Ein Bloodborne-Remaster kommt, eigentlich ist es sogar schon seit Jahren fertig. Oder doch nicht? Ja? Nein? Vielleicht sogar von Bluepoint, den Machern des grandiosen Demon’s Souls-Remakes? Die Gerüchte zur möglichen Neuauflage des PS4-Meisterwerks halten sich hartnäckig. Darunter auch eines, das besagt, dass FromSoftware das Spiel so kompliziert programmiert hat, dass kein anderes Studio eine Portierung umsetzen könnte. Das ist aber völliger Humbug.
“Nur zwei Zeilen Code”
Brisanz erhielt das Thema erst kürzlich, als der Journalist und Insider Jeff Grubb in einem Podcast erwähnte, dass seines Wissens nach kein Remaster von Bloodborne in der Mache ist. Auch sei ihm mehrfach zu Ohren gekommen, dass eine PS5-Portierung nur von FromSoftware durchgeführt werden könne, da der wirre “Spaghetti-Code” des Spiels, wie Grubb es formuliert, für ein anderes Studio kaum verständlich geschrieben sei.
Daraufhin meldete sich der Modder Lance McDonald zu Wort, der nicht nur viele gestrichene Inhalte des Titels spielbar gemacht hat, sondern bereits vor zwei Jahren genau das hinbekam, wonach sich viele Fans sehnen: eine Anhebung der Framerate von 30 auf 60 Bilder pro Sekunde, um das anspruchsvolle Action-Rollenspiel wunderbar flüssig spielen zu können.
Er betont stets, dass das technische Fundament von Bloodborne weitgehend mit dem von späteren FromSoftware-Spielen übereinstimmt, das Spiel sauber programmiert sei und eigentlich nur zwei Zeilen Code geändert werden müssten, um das PS4-Highlight in 60 Bildern pro Sekunde spielbar zu machen:
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Grubb ruderte danach sofort zurück, er habe lediglich spekuliert, da ihm zu Ohren gekommen sei, dass Sony ohne FromSoftware kein Remaster von Bloodborne herausbringen kann.
Mit dem richtigen Vorwissen leicht umzusetzen
Laut eigenen Aussagen benötigte Lance McDonald in etwa zwei Wochen, um seine 60-fps-Mod für die PlayStation 4-Version von Bloodborne fertigzustellen. Mit Einsicht in den Quelltext des Spiels – also dem von Menschen lesbaren Programmcode – wären aber die zwei von ihm angesprochenen Anpassungen notwendig, um es auf 60 Bilder pro Sekunde umzumünzen. Sämtliche Veranlagungen dafür bringe Bloodborne bereits mit.
Ein 60 fps-Modus ist beispielsweise in einem versteckten Menü zu finden, das eigentlich nur den Entwickler*innen vorbehalten ist. Es reicht jedoch nicht aus, diese Option zu wählen, da das Spiel dann mit doppelter Geschwindigkeit abläuft. Das liegt daran, dass die interne Logik von Bloodborne – also die Frequenz, mit der Animationen, die KI der Feinde, Partikeleffekte, die Physik von Kleidung, usw. berechnet werden – an 30 fps angepasst ist.
Die 60-fps-Mod von Lance McDonald sorgt mit einer kleinen Änderung lediglich dafür, dass all diese Funktionen die vergangene Zeit beim Rendern eines neuen Frames als Berechnungsgrundlage nutzen und nicht die feste Bildwiederholrate. Bloodborne funktioniert in der Folge mit jeder x-beliebigen Framerate.
Andere Aspekte könnten jedoch für Probleme sorgen
Ein 60-fps-Patch für die PlayStation 5 wäre seitens Sony also einfach umzusetzen, die Voraussetzungen sind zweifelsohne da. Kniffliger sieht es da schon mit einem echten Remaster aus. Im Interview mit Digital Foundry verriet Lance McDonald, dass Bloodborne theoretisch mit drei Auflösungen (720p, 900p, 1080p) lauffähig wäre, das Spiel aber sofort abstürze, wenn man einen anderen Wert verwendet.
Zumindest in dem Zustand, in dem das Spiel ausgeliefert wurde. Unter Zuhilfenahme des Quellcodes sollte ein modernes 4K-Remaster keine größere Hürde darstellen, da die technische Basis - wie zuvor erwähnt - mit späteren Spielen übereinstimmt. Die haben mit höheren Auflösungen kein Problem, Elden Ring kann sie sogar dynamisch regulieren.
Auf der PS5 sollte zudem genug Leistung zur Verfügung stehen, um flüssiges Gameplay zu ermöglichen. Eine modifizierte Version von Bloodborne erzielt auf einer PS4 Pro in etwa 40 Bilder pro Sekunde und mehr in 1080p, die neue Konsolengeneration sollte locker stabile 60 Bilder pro Sekunde schaffen. Unter Umständen sogar in 1440p, wovon nicht nur die Bildschärfe profitieren würde, auch das Kantenflimmern, von dem der Titel geplagt wird, sollte dadurch abgeschwächt werden.
Zudem könnten Vertragsprobleme eine Rolle spielen: Sony besitzt zwar die Rechte an Bloodborne, es ist jedoch nicht bekannt, in welchem Umfang das Unternehmen selbstständig das Werk modifizieren darf, etwa um neue Inhalte wie schickere Texturen einzubringen.
Auch die Lösung, die in der 60-fps-Mod eingesetzt wurde, könnte problematisch sein, da sie auf einer Änderung beruht, die eigentlich erst in Dark Souls 3 angewendet wurde. Die Rechte am Abschluss der Dark Souls-Trilogie liegen jedoch bei Bandai Namco, weshalb eine Umsetzung der gleichen Technik rechtlich ausgeschlossen sein könnte.
Meinung der Redaktion
Was würdet ihr euch von einem Bloodborne-Remaster wünschen?
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