden Fall, denn trotz des entschleunigten Gameplays ist zu jederzeit klar, dass es hier um ein Call of Duty-Spiel geht.
So funktioniert Blackout: Auf einer gigantischen Karte, die einige der besten CoD-Maps der letzten 10 Jahre zusammenfasst, kämpfen wir mit bekannten Protagonisten der langlebigen Shooter-Reihe ums Überleben.
Nachdem wir mit dem Wingsuit gelandet sind, treten wir allein, im Duo oder im 4er Squad gegen 87 andere Spieler an. Weite Distanzen überbrücken wir mit Fahrzeugen wie Quads, Lkws und Helikopter.
Das Besondere an Blackout: Klingt erstmal nicht spektakulär, aber in Blackout bekommen wir es sogar mit den Zombies zu tun, die mittlerweile aus keinem Call of Duty-Ableger mehr wegzudenken sind.
Die Untoten spawnen zufällig auf der Map. In dem Gebiet gibt's besonders lukrativen Loot. Es ist zwar gefährlich, sich den Faulbirnen zu nähern, doch es lohnt sich auch.
Das stärkste Wiedererkennungsmerkmal ist aber eindeutig das hervorragende Gunplay - wenn ihr das Battle Royale-Spiel mit dem besten Spielgefühl sucht, seid ihr bei Blackout an der richtigen Adresse.
Alles zur Blackout-Beta
Start- und Endzeiten, Inhalte und mehr
Überzeugende Technik für eine Beta: Ruckelfrei durch Nuketown
Wenn aber nun ein Vergleich zur unerreichbaren Konkurrenz gezogen werden muss, dann ist Blackout deutlich näher an PUBG als an Fortnite.
Das liegt nicht zuletzt am realistischen Grafikansatz und der First Person-Perspektive.
Aber wenn Fortnite der überdrehte Sommer-Blockbuster an den Kinokassen ist, war PUBG immer der ernsthafte Thriller mit Hang zum bitterbösen Humor.
Und hier fügt sich Blackout perfekt dazwischen ein.
Blackout sieht schon jetzt sehr gut aus: Allerdings hat der erste Battle Royale-Modus der Call of Duty-Geschichte in technischer Hinsicht ganz klar die Nase vorn.
Wo PUBG auf der Xbox One auch nach mehrere Monaten und dutzenden Updates alles andere als eine gute Figur macht, hüpft Blackout sehr detailliert, blitzsauber und flüssig über die Karte.
Dieser Vorsprung ist nur schwer wieder aufzuholen - und es ist unwahrscheinlich, dass PS4-Spieler jetzt noch auf einen verspäteten PUBG-Release hinfiebern.
Trotz Beta super Technik: Überhaupt sind wir erstaunt, wie flüssig und stabil Blackout bereits läuft. Die 60 Bilder pro Sekunde hält das Spiel zwar nicht konstant, doch die allgemeine Performance ist kaum mit der Holprigkeit von PUBG zu vergleichen.
Die Waffen, die direkt aus dem Hauptspiel übernommen sind, wirken ungemein kräftiger und intensiver als bei der Konkurrenz von Bluehole.
Das die Blackout-Map dank realistischer Grafik, Industrie-Komplexen und bergigen Regionen an die Erangel-Karte erinnert, macht den direkten Vergleich mit PUBG nicht gerade subtiler.
Interessant:Darum hat Black Ops 4 keine Storykampagne
Items, Waffen, Rüstungen: Mit Loot, Taktik und Glück zum Sieg
Wer in Blackout gegen die anderen 87 Spieler bestehen möchte, braucht etwas Grundkompetenz beim Zielen und ganz viel taktisches Verständnis. Jeder Schritt muss wohlüberlegt sein, denn Deckung ist das A und O.
Und: Ihr braucht natürlich Glück - auch beim Loot.
Nicht nur Waffen, auch die Aufsätze wie Griffe, Visiere und Magazine sind zufällig verteilt. Darüber hinaus gibt's Perks, die uns temporär gewisse Boni verschaffen, Granaten und sogar Gadgets wie Aufklärer-Drohnen.
Unter anderem findet ihr in Blackout:
- Waffen wie Pistolen, Schrotflinten, MGs, Scharfschützengewehre
- Granaten, Molotovcocktails, Wurfäxte, Rauch- und Blendgranaten
- fernsteuerbare Auto-Drohnen, Cluster-Bomben, Sensor-Pfeile
- Barrikaden als Deckungsmöglichkeit
- Stacheldraht als Fallen
- temporäre Perks
- Rüstungen
- Medikits, Heilspritzen
Ohne das Bau-Feature von Fortnite und mit den präzisen Waffen des Hauptspiel bestraft Blackout Unvorsichtigkeit besonders hart.
Ironischerweise ist Blackout trotzdem der CoD-Multiplayer, in dem ihr am längsten überleben werdet.
Dafür sorgen viele Heil-Items, die ihr fix via Knopfdruck setzen können. Wer die richtige Medizin dabei hat, kann sich sogar über die 150 Gesundheitspunkte hinaus verarzten.
Das Problem mit den Rüstungen: Die Rüstungen, die es in drei unterschiedlichen Stärken gibt, schaffen zusätzlichen Schutz gegen die Kugeln der Gegner.
Level 3-Rüstungen schlucken besonders viel blaue Bohnen, und genau das wird der Balance momentan noch zum Verhängnis.
Es dauert viel zu lang, Spieler mit Lvl 3-Armor zu bezwingen. Ein ganzes Magazin reicht unter Umständen nicht. Kopfschüsse sind wirkungslos. Treyarch arbeitet aber gerade an einer Lösung - womöglich kommt ein Nerf.
Viel Potenzial, aber auch Verbesserungsbedarf
Das hat uns gefallen: Blackout hält sich in vielen Belangen streng an der etablierten Battle Royale-Formel, bringt aber trotzdem ein paar kleine Verbesserungen mit.
So ist der Absprung mit dem Wingsuit zu Spielbeginn deutlich genauer und schneller als bei anderen Battle Royale-Ablegern.
Eine kleine Anzeige unter der Mini-Map zeigt uns zudem an, wie weit wir noch vom Sturm (Hier Kollaps genannt) entfernt sind. Eine feine Neuerung.
Die Map ist groß und vielfältig. Grafisch ist Blackout teilweise erstaunlich detailliert. Auch das flotte, von CoD gewohnte Gameplay, das direkte Gunplay und die zahlreichen Items haben uns gefallen.
Das kann besser werden: Fehlerlos ist Blackout aber trotzdem nicht. Tatsächlich ist das Battle Royale-Debüt von Call of Duty auch geplagt von Designentscheidungen, die den Spielfluss unnötig bremsen.
Vom etwas schwerfälligen Aufheben von Items und Munition (hier wurde schon nachgebessert, optimal ist es aber immer noch nicht) und der etwas fummeligen Fahrzeugsteuerung (mit Analogsticks) einmal abgesehen, ist das eigenwillige Perk-System noch nicht ganz ausgereift. Hier funktionieren die passiven Boni nämlich als Verbrauchsgegenstände.
In unseren Partien sind wir recht häufig auf die Perks gestoßen, die nach Benutzung zwischen 60 und 120 Sekunden bestimmte Vorteile wie erhöhte Geschwindigkeit und verbesserte Gesundheit austeilen.
Mit vier oder fünf Perks im Gepäck können wir uns bei abzusehenden Feindkontakt einfach mit Boni zukleistern und die oben noch gelobte Taktik etwas aushebeln. Hier gewinnt dann einfach der Spieler mit den besseren Perks.
Erstes Fazit: Lohnt sich Blackout eher für Fortnite- oder PUBG-Fans?
Blackout vs. PUBG: Wir haben es ja schon erwähnt: Im Konkurrenzvergleich erinnert Blackout sehr an PUBG - sowohl grafisch, als auch mechanisch.
Es gibt Aufsätze und Rüstungen zu finden. Es gibt Fahrzeuge, um über die Map zu brausen.
Grafisch ist Blackout PUBG allerdings weit überlegen und das ist auch eines der größten Argumente für Black Ops 4.
Während Blueholes Battle Royale-Ableger selbst nach Monaten noch Performance-Probleme hat, macht Blackout bereits in der Beta einen sehr guten Eindruck.
Darüber hinaus bietet PUBG zumindest aktuell noch keine besonderen Modi, Blackout aber schon. Zum Beispiel den Fast Collaps-Modus.
Blackout vs. Fortnite: Anders sieht es bei Epics Evergreen Fortnite aus. Fortnite ist verspielter, witziger.
Auch wenn's in Blackout ulkige Sprengaffen gibt, bleibt Fortnite mit bunten Pinata-Lamas, Graffities, Tanz-Emotes und abgefahrenen Superhelden-Skins der ausgefallene Battle Royale-Paradiesvogel.
Und klar: Aufs Bauen müsst ihr in Blackout ebenfalls verzichten.
Dafür bietet Blackout mehr Fahrzeuge und Individualisierungsmöglichkeiten bei den Waffen.
Blackout lohnt sich, wenn:
- Ihr immer noch sehnlichst auf PUBG für PS4 wartet und eine eher realistisch angehauchtes Militär-Setting mögt.
- Ihr das flotte Gameplay von Call of Duty mögt.
- Weder PUBG noch Fortnite das Richtige für euch ist.
Die Blackout-Beta läuft auf PS4 und Xbox One noch bis Montag, den 17. September. Die Community zeigt sich größtenteils begeistert, Blackouts sprengt die Erwartungen.
Was haltet ihr von Blackout. Habt ihr Verbesserungsvorschläge?
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