Bei dem gigantischen Erfolg von Baldur's Gate 3 ist es nicht verwunderlich, dass Fans und IP-Besitzer Hasbro sich gleichermaßen einen Nachfolger wünschen. BG3-Entwickler Larian hat allerdings bereits vor einigen Monaten deutlich gemacht, dass der nicht von ihnen kommen wird.
Dabei hat das Studio sogar bereits an Baldur's Gate 4 gearbeitet und teilweise spielbare Abschnitte fertig gestellt. Letztlich hat sich das Studio aber aus gutem Grund entschieden, das Projekt einzustellen.
Larian wollte Baldur's Gate 4 machen, bis sie es nicht mehr wollten
In einem Interview mit PC Gamer haben Larian CEO Swen Vincke und Writing Director Adam Smith unter anderem enthüllt, dass Larian ursprünglich weiter an der Baldur's Gate-Reihe arbeiten wollte und das sogar getan hat.
Wie Vincke erklärt, war das Team nach dem langen Entwicklungsprozess von Baldur's Gate 3 emotional erschöpft und habe deshalb zuerst den "einfachen" Weg mit einem DLC oder Nachfolger gewählt:
"Wenn etwas super erfolgreich ist, fragt dich natürlich jeder: 'Wann macht ihr den nächsten Teil?' Und wenn du als Entwickler aus deiner miserablen Höhle kommst, in der du viele, viele Stunden verbracht hast, während du dein Projekt beendest, bist du verletzlich.
[...] Du bist also anfälliger dafür, das Offensichtliche zu tun, was in diesem Fall bedeutet, ein Add-on oder Standalone-Add-on zu machen oder anzufangen, an einem Nachfolger zu arbeiten, weil das der einfachste Weg ist.
Und wir haben tatsächlich angefangen, das zu machen, immerhin haben wir die Engine bereits, wir haben alles da, wir müssen nur noch zusätzliche Levels hinzufügen oder ein paar neue Geschichten bauen – wie schwer kann das sein? Es war etwas, das euch allen gefallen hätte, glaube ich. Ich bin mir sogar sicher."
Wie der CEO weiter verrät, ging die Entwicklung ziemlich schnell voran, Teile des Projektes waren bereits spielbar. Allerdings hat das Team wohl ziemlich schnell gemerkt, dass ihre Pläne zu groß für einen DLC waren. Statt wie geplant ein Jahr Entwicklungszeit hätte das Projekt wohl eher zwei bis drei Jahre gedauert:
"Und nachdem wir gerade erst sechs Jahre lang D&D gemacht hatten, was nicht unser eigenes Ding ist, wollen wir wirklich so viel Zeit darauf verwenden und unsere eigenen Pläne aufgeben?
Ja, vielleicht nicht für ein Add-on, aber vielleicht für Baldur's Gate 4? Das ergibt viel Sinn. Also warum machen wir es nicht für BG4? Jup, das klingt nach einer echt guten Idee. Lasst uns BG4 machen. Wir können unsere bisherige Arbeit einfach da reinpacken, Leute werden es lieben."
Allerdings kam es dann bekanntlich doch ganz anders. Letztlich hatte Larian nämlich eigentlich gar keine Lust, für mehrere Jahre noch einmal das Gleiche mit den gleichen Mechaniken zu machen:
"Dann fängst du an, auf die anderen Dinge zu schauen, die du geplant und zurückgeschoben hast und dann kommst du wieder zu Sinnen, denn zu dem Zeitpunkt ist die Verletzlichkeit verflogen."
Die Entscheidung, das Projekt einzustellen, wurde vom Team wohl mit offenen Armen empfangen. Laut Vincke war es "befreiend", wieder an etwas Neuem und Eigenen arbeiten zu können, statt nur etwas Altes aufzuwärmen. Das Wichtigste war, dass das Team sich auf das neue Projekt freut.
Zwar ist es schade zu hören, dass wir vermutlich nie erleben werden, wie ein Baldur's Gate 4 von Larian aussehen würde – IP-Besitzer Hasbro sucht stattdessen nach einem neuen Entwickler –, aber die Begründung ergibt zumindest eine Menge Sinn.
Larian hat immerhin zuletzt mit Divinity Original Sin 2 und Baldur's Gate 3 eindrucksvoll bewiesen, wie großartig ihre Spiele sein können, wenn das Team mit Enthusiasmus dabei ist.
Aktuell arbeitet Larian parallel an zwei neuen Spielen, worum es sich dabei aber genau handelt, verrät das Entwicklerteam noch nicht.
Wie geht es euch, hättet ihr trotzdem lieber ein Baldur's Gate 4 von Larian bekommen oder freut ihr euch auf die kommenden Projekte des Studios?
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