Dieses Jahr hat es das Call of Duty-Franchise wohl so schwer wie noch nie: Neben der üblichen, treuen Fan-Base, die auch beim kommenden Call of Duty: Infinite Warfare gedankenlos zuschlagen wird, dürften die weitaus unentschlosseneren Spieler ihre Kaufentscheidung angesichts von Battlefield 1 und Titanfall 2 mehr als einmal überdenken. Die derzeit laufende Beta soll diese Entscheidung nun erleichtern und aus diesem Grund haben sich Mirco und ich den Plastikhelm aufgesetzt und sind auf die Schlachtfelder der nahen Zukunft gestürmt. Hier sind unsere Eindrücke:
Mirco Kämpfer
(@MirCommander):
Die Beta von Call of Duty: Infinite Warfare hat mich etwas enttäuscht - und das liegt nicht an den anfänglichen Serverproblemen, die habe ich zum Start erwartet. Vielmehr stößt mir das Gameplay sauer auf: Die Bewegungen wirken steif, das Aiming in den Standardeinstellungen träge. Statt flott auf Knien durch Korridore zu schlittern und rasant an Wänden entlang zu sprinten, fühle ich mich, als würde ich einen 500 Kilo schweren Mech-Suit unter Ächzen in die Luft bewegen. Ich kann das schwer beschreiben, aber es fühlt sich für mich nicht so fluffig an, wie ich es erwartet hatte.
Außerdem nervig: Das Matchmaking-System hatte zum Wochenende wohl keine Lust zu arbeiten und stopfte mich als Neuling in Partien mit Dauerspielern, die in gerade mal 24 Stunden schon Stufe 30 geknackt haben - klar, dass ich gegen die kein Land sehe und dementsprechend oft sterbe. Häufig hatte ich gar nicht die Chance, meine RIG-Spezialfähigkeit einzusetzen, weil ich sofort niedergeballert wurde. Das ist schade, denn in Black Ops 3 sorgten die Fähigkeiten der Spezialisten dafür, dass selbst Gelegenheitsspieler kleine Erfolge feierten.
Dafür haben mir die Maps gefallen, da sie sehr viele Möglichkeiten für die vertikale Bewegung bieten. Auch das motivierende Upgrade-System taugt mir. Ob mich der Multiplayer von Infinite Warfare jedoch langfristig fesseln kann, wird sich erst zum Release zeigen.
Dom Schott
(@R3nDom):
Ich traue mich kaum nachzurechnen, wie viele Stunden ich im Multiplayer des chronologischen Vorgängerspiels Black Ops 3 verbracht habe: Die Neuerung der Spezialisten, das Feeling der Waffen und die Karten fühlten sich vollkommen rund an und bescherten mir trotz dauerhaft aggressiver Schreihals-Mitspieler viel, viel Spaß.
Mit Infinite Warfare habe ich direkt mehrere Probleme, die bereits auf der Ebene des Level- und Charakterdesigns beginnen. Während die (ausschließlich männlichen) Soldaten munter in Grautöne getunkt wurden und auch freischaltbare Ausrüstung nur wenige Akzente setzen, wurde auf den Schlachtfeldern und bei den Waffen-Skins dafür umso großzügiger der Pinsel geschwungen: Neongrüne Hochhausgebäude und knallig gelbe Zebra-Streifen auf meiner Pistole, während die übrigen Teile der Level in einem seltsamen klinisch-weißen Ton gehalten sind. Alles sehr hässlich, wie ich finde. Infnite Warfare kann zumindest bisher kaum von den Stärken des eigenen Settings profitieren und fühlt sich nach nichts Halbem und nichts Ganzem an — wie eine uninteressante Mischung aus Modern Warfare und Black Ops 3.
Doch auch das Gameplay hat mich ernüchtert: Die Wallruns fühlen sich unnötig schwerfällig an, während die Waffenführung eine Spur unpräziser und hektischer ausgefallen ist. Gut, diese Problemchen können mit einem Patch noch behoben werden, doch hege ich allmählich meine Zweifel, ob ich dieses Jahr wirklich viel Zeit mit dem neuen CoD-Ableger verbringen oder mich doch ziemlich zügig zur Konkurrenz von Battlefield und Titanfall verziehen werde.
Call of Duty: Infinite Warfare erscheint am 04. November 2016 für PC, PS4 und Xbox One. Uns würde nun ungemein interessieren, wie euch bisher die Beta so gefallen hat!
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