Baldur’s Gate 3 nimmt uns nicht an die Hand und führt uns auf einen vorgegebenen Weg, sondern lässt uns bei der Reihenfolge und Herangehensweise an Aufgaben gewaltige Freiheiten. Dadurch erleben wohl kaum zwei Spielende genau dasselbe Abenteuer, was extrem spannend ist.
Andererseits ist aber auch jede Menge Raum für “Fehler” gegeben; also Dinge, die uns zwar keinesfalls am Spielfortschritt hindern, die wir jedoch im Nachhinein bitter bereut haben. Wir verraten euch, was unsere größten Fehltritte waren, möchten aber vor allem auch von euch wissen, was ihr rückblickend doch lieber anders gemacht hättet.
Spoilerwarnung: In diesem Artikel verraten wir Ereignisse aus allen 3 Akten. Wo es möglich ist, vermeiden wir es, ins Detail zu gehen, aber manchmal sind diese nötig, um unsere Geschichten zu erzählen.
Bei Rae ist Akt 3 völlig eskaliert
Meine komplette Erfahrung von Akt 3 in Baldur's Gate lässt sich aktuell zusammenfassen mit “und dann ist alles irgendwie eskaliert”. Denn egal in welche Richtung ich einen Schritt mache in dieser vermaledeiten Stadt, irgendwie schaffe ich es immer, den nächsten Kampf oder die nächste Katastrophe zu triggern.
Bevor ich mich den großen Quests widmete, wollte ich mit meiner zu diesem Zeitpunkt schon sehr erschöpften und heiltranklosen Gruppe einfach nur ein bisschen die Map aufdecken und ein wenig shoppen gehen. Das war mir allerdings nicht vergönnt.
Auf dem Friedhof traf ich nämlich ein kleines, trauriges Mädchen, das ihren verstorbenen Bruder wieder von den Toten erwecken wollte. Praktisch, dass ich den passenden Zauber kannte und ihr beibrachte, in der Hoffnung, dass sie ein paar Worte mit ihm wechseln und sich dann von ihm verabschieden könnte.
Womit ich nicht gerechnet habe: Dass sie den ganzen verdammten Friedhof auferstehen lässt, weshalb es zu einem unglaublich langen Kampf mit unzähligen Zombies kam, der jeden NPC in der Umgebung das Leben kostete.
Womit ich ebenfalls nicht rechnete, war, dass ich mich bei meinem letzten Zug verklickte und versehentlich Gales Bombe aktivierte und Baldur’s Gate dem Erdboden gleich machte … Um es positiv zu sehen: Die Sache mit den Mindflayern hatte sich dann auch erledigt.
Weitere Fehler, die ich bereut habe …
- Wie ich versehentlich meine Unterwäsche verkauft und dabei fast das Spiel ruiniert habe, hat einen eigenen Artikel erhalten …
- Zwischenfall im Unterwasser-Gefängnis: Eigentlich wollte ich nur Wylls Vater retten, aber dann hat er sich selbst in die Luft gejagt.
- Die traurige Katze: In Akt 3 kommt es zu einem Zwischenfall, bei dem ein kleines Mädchen im Camp grausam getötet werden kann. Dass NPCs sterben, ist nicht ungewöhnlich in BG, auch Kinder nicht. Allerdings wollte ich es hier mit allen Mitteln verhindern und habe meinen Spielstand ungelogen mindestens 30 bis 40 Mal neu geladen. Warum? Weil ich nicht wollte, dass ihre Katze traurig ist …
- Das Spiel auf dem Steam Deck begonnen zu haben. Zwar läuft es darauf hervorragend, aber mir sind so viele Details entgangen, die ich erst jetzt am PC wirklich entdecke … Ich will gar nicht wissen, was ich alles verpasst habe.
- Ach ja … und der Gnom und die Windmühle. Aber anders als meine Kolleg*innen behaupten, weigere ich mich zu glauben, dass er tot ist. Seine Leiche habe ich nie gefunden, es geht ihm also definitiv gut!
Eleen hat Baelen versehentlich in die Luft gejagt
Dass das Unterreich am Ende von Akt 1 voller Gefahren steckt, habe ich ziemlich schnell bemerkt. Dabei muss ich es nicht nur mit Gegnern aufnehmen, auch die Umgebung versucht immer wieder, mir den Garaus zu machen.
Entsprechend habe ich mich für etwa fünf Sekunden sehr smart gefühlt, als sich ein ganzes Feld leuchtend grüner Pilze vor mir erstreckte und ich sie aus sicherer Entfernung mit einem Feuerzauber hochgehen ließ.
Die manische Freude über das explosive Spektakel ist mir aber ziemlich schnell vergangen, als sich die Feuer gelegt hatten und ich mitten im Feld die verkohlten Überreste von NPC Baelen entdeckt habe. Eigentlich sollte ich den armen Mann nämlich für eine Mission finden und retten… nur um dann selbst für seinen Tod verantwortlich zu sein. Zumindest war seine Frau nicht allzu traurig über sein Ableben.
Noch mehr zu Baldur's Gate 3? Hier seht ihr unser neues Talk-Video:
Weitere Fehler, die ich bereut habe …
- Ich habe es geschafft, so ziemlich jeden nicht-humanoiden Begleiter im Spiel zu verpassen, von Us über Schaufel bis hin zu Kratzer. Zum Glück konnte ich für einige von ihnen nochmal zurückreisen – Us bleibt mir im ersten Durchlauf aber dauerhaft verwehrt.
- In Akt 3 habe ich eiskalt einen Diamanten verkauft, den ich für einen Zauber brauche, der mich in die Hölle bringt – und das ausgerechnet an eine Händlerin, die am nächsten Tag verschwunden ist!
- Große Explosion: Diesen Fehler schreibe ich mindestens zu 50% Gale zu. Im Spielverlauf bekommt er nämlich die Möglichkeit, seinem Orb und alles in seiner Umgebung gleich mit hochzujagen. Blöd nur, dass die Taste dafür direkt neben anderen Fähigkeiten liegt und ich vielleicht ein- bis zweimal versehentlich drauf geklickt habe…
Kevin hat sämtliche NPCs ins Unglück gestürzt
Zu Beginn von Akt 2 führt uns das Abenteuer sehr schnell in das Gasthaus “Zum letzten Licht”. Dieses ist nur ein sicherer Ort für Reisende, weil Klerikerin Isobel den Bereich durch einen mächtigen Schutzzauber vor dem dort herrschenden Schattenfluch beschützt.
Als die Zuflucht kurze Zeit später aber von einem Trupp dämonischer Flatterviecher angegriffen wird, verliere ich die Klerikerin für kurze Zeit aus dem Auge und sie wird entführt.
Das ist richtig doof, da damit auch der Schutzzauber zusammenbricht und alle (geliebten) NPCs im Gasthaus vom Schattenfluch infiziert werden. Kurze Zeit später stehe ich zwischen den Leichen unzähliger Freundinnen und Freunde und kann das ganze nur noch mit dem Lieblingswort meiner Bardin kommentieren… “ups”.
Weitere Fehler, die ich bereut habe …
- In der Grymschmiede habe ich verpasst, die Gnom-Sklaven zu retten – wie sollte ich ahnen, dass den Eingesperrten die Zeit davon läuft … in einer eingestürzten Höhle … in der giftiges Gas austritt. Ups.
- Auf dem Gebirgspass stieß ich in den Ruinen eines Klosters auf einen leuchtenden Streitkolben. Der wird mir bestimmt helf … und wieder: ups.
Samara hat sämtliche Gespräche mit Tieren verpasst
Ich bereue diese eine Sache so sehr, dass ich ihr sogar eine Kolumne gewidmet habe, als ich meinen Fehler bemerkt habe: Bis zur Unterstadt von Baldur’s Gate habe ich wirklich kein einziges Mal mit Tieren geredet.
Warum? Ganz einfach, weil mir gar nicht klar war, dass es möglich ist, tatsächlich in Menschensprache mit ihnen zu kommunizieren und wie fantastisch dabei jedes einzelne Vieh vertont ist!
Seit ich diesen furchtbaren Irrtum bemerkt habe, kaufe ich für Tav jeden “Mit Tieren sprechen”-Trank, den ich in die Finger bekommen kann und habe Wyll außerdem die Fähigkeit beigebracht.
Weitere Fehler, die ich bereut habe...
- Windmühlengnom weggeschossen: Ja, ja. Auch ich habe in der Windmühle einfach mal den Schalter betätigt, ohne zu checken, was der eigentlich macht oder ob es einen zweiten gibt. Ich musste ziemlich lachen, als der Gnom dann weggeschleudert wurde. Aber leider hat er ja eine richtig umfangreiche Questline, die ich dadurch verpasst habe.
- Minthara zum Hain gelockt: Obwohl ich Minthara eigentlich belügen und täuschen wollte, habe ich sie versehentlich direkt zum Hain gelockt. Dadurch ergab sich eine ganze Reihe an unglücklichen Umständen, die ich glücklicherweise durch ein Neuladen eines alten Spielstands beheben konnte.
- Stöhnroben-Quest verpasst: Gerne hätte ich mir die schicke Robe mit witzigem Nebeneffekt verdient. Nur leider habe ich mir diese Quest verbaut, indem ich eine andere Mission zuerst abgeschlossen habe. Dadurch ist nämlich ein notwendiger Charakter nicht mehr an Ort und Stelle und ich habe den Auftrag gar nicht erhalten.
- Versehentlich Clowns-Schminke angelegt: Eigentlich wollte ich nur das Inventar ausmisten, da ist es passiert. Leider lässt sich das Make-Up nur bei einer langen Rast entfernen. Und bei dieser wurde ich direkt in eine Zwischensequenz reingezogen; mit meinem lächerlichen Aussehen.
- Verbündete in der Stahlwache nicht gerettet: Relativ spät am Abend habe ich mich durch die Gießerei der Stahlwache gekämpft. Beim ersten Gefecht war ich noch sehr stolz, meine Verbündeten dort gerettet zu haben, aber als dann weitere Feinde kamen, habe ich irgendwann aufgegeben, weil ich die Mission vor dem Schlafengehen absolvieren wollte. Rückblickend ärgert mich das ein wenig.
Jetzt seid ihr gefragt: Was hättet ihr rückblickend gerne anders gemacht und werdet ihr erneut Inhalte (noch mal von vorne oder ab einem bestimmten Punkt) spielen, um diese “Fehler” zu korrigieren?
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