Die negative Kritik an Electronic Arts im Allgemeinen und dem Shooter Battlefield 4 im Speziellen will einfach nicht abreißen. Aus dem verpatzten (und wohl überhasteten) Release resultierten zahlreiche wütende Spieler und selbst EAs Investoren zeigten sich von der ganzen Sache nicht gerade begeistert, reichten mittlerweile sogar Klage gegen den Publisher ein (wir berichteten).
Obwohl Electronic Arts sowieso schon seit einiger Zeit nicht gerade den besten Ruf in der Branche genießt und sogar zwei Mal in Folge zur »Worst Company in America« gewählt wurde, sehen Analysten, etwa von The Motley Fool, durch die Battlefield 4-Sache einen massiven Image-Schaden für das Unternehmen, welcher noch lange zu spüren sein werde.
So wird, und das dürfte nicht weit hergeholt sein, gemutmaßt, dass EA den Release-Termin von Battlefield 4 am 31. Oktober 2013 unbedingt einhalten wollte, um Hauptkonkurrenten Activision Blizzard mit seinem Shooter Call of Duty: Ghosts, der wenige Tage später erschien, wichtige Marktanteile abzujagen. Aufgrund dessen, dass sich BF4 gerade im Mehrspielermodus deutlich von CoD abhebt, hätte das auch gelingen und das Vertrauen in die EA-Marke steigern können. Durch den vergeigten Release sei nun aber praktisch das Gegenteil eingetreten - das Vertrauen in das Call of Duty-Franchise sei wieder gestiegen. Zumal Electronic Arts noch nicht all zu lange Zeit davor bereits mit SimCity nicht gerade einen Glanzstart hingelegt hat. Letztlich habe es Electronic Arts also geschafft, sowohl Spielern als auch Investoren vor den Kopf zu stoßen sowie die Konkurrenz zu stärken.
Zusätzlich kommt jetzt übrigens noch aus einer weiteren Ecke Kritik, mit der Electronic Arts wahrscheinlich nicht gerechnet hätte, welcher das Unternehmen aber letztendlich wohl auch nicht wirklich viel Bedeutung zumessen wird: Einige Chinesen fühlen sich in Battlefield 4 alles andere als gerecht behandelt. Es schädige das Image des Landes und verdrehe die Wahrheit so sehr, dass junge Menschen irregeführt werden könnten:
»In der Vergangenheit haben sich die westlichen Länder bei der Entwicklung von Kriegsspielen auf Russland fokussiert, wenn man einen imaginären Feind benötigte. Doch in den letzten Jahren hat das Aufleben der Chinesischen Nation neue Ängste geschürt. Daher spezialisieren sich immer mehr Entwicklerfirmen auf den chinesisch-amerikanischen Konflikt um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Nutzung von Videospielen … um das Image eines Landes gegenüber anderen Ländern zu schädigen, das ist eine neue Form der kulturellen Penetration und Aggression.«, heißt es etwa in einem Artikel der chinesischen Militärzeitung Zhongguo Guofangba, in welchem etwa der Journalismus-Professor Wang Jiahang von der China University of Political Science and Law sowie Ma Zhengang, Vizedirektor der China Public Diplomacy Association zu Wort kommen.
Selbstverständlich sehen das nicht alle Chinesen so. Entsprechend wird der Artikel sowohl von chinesischen als auch internationalen Lesern nicht gerade mit Lob überschüttet. Der allgemeine Tenor: In Filmen und Spielen von US-Herstellern werde durchschnittlich mehr Kritik am eigenen Land geübt, als fiktive Auseinandersetzungen mit China, Russland und Co. behandelt.
Quelle: Fool.com
Quelle: South China Morning Post
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