Mit der Ankündigung, dass Call of Duty: WW2 wieder zu den Wurzeln der Reihe zurückkehrt und uns damit nicht in ein Sci-Fi- sondern stattdessen in ein Weltkriegs-Szenario verwickelt, hatten mich Sledgehammer und Activision sofort am Haken.
Beim Ausdruck "Zurück zu den Wurzeln" stand für mich weniger das neue, alte Szenario im Vordergrund als vielmehr der Wunsch, dass mich der Multiplayer-Modus des Shooters ganz ohne Höher-Schneller-Weiter-Features, die mich wie ein Cyborg Wände entlang huschen und meterhoch springen lassen, zum Franchise zurückholt und nach Call of Duty: Modern Warfare 2 wieder etliche Spielstunden in seinen Bann zieht.
Auf dem Boden der Tatsachen
Der erste Teil des Wunsches hat sich mit der Private Beta zu Call of Duty: WW2 erfüllt. Technischen Firlefanz wie Exoskelette, Jetpacks, Spezialisten mit einzigartigen Fähigkeiten oder ferngesteuerte Roboter gibt es hier nicht mehr. Stattdessen schlüpfen wir in die Stiefel von Soldaten und Soldatinnen, die sich auf die Waffen und Ausrüstungsgegenstände aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs verlassen müssen.
Das abgespeckte, "geerdete" Gameplay sorgt für eine vergleichsweise deutlich niedrigere Einstiegshürde. Während ich mich beispielsweise im Multiplayer von Call of Duty: Black Ops 3 wegen des Hochgeschwindigkeits-Gameplays und der komplexen Mechaniken ziemlich schwer getan habe, fand ich mich in der Mehrspielerkomponente von WW2 hingegen schnell zurecht. Hier musste ich mich nicht erst an die Steuerung eines multifunktionalen Superanzugs gewöhnen und die Vor- und Nachteile zusätzlicher Spezialistenklassen abwägen, sondern konnte hingegen nach der Wahl meiner Division gleich loslegen und meinen Skill unter Beweis stellen.
In Call of Duty: WW2 stellen wir unsere Ausrüstung nicht komplett frei zusammen, sondern wählen stattdessen eine von fünf Divisionen mit eigenen Waffen und Perks, zwischen denen wir während Matches frei wechseln dürfen.
- Luftlande-Division: Schnelle und lautlose Soldaten mit SMG
- Gebirgs-Division: Die Sniper-Klasse des Spiels
- Infanterie-Division: Offensive Streitkräfte mit Maschinengewehr und Bajonett
- Panzer-Division: Mit LMGs und Raketenwerfer ausgestattete Soldaten
- Expeditions-Division: Mit Schrotflinten bewaffnete Klasse, die auf entflammbare Patronen setzt
Das "Boots on the Ground"-Konzept entschleunigt zudem das Spielgeschehen leicht. Langsam ist das Schlachtfeldgetümmel aber trotzdem nicht. Wie in den Vorgängern kommt es darauf an, die Balance zwischen Vorsicht und Fortbewegung zu finden. Doch was mich in den ersten Partien Team Deatchmatch, Herrschaft und Hardpoint noch anheizte, ödete mich nach einigen Spielstunden mehr auf dem Konto zunehmend an.
Durchwachsene Maps
Das lag vor allem an den Maps, durch die mich die Beta jagte. Point Du Hoc, Ardennes und Gibraltar sind allesamt mittelgroße, verwinkelte Karten, die eher auf feuerkräftige Divisionen zugeschnitten sind. Da ich aber am liebsten als Scharfschützin unterwegs, aber nicht gerade geübt in der Kunst des Quick- oder Noscopings bin, musste ich nach einigen Bildschirmtoden klein beigeben und die Division wechseln, um mit meinen Mitspielern mithalten zu können.
Trotz mehrer Modi mit unterschiedlichen Zielen blieb das eigentliche Spielgeschehen aufgrund der Maps im Prinzip gleich: Eine Handvoll Soldaten auf der einen Seite und eine Handvoll Soldaten auf der anderen Seite wuselten durch Häuser, enge Gänge und Schützengräben, um sich auf nahe Distanz mit Kugeln oder dem Bajonett zu durchbohren.
Mehr:Call of Duty: WW2 - Nachfolger könnten ebenfalls in historischen Settings spielen
In der Beta hätte ich mir deshalb mindestens eine weitläufige Map gewünscht, auf der ich mich als Sniper hätte austoben können. Es bleibt zu hoffen, dass die finale Version von Call of Duty: WW2 verschiedene Maps für die unterschiedlichen Spielstile der fünf Divisionen bietet, wodurch ich mir mehr Abwechslung verspreche.
Vielversprechender Kriegsmodus
Durchgängig gefallen hat mir hingegen der neue Kriegsmodus, bei denen wir auf extra zugeschnittenen Maps in die Schlacht ziehen. Ähnlich wie in den Operations von Battlefield 1 stehen sich hier Alliierte und Achsenmächte als Angreifer und Verteidiger gegenüber und müssen nacheinander verschiedene Missionsziele erfüllen.
Auf der Seite der Alliierten musste ich beispielsweise zuerst einen Kommandoposten einnehmen und anschließend eine Brücke reparieren, um den Weg für einen Panzer zu ebnen. In der Beta durfte ich mich zwar nur auf der Karte Operation Breakout austoben, jedoch bescherte mir der Spielablauf durchgehend Abwechslung.
Während sich meine Teamkameraden beispielsweise anschickten, unter Zeitdruck die Brücke zusammenzuzimmern, hockte ich als Sniper entweder in einem Busch in der Nähe oder kauerte vor einem Fenster, um die anstürmenden Gegner mit einem präzisen Schuss aus dem Weg zu räumen. Bei der späteren Mission, einen Panzer zu eskortieren, stellte ich mich hingegen als Infanteristin mit dem Maschinengewehr besser an, da ich so auf engen Straßen schneller und treffsicherer gegen meine Gegenspieler vorgehen konnte.
Das sorgte für eine von Call of Duty ungewohnte Dynamik, da die verschiedenen Aufgabenziele unterschiedliche Herangehensweisen erforderten und mich immer wieder zum Umdenken zwangen.
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