Nach Cyberpunk 2077: CD Projekt-Aktie verliert 2021 knapp ein Drittel an Wert

CD Projekt galt lange als das erfolgreichste europäische Unternehmen an der Börse. Doch das vergangene Jahr und die Folgen des Cyberpunk-Release haben Spuren hinterlassen.

Der Aktienkurs von CD Projekt ist seit dem Release von Cyberpunk 2077 stark gesunken. Der Aktienkurs von CD Projekt ist seit dem Release von Cyberpunk 2077 stark gesunken.

Wie sich die Zeiten ändern. Vor fast auf den Tag genau zwei Jahren berichteten wir über den rasanten Aufstieg von CD Projekt Red, die im Dezember 2019 das erfolgreichste europäische Börsenunternehmen waren. Im gleichen Jahr stieg die Aktie um traumhafte 86%, im Vergleich zum Börseneintritt zehn Jahre zuvor um surreale 21000%. Einen desaströsen (Konsolen-)Release später, ist alles anders. Nach der Veröffentlichung von Cyberpunk 2077 im Dezember 2020 ging es steil bergab.

Börsen-Talfahrt für CD Projekt: Betrachten wir das gesamte Börsenjahr 2021, sank die Aktie um 30,38%, liegt nun bei einem Börsenwert von 41,77 Euro. Das Allzeithoch wurde am 24. August 2020 mit einem Wert von 101,55 Euro erreicht.

Im Börsenjahr 2021 lachten (fast) nur Sony und Microsoft

Schauen wir uns die Börsenentwicklung des polnischen Unternehmens seit dem Release von Cyberpunk 2077 an, befand sich die Aktie bis Mitte April 2021 nahezu im freien Fall (Tiefstwert: 33,20 Euro / Onvista), konnte sich jedoch in der gesamten zweiten Jahreshälfte stabilisieren. Die exakte Wertentwicklung über den Zeitraum von einem Jahr könnt ihr euch hier anschauen:

Doch das abgelaufene Jahr war nicht nur für CD Projekt, sondern für die Gaming-Branche, die 2020 aufgrund der Pandemie Rekordumsätze verzeichnen konnte, kein leichtes. Nicht nur drückten Verschiebungen auf den Profit, auch Negativschlagzeilen rund um die Abeitskultur bspw. bei Ubisoft und allen voran Activision-Blizzard, ließen die Kurse in den Keller rauschen. Auch Nintendo konnte mit keinem letztjährigen Release an den Megaerfolg von Animal Crossing: New Horizons auch nur ansatzweise anknüpfen.

Um das zu verdeutlichen, hat die Seite Tweaktown mit Bezug auf die Daten von Videospiele-Analyst Dr. Serkan Toto jetzt eine Jahresbilanz gezogen, die NYSE-Aktienkurse der größten Publisher im Zeitraum vom 04. Januar bis zum 30. Dezember 2021 miteinander verglichen.

Die größten Verlierer:

  • Ubisoft (-46%)
  • Activision-Blizzard (-27%)
  • Capcom (-18%)
  • Nintendo (-18%)
  • Take-Two (-15%)

Auch EA (-7%), Konami (-5%), Koei Tecmo (-4%) und Square Enix (-4%) konnten das Niveau aus dem Vorjahr nicht halten, wenngleich die Kurse im Vergleich zu Ubisoft, Activision-Blizzard und Co. deutlich moderater gesunken sind.

Die Gewinner:

  • Microsoft (+51%)
  • Sony (+39%)
  • SEGA (+10%)
  • Bandai Namco (+3%)

Den mit Abstand größten Kursanstieg konnten Microsoft und Sony verzeichnen, die jedoch in dieser Auflistung aufgrund mehrerer Unternehmens-Sparten eine Sonderstellung einnehmen, nicht nur den Bereich Gaming abdecken.

Speziell bei Sony dürfte jedoch der weiterhin große Erfolg der PS5, die auch ein Jahr nach Release nur schwer zu bekommen ist, einen großen Anteil am steigenden Kurs haben. Gleiches gilt in leicht abgeschwächter Form für Microsoft und den Verkaufserfolg von Xbox Series X und Xbox Series S.

2022 wird ein enorm wichtiges Jahr für die Gaming-Branche

In den kommenden Monaten erscheinen nach aktuellem Stand mit dem Nachfolger zu Zelda: Breath of the Wild, God of War Ragnarök oder Stalker 2, um nur einige wenige zu nennen, gebündelt so viele Blockbuster wie nie zuvor. Die Software-Verkaufszahlen dürften im Vergleich zum Vorjahr enorm zulegen, auch, da PS5 und Xbox Series X/S in immer mehr Haushalten zu finden sein werden.

In welche Richtung sich die Börsenkurse und der Erfolg der Publisher bewegt, hängt jedoch an vielen Faktoren. Wichtig wird unter anderem der Zustand der Spiele zum Release, aber auch, mit welchen Wachstumsschmerzen die Gaming-Branche 2022 zu kämpfen hat. Wie geht es mit Activision-Blizzard, Ubisoft und Co. weiter? Eins ist sicher, die kommenden Monate werden für uns alle enorm spannend.

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