In Zeiten, in denen Publisher fünf Shooter-Karten für 15 Euro verkaufen (und damit durchkommen!), mag man nicht allzu große Erwartungen an ein Map-Pack haben. Back to Karkand für Battlefield 3ist da anders.
Ja, es enthält nur vier Schlachtfelder, die man zudem schon aus den Vorgängern kennt, aber die sind nicht nur außerordentlich gut, sondern bieten auch noch zehn neue Waffen, vier zusätzliche Fahrzeuge, ein überarbeitetes Physiksystem, einen neue alten Spielmodus und: Das Ganze ist für Käufer der Limited Edition obendrein kostenlos. Über das Preis-Leistungsverhältnis des DLCs müssen die sich also keine Gedanken machen.
Wiedergeborener Klassiker: Wake Island
Back to Karkand umfasst die vier beliebtesten Karten aus dem nur für PC erschienenen Battlefield 2: Karkand, Sharqi Peninsula, Golf von Oman und Wake Island, den Klassiker der Serie. Wake Island hat 2002 den Grundstein der Battlefield-Serie gelegt; die Karte war Bestandteil der Demo zu Battlefield 1942und ist seitdem in jedem Battlefield-Spiel neu aufgelegt worden, von der Winterversion eines Battlefield 2142bis zur Comicfassung aus Battlefield Heroes.
Back to Karkand hievt Wake Island nun in eine neue Dimension: Nie sah die Südsee-Insel derart echt aus, mit glaubwürdigem Wellengang und wiegenden Palmen, gleichzeitig wirkte das Eiland nie zuvor so bedrohlich. Denn am Himmel braut sich ein Tropensturm zusammen, weit draußen in der Bucht liefern sich Schlachtschiffe (geskriptete) Raketengefechte.
Als wir zum ersten Mal vom amerikanischen Flugzeugträger mit einem schnellen Gummiboot auf Wake zufahren, flankiert von einem Viper-Kampfhubschrauber und zwei F35-Senkrechtstartern, sind wir allein von der Optik schon total begeistert.
Obwohl Wake Island in Back to Karkand auf den ersten Blick ganz anders aussieht als in den Vorgängern, hat sich am Grund-Layout der Karte nicht viel geändert. Die Flaggenpunkte sind noch immer da, wo sie schon vor knapp zehn Jahren waren, und auch die Aufteilung ist gleich: Hier das Flugfeld mit Jets und einem Hubschrauber, dort die Nebenbasen mit Panzern. Dice hat die Insel jedoch in die Gegenwart geholt: Wo früher Holzhütten mit Palmendächern standen, warten nun Beton-Bauten auf das Richtfest, darunter auch ein schickes Kongreßzentrum mit Panoramablick über die Bucht. Dass die neuen Gebäude jemals fertiggestellt werden, darf indes bezweifelt werden, denn Back to Karkand bietet ein verbessertes Zerstörungsmodell. Sprich: Jetzt geht noch mehr kaputt!
Mehr Zerstörung
Das neue Zerstörungssystem fällt auf Wake Island noch nicht so sehr ins Gewicht, hier gibt’s einfach zu wenige Häuser. Im Zentrum von Golf von Oman indes kommen Abriss-Freaks voll auf ihre Kosten. Wo in Battlefield 2 noch Sandsackverschläge in den Dünen standen, warten jetzt Dutzende Einfamilienhäuser darauf, zerlegt zu werden, und auch die Baustelle in der Kartenmitte ist mittlerweile deutlich gewachsen.
Das bedeutet: Mehr zerstörbare Mauern, mehr herumfliegender Schutt, mehr Atmosphäre. Am deutlichsten wirkt sich das auf Karkand aus. Die Map hat sich in Sachen Layout am wenigsten verändert, doch durch das Physiksystem fühlen sich die Straßenkämpfe um ein Vielfaches großartiger an. Eine fantastische Mischung aus: »Hier bin ich zuhause!« und »So habe ich das ja noch nie gesehen!«.
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