Griffige, fordernde Schnetzelaction
Ganz nüchtern betrachtet setzt Bayonetta 2 auf klassisches Actiongameplay. Unsere Heldin beherrscht leichte und schwere Angriffe, Doppelsprünge, und Ausweichrollen. Sie feuert mit Schusswaffen und kann Zauber wirken, die etwa die Zeit verlangsamen oder Combos mit mächtigen Superangriffen enden lassen. Das klingt recht gewöhnlich, ist aber absolut außergewöhnlich inszeniert. Wenn die taffe Hexe zwischen ihren Gegnern hin und her wirbelt, wird das von Effekten begleitet, die ebenso subtil wie das Outfit unserer Heldin sind. Es wird also megadick aufgetragen.
Bei Doppelsprüngen wachsen unserer Heldin magische Schmetterlingsflügel, bei ihren Kampfmoves wirbeln Rosen durch die Luft und jede Attacke ist mit gleißenden Effekten versehen. Kämpfe sind ein irres Chaos, das aber jederzeit gut kontrollierbar bleibt. Die Steuerung per Gampad ist direkt und das Kampfsystem fair. Stets haben wir die Chance, Angriffen auszuweichen und Gegner in spektakulären Combos auszuschalten - wenn wir denn gut genug sind.
So wird die Zeitlupenfunktion »Witch Time«nur dann ausgelöst, wenn wir Attacken erst in letzter Sekunde ausweichen. Trotz neuer, sehr leichter Schwierigkeitsgrade wendet sich Bayonetta 2 eher an Könner, die Spaß am Perfektionieren ihrer Leistung haben. Und es wendet sich an Spieler, die keine ruhigen Momente brauchen. Denn fast immer ist in den Levels die Hölle los.
Spektakuläre Bosskämpfe
Wer The Wonderful 101gespielt hat, kennt den Hang des Entwicklerteams Platinum Games, das Spielgeschehen möglichst fetzig und temporeich zu gestalten. So vergeht abseits der Zwischensequenzen kaum eine Minute ohne Feindkontakt. Zwar können wir unsere Umgebung, in der Demo ist das eine opulente Parkanlage, auch hin und wieder in Ruhe erkunden, doch dann wirkt das Spiel gleich etwas trist und gewöhnlich.
Gut, dass wir schnell wieder auf andere Gedanken gebracht werden: Ein spezielles Portal verändert die Schwerkraft und lässt uns die Fassade einer Kirche hinaufspazieren, wo uns ein Zwischenboss begrüßt: ein kolossaler Ritter mit roter Haut, prächtiger Rüstung und ohne Kopf. Dafür trägt sein riesiges Schwert ein Gesicht und wird sogleich in unsere Richtung geschmettert. Und schon stecken wir wieder mitten im Actionspektakel drin. Mit schnellen Combos, unseren Haar-Zaubern und Pistolen heizen wir dem Bösewicht ein, bis uns ein Bildschirmhinweis erlöst. Jetzt reicht ein Tastendruck und wir erleben das furiose Ende des Kampfs.
Bayonetta lässt ihren Haarschopf zu riesiger Größe anschwellen und formt daraus Madame Butterfly, eine riesige, gehörnte Dämonin. Sie greift sich das Schwert des geschwächten Ritters und rammt es in einer wuchtigen Szene nicht nur durch ihn, sondern gleich die ganze Fassade der Kirche hindurch, auf der sich der Kampf abspielt. Wir fallen mitsamt der Trümmer in die Tiefe und folgen sogleich dem neu entstandenen Weg. Es geht sofort mit Tempo weiter, doch leider endet die Demo an diesem Punkt!
Eine Bereicherung für Wii U
Das neue Bayonetta gefällt uns. Es ist prima spielbar, es überrascht und verblüfft und es hat seinen eigenen Stil sowie jede Menge Sex-Appeal. So wirklich neu wirkt das Gezeigte allerdings nicht. Klar, jetzt gibt es mit Loki und Jeanne neue Spielfiguren und auch bei der Kampfmechanik betreiben die Entwickler etwas Feintuning. Aber ganz ehrlich: Auf den ersten und auch den zweiten Blick ähnelt Bayonetta 2 seinem Vorgänger wie ein Ei dem anderen. Das ist in diesem Fall aber nicht schlimm, denn mehr Bayonetta ist eine gute Sache - auch ohne große Innovationen.
Hoffen wir, das Actionspektakel kann das uns demonstrierte Niveau durchweg halten und vielleicht im späteren Spielverlauf mehr eigene Akzente setzen. Wer eine Wii U unterm Fernseher stehen hat, sollte den Titel definitiv auf dem Radar behalten. Denn dass ein derart rasanter und schräger Schnetzelspaß für eine sonst so familienfreundliche Plattform kommt, das ist bemerkenswert.
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