Wer sein hart verdientes Geld für Spiele ausgibt, der ist meist über seinen Kauf gut informiert. Es werden im Vorfeld Trailer geschaut, Artikel über das kommende Spiel gelesen und oft entscheidet der finale Test, ob 60 Euro den Besitzer wechseln oder eben nicht.
Es gibt allerdings manche Spiele, die wir ohne jegliche Infos komplett blind kaufen. Dabei sind wir felsenfest davon überzeugt, diesen Kauf werden wir definitiv nicht bereuen. Das hängt meist mit einzelnen Entwicklern oder gar Studios zusammen, die uns in der Vergangenheit nicht enttäuscht haben, zu denen wir vollstes Vertrauen bei der Qualität der Spiele haben.
Ein Griff ins Klo
Dass wir damit in der Vergangenheit auch richtig auf dem Hosenboden gelandet sind, schlimme Fehlkäufe hatten, das könnt ihr dann kommende Woche lesen.
Tobi vertraut The Behemoth
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
Im August 2008 fiel mir auf der Xbox 360 ein Spiel ins Auge, das mich sofort ansprach. Und die gute Vorahnung sollte sich nach dem Download bewahrheiten, denn Castle Crashers blies mich damals förmlich weg.
Das simple, aber fesselnde Spielprinzip mit den putzigen Rittern, der Grafikstil und nicht zuletzt auch die witzigen Ohrwurm-Melodien machten den Titel für mich zu einem der besten Spiele der letzten Generation.
Von da an setzte ich Entwickler The Behemoth weit oben auf meine Top-Liste und auch das fix von mir nachgeholte Alien Hominid sowie der nächste Titel des Studios - Battleblock Theater - enttäuschten mich nicht. Im Gegenteil, der unverkennbare Grafikstil und die coolen Gameplay-Ideen des Studios sprechen mich auch heute noch unverändert an.
Pit People erschien im letzten Jahr und war dementsprechend ein Pflichtkauf für mich. Und ich bin gespannt, was The Behemoth als nächstes entwickelt.
Linda vertraut Naughty Dog
Linda Sprenger
@lindalomaniac
Mit dem zweiten Teil von Uncharted ist Naughty Dog eines meiner absoluten Lieblingsstudios geworden. Alles, was der kalifornische Entwickler danach herausbrachte, erlangte ebenfalls den Hit-Status. Uncharted 3, The Last of Us und Uncharted 4 eroberten nicht nur die Herzen etlicher Spieler und Kritiker, sondern auch mein eigenes.
Naughty Dog versteht es einfach perfekt, glaubwürdige Videospiel-Charaktere und zwischenmenschliche Beziehungen zu schreiben. Deshalb haben die Entwickler für kommende Projekte mein vollstes Vertrauen. Ich bin mir sehr sicher, dass sowohl The Last of Us: Part 2 als auch kommende unangekündigte Projekte ganz groß werden.
Dennis vertraut From Software & Edmund McMillen
Dennis Michel
@RecaBlog
Meine Leidenschaft für Spiele von From Software hat vor fast zehn Jahren mit Demon's Souls angefangen. Seitdem hat der japanische Entwickler mit der Dark Souls-Reihe, Bloodborne und Sekiro einen Kracher nach dem anderen abgeliefert. Ich liebe die spielerische Herausforderung, das packende Gameplay und die düstere Atmosphäre der Spiele. Der Kauf von Elden Ring ist daher reine Formsache.
Im Indie-Bereich gibt es tatsächlich mehrere Entwickler, bei denen ich bedenkenlos zugreifen würde. Thatgamecompany (Journey) und Red Hook Studios (Darkest Dungeon) zählen dazu. Mein mit Abstand größtes Vertrauen genießt jedoch Edmund McMillen, der mit The Binding of Isaac: Rebirth mein Lieblingsspiel entwickelt und zuvor bereits mit Super Meat Boy einen echten Knaller abgeliefert hat.
Als kleinen McMillen-"Geheimtipp" kann ich euch übrigens The End is Nigh empfehlen.
Rae vertraut BioWare. Noch immer.
Rae Grimm
@freakingmuse
Ja, ihr habt richtig gelesen: BioWare.
Ja, auch noch nach Anthem. Ja, auch noch nach Mass Effect: Andromeda.
Trotz der umstrittenen Spiele der jüngsten Vergangenheit habe ich noch immer Vertrauen in die Entwickler von BioWare, die für ein paar meiner absoluten Lieblingsspiele und Reihen verantwortlich sind. Einmal, weil ich tatsächlich (mehr oder weniger) Spaß mit den … sagen wir mal, "weniger beliebten" Spielen hatte, aber auch, weil es sonst kaum einen Entwickler gibt, der mir genau die Art von RPG liefert, die ich so liebe.
Das liegt vor allem daran, dass ich die Anpassungsmöglichkeiten und Entscheidungsfreiheiten genieße, die ich in diesen RPGs finde. Dass ich selbst entscheiden kann, was für eine Art von Charakter ich sein möchte und wie ich die Geschichte formen möchte. Das habe ich so - gepaart mit spannenden Welten und noch spannenderen NPCs - selten in anderen Spielen.
Meine BioWare-Favoriten liegen zwar alle schon ein paar Jährchen zurück, trotzdem ist die Hoffnung nie gestorben, dass das Studio zu alter Stärke zurückfindet. Vielleicht spricht hier aber auch nur die pure Verzweiflung, weil ich unbedingt Dragon Age 4 möchte und der Realität nicht ins Auge sehen möchte. Aber wer braucht schon Realität?
Blind gekauft wird übrigens auch alles von Klei (Don't Starve, Oxygen Not Included), Supergiant Games (Transistor, Pyre) und ein paar anderen Indie-Studios.
Hannes vertraut Nijman & Thorson
Hannes Rossow
@Treibhausaffekt
Wenn es um Entwickler geht, bei denen ich blind zuschlage, dann denke ich da gar nicht an große Studios. Selbst Naughty Dog hat schon Sachen abgeliefert, die nicht so recht mein Geschmack waren. Aber bei Indie-Entwicklern scheine ich mich auf Namen verlassen zu können. Zwei meiner Lieblinge sind Jan Willem Nijman und Matt Thorson.
Nijman ist die eine Hälfte von Vlambeer, agiert aber auch solo. Zuletzt ging er mit dem ungemein spannenden Minit an den Start, wo jedes meiner Leben nur 60 Sekunden dauert. Läuft die Uhr ab, werde ich an den Anfang zurückgesetzt und muss den Weg erneut gehen. Was nervig klingt, entpuppt sich aber als witziges, charmantes und cleveres Adventure voller Rätsel, die auf der Grundidee aufbauen.
Hätte mich dieses Konzept sonst stutzig gemacht, war Nijmans Name die Rückversicherung, dass mich hier sicher eine angenehme Überraschung erwartet. Schließlich weiß ich, wie sich die Vlambeer-Spiele anfühlen und dass Nijman es liebt, mit experimentellen Ideen zu spielen.
Thorson wiederum ist als "Matt Makes Games" unterwegs und war jüngst für Celeste verantwortlich. Mehr als die Tatsache, dass es hier um einen Pixel-Plattformer mit Story-Fokus geht, wusste ich nichts über das Spiel, habe aber dank TowerFall (ebenfalls Matt Makes Games) sofort zugeschlagen.
Obwohl ich nicht gerade der fähigste Spieler bin, wenn es um knifflige Sprungpassagen geht und hier die Gefahr bestand, dass ich nicht über die erste Spielstunde hinauskomme, war Celeste ein Pflichtkauf. Thorson kannte ich vor allem für seine genaue Steuerung und die Ansicht, dass Inklusion beim Spieldesign wichtig ist. Celeste war hart, aber machbar - und dank Anpassungsmöglichkeiten auch für unerfahrene Spieler kein Problem.
Bei welchen Entwicklern würdet ihr blind zuschlagen?
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