Die meisten klassischen Videospielserien haben ihn mit Bravour gemeistert, den Sprung in die dritte Dimension. So hat sich Nintendos Weltraumamazone in der Dose durch mittlerweile drei Metroid Prime-Episoden geballert, Klempner Mario hüpft auch in dreidimensionalen Welten von einem Spielspaßgipfel zum nächsten. Im krassen Gegensatz dazu steht die Castlevania-Reihe, die seit den späten 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ihr Unwesen treibt. Trotz mehrerer Anläufe ist es den Entwicklern nie gelungen, Castlevania in ein zeitgemäßes Gewand zu stecken. Doch man soll ja bekanntlich niemals nie sagen!
Wiedergeburt 2010
Auf der Games Convention 2008 gab Konami während einer Pressekonferenz bekannt, dass man sich in Zukunft verstärkt darum bemühen werde, älteren Marken neues Leben einzuhauchen. Eine dieser Marken ist natürlich Castlevania, das unter dem Titel Castlevania: Lords of Shadow auf stationäre Konsolen zurückkehren wird. Die Handlung des Spiels beginnt im Jahr 1022 und entführt euch in eine düstere Welt ohne Hoffnung. Ein uralter und sehr mächtiger Fluch hat den Seelen der Verstorbenen den Weg in den Himmel versperrt, weswegen die ruhelosen Geister zur Erde zurückkehren und in mannigfaltiger Gestalt unter den Lebenden wüten. Werwölfe, Ghoule, Zombies und andere Kreaturen der Nacht töten alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Eines der unzähligen Opfer ist Maria, die Frau des Hauptdarstellers von Lords of Shadow. Als Gabriel Belmont von der Bruderschaft des Lichts damit beauftragt wird, die jüngsten Zwischenfälle zu untersuchen, verknüpft sich Belmonts Zukunft auf unheilvolle Weise mit dem Schicksal der Welt.
Rosenkranz mal anders
Um sich gegen die angreifenden Monster, Werwölfe, Riesenspinnen und Zombies zu verteidigen, hat Gabriel ein so genanntes »Combat Cross« im Gepäck. Dieses schwere Kreuz aus Eisen ist an einer langen Kette befestigt und lässt sich beim gespielten Dauerexorzismus als echtes Universalwerkzeug einsetzen: Ihr verprügelt Monster, setzt das religiöse Symbol ein, um Vampire zur ewigen Ruhe zu betten oder erklettert damit in »Quick Time«-Sequenzen gewaltige Zwischengegner. Da Castlevania (wie Devil May Cry 1 bis 3) auf fixierte Kameraperspektiven zurückgreift, wird der rechte Stick voraussichtlich dazu eingesetzt, eure Kreuzkette zu schwingen. Natürlich hat Gabriel auch die serientypischen Zweitwaffen dabei. So heizt ihr entfernten Bösewichten mit Wurfdolchen ein oder schüttet aufdringlichen Untoten eine Ladung Weihwasser ins Gammelgesicht. Ähnlich wie im großen Vorbild God of War, geht es bei Castlevania allerdings nicht nur um Gegnerentsorgung im großen Stil. Zahlreiche Rätsel und Kletterpartien wollen ebenfalls gemeistert werden.
Hideo wird’s schon richten!
In technischer Hinsicht scheint Mercury Steam alles richtig zu machen. Die düstere Grafik protzt mit tollen Lichteffekten, hübsch-hässlichen Gegnern und spektakulären Animationen. Um das Spiel auch für Castlevania-Neulinge interessant zu machen, haben die Köpfe bei Konami nicht nur ordentlich Kohle für prominente Synchronsprecher wie Patrick Steward oder Robert »Begbie« Carlyle in die Hand genommen, sondern auch ihre Hauseigene Cashcow vor den Vampir-Karren gespannt. Wie Zone of the Enders wird auch die Produktion von Castlevania nämlich von keinem Geringeren als Hideo Kojima überwacht. Dass sein Einfluss bereits erste Früchte getragen hat, wird jeder, der den Gamescom 2009-Trailer des Spiels gesehen hat, sicher bejahen.
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