Nick Mendoza ist Polizist. Allerdings keiner von der Sorte, die alten Frauen über die Straße helfen oder verirrte Katzen aus Bäumen retten. Nick und seine Kollegin Khai angeln nach den großen Fischen im Teich, begeben sich Tag für Tag in die übelsten Gebiete, um Dealer, Mörder und anderen kriminellen Abschaum dingfest zu machen.
Ihre Geschichte wird in der Singleplayer-Kampagne von Battlefield Hardline erzählt, die wir in London unter den Augen von Executive Producer Steve Papoutsis erstmals selbst angespielt haben.
Die Battlefield-Serie wirft in diesem Jahr sämtlichen Soldaten- und Militärkrempel über Bord und steuert ins Räuber-und-Gendarm-Gebiet. Nachdem die Kampagne von Battlefield 4 im letzten Jahr viel Kritik einstecken musste, ist es dem Visceral-Team um Papoutsis besonders wichtig, in diesem Jahr bessere Arbeit zu leisten als die Kollegen im letzten Jahr. In der ersten spielbaren Mission bekommen wir schon einen guten Eindruck davon. Gemeinsam mit Kollegin Khai sind wir in einem heruntergekommenen Gebiet von Miami unterwegs, um einen Drogenkurier zu befragen.
Battlefield Hardline - Screenshots ansehen
Langsam rollt unser Wagen durch die mit Müll übersäten Straßen, Hunde kläffen hinter Holzzäunen, Babys schreien in windschiefen Wellblechhütten, zwielichtige Gestalten starren uns aus dunklen Seitengassen an. Hardline baut schon in den ersten Minuten eine bedrohliche und intensive Atmosphäre auf, vergisst dabei aber die Charaktere nicht. Khai und Nick unterhalten sich auf der Fahrt über Nicks Vergangenheit, seinen Vater und einen Kollegen, der vor ein paar Tagen im Dienst erschossen worden ist. Das schafft Identifikation und lässt zumindest hoffen, dass uns in Hardline nicht die typischen Abziehbildchen-Figuren der letzten Teile erwarten.
Vorsichtig gewinnt
Ein paar Straßenecken weiter haben wir unseren Mann gefunden; er lungert mit zwei Begleitern vor einem abgewrackten Auto herum. Langsam gehen wir auf die Gruppe zu und zeigen auf Knopfdruck unsere Polizeimarke. Das schüchtert die drei ein, Antworten erhalten wir aber trotzdem keine. Also die harte Variante, ein zusätzlicher Knopfdruck, schon pressen wir den Kurier auf den Boden und legen ihm Handschellen an. Das scheint zu wirken, er verrät uns das Versteck von Tap, einem anderen Mitglied des Drogenkartells. Zu seiner Position zu gelangen ist allerdings schwieriger, denn die Straßen werden von Taps Gang bewacht.
Vorsichtiges Vorgehen ist also Pflicht, Battlefield Hardline fährt das Tempo im Vergleich zu den Vorgängern deutlich herunter. Wer langsam agiert, Gegner beobachtet und heimlich ausschaltet, kassiert satte Belohnungen in Form von Geld, mit dem wir neue Waffen kaufen dürfen. Feinde haben ein Sichtfeld, das auf der Karte in Form eines Kegels angezeigt wird - ähnlich wie in Metal Gear Solid. Sind wir für einen Widersacher sichtbar, füllt sich zudem eine Leiste - ist sie voll, wird der Gegner in Alarmbereitschaft versetzt.
Daher empfiehlt es sich immer, Gegnergruppen aufzuspalten und sie einzeln auszuschalten. Wie? Ganz einfach, Nick wirft Patronenhülsen oder Münzen, um Feinde in eine bestimmte Richtung zu locken. Das funktioniert beim Anspielen allerdings eher mäßig, da die Münzen nie weiter als ein paar Meter weit fliegen. Dennoch gelingt es uns, all unsere Widersacher niederzustrecken, und durch Seitengassen gelangen wir schließlich zu unserem Ziel.
Tap ist aber nur ein weiterer kleiner Handlanger, er soll uns nun zu Tyson, einem großen Fisch der Unterwelt von Miami führen. Eine alte Schule dient als Umschlagplatz für Drogenpakete, hier soll sich Tyson versteckt halten. Ballernd reinzustürmen wäre allerdings zu riskant, weswegen wir Tap als Lockvogel reinschicken und die Lage von draußen mit dem neuen Scanner checken. Blöd nur, dass diese Sequenz geskriptet ist. Mit dem Scanner markieren und belauschen wir nicht nur Feinde, es zeigt es uns auch an, wenn eine Person gesucht wird und wir bei deren Verhaftung einen satten Bonus einsacken können. Wir lassen unseren Blick über die Fassade streifen und sehen, dass Tap im ersten Stockwerk offenbar mit Tyson redet. Also rein in die Schule!
Doch plötzlich wird es hektisch: Zwei Autos bremsen mit quietschenden Reifen vor dem Gebäude, vermummte Männer springen heraus, eröffnen das Feuer und besetzen die Schule. Jetzt haben wir die Wahl: mit Dauerfeuer reinstürmen oder langsam und bedächtig vorgehen. Diese Wahl soll es in Battlefield Hardline öfter geben, wie uns Steve Papoutsis sagt. Für aggressives Vorgehen bekommen wir Loose-Cannon-Punkte, für die ruhige Tour füllt sich unsere Perfectionist-Leiste. Diese Bezeichnungen sind laut Steve Papoutsis allerdings noch nicht final.
Je nachdem, wie wir agieren, schalten wir unterschiedliche neue Waffen frei, die unserem Spielstil entsprechen - ruhige Spieler bekommen zum Beispiel Schalldämpfer, schießwütige dagegen Sturmgewehre. Wir entscheiden uns zunächst für die vorsichtige Variante und steigen durch ein Fenster in die Schule ein. Wir zücken unseren Tazer (ebenfalls neu), warten, bis sich die Wache vor uns umgedreht hat, und drücken ab - zuckend verabschiedet sich der Bösewicht ins Reich der Träume. So arbeiten wir uns nach und nach vor, alles funktioniert prima, Battlefield kann also auch Schleichen!
Fälle als Nebenmission
In der ersten Etage vibriert plötzlich unser virtuelles Handy. Damit zeigt Hardline an, dass in der Umgebung etwas Interessantes gescannt werden kann. Mit dem Scanner suchen wir den Raum ab und entdecken einen Ordner. Wir analysieren die darin enthaltenen Dokumente, sofort ploppt in der linken oberen Bildschirmecke eine Anzeige auf: »Einen von vier Hinweisen gefunden.« Von diesen sogenannten File cases wird es laut Steve Papoutsis einige in Battlefield Hardline geben, sie sind eine Art Nebenaufgabe.
Schließen wir einen Fall ab, gibt es Ausrüstungsgegenstände als Belohnung, die wir sogar mit in den Mehrspielermodus nehmen dürfen. Die File Cases sorgen zwar für zusätzliche Motivation, trotzdem ist die Beweissuche eine dröge Sammelaufgabe ohne wirklich neue Idee.
Battlefield Hardline - Screenshots aus dem Multiplayer ansehen
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.