Knapp ein Jahr ist es her, seit ich meine ersten Gehversuche in Ark: Survival Evolved machte - damals in der Early-Access-Version auf der Xbox One. Am 6. Dezember 2016 ist das Dinosaurier-Survival-Spiel auch auf PS4 erschienen. Zeit, mich erneut auf Überlebenstour zu begeben. Hier sind meine ersten Eindrücke.
Direkt zu Beginn schon mal eine Warnung: Ark: Survival Evolved kann anfangs ziemlich kompliziert und frustrierend sein, denn auf Tutorials oder andere Spielhilfen verzichtet das Survival-Game größtenteils. Ich habe anfangs die Option, entweder alleine eine Partie zu starten, oder einem Multiplayer-Server mit anderen menschlichen Mitspielern beizutreten. Ich kann jedem Einsteiger allerdings nur raten: Macht euch im Solo-Modus zunächst mit den grundlegenden Prinzipien des Spiels vertraut! Eine gute Übersicht über die wichtigsten Grundlagen findet ihr hier.
Du musst überleben!
Das eigentliche Spielprinzip ist nach wie vor ziemlich simpel. Mit einem zuvor im Editor erstellten Charakter muss ich nichts anderes als überleben. Nach einer kurzen Ladepause erwache ich an einem malerischen Strand, direkt am Wasser tollen die ersten kleinen Echsen-Viecher herum.
Sieht eigentlich ganz schick aus, allerdings gibt es auch auf der PS4 einen unschönen Verwischeffekt bei Kameraschwenks (der sich glücklicherweise abschalten lässt). Ich erkunde die nähere Umgebung und sammle erste Ressourcen ein - durch Schläge auf Bäume bekomme ich unter anderem Stroh und Holz, Steine klaube ich direkt am Strand auf.
Die PS4-Version von Ark: Survival Evolved kaufen
Ark: Survial Evolved kostet in der normalen Version namens "Founders Edition" 34,99 Euro im PSN, die Download-Größe beträgt 14,6 GB. Die Erweiterung "Scorched Earth" kostet 19,99 Euro und das Komplettpaket "Survivors Pack" (Hauptspiel+DLC) bekommt ihr für 49,99 Euro.
Über das anfangs ziemlich unübersichtliche Inventar kann ich jetzt mein erstes Hilfsmittel/Werkzeug bauen, eine Steinhacke, mit der das Abbauen von Ressourcen deutlich schneller geht. Flugs habe ich zudem eine Fackel zusammengebastelt. Die ist vor allem nachts enorm praktisch, denn dann wird es in der Spielwelt wirklich finster.
Mehr zum Thema:Ark: Survival Evolved - Angespielt-Video von der Xbox-One-Version
Mit der Zeit sammle ich zudem wie gewohnt Erfahrungspunkte, die mir dann nach einer Zeit einen Levelaufstieg ermöglichen und mir neue sogenannte Engrammpunkte bescheren. Wofür die gut sind? Ganz einfach, damit kann ich neue Baupläne kaufen, zum Beispiel für ein Lagerfeuer oder einfache Kleidungsstücke. Das ist immer ein enormer Motivationsschub, allein das Anzünden des Lagerfeuers war wieder ein echtes Highlight, denn ich hatte schon wieder komplett vergessen, wie das ging.
Das Ressourcenmanagement nimmt einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert in Ark: Survival Evolved ein. Etliche Statussymbole am Bildschirmrand zeigen mir meine aktuelle Situation an. Ist mein Charakter hungrig, ist ihm kalt, muss er etwas trinken? Dadurch, dass diese Bedürfnisse ständig befriedigt werden wollen, fühle ich mich wie schon im letzten Jahr ein bisschen gehetzt und muss ständig nach Nahrung suchen. Und klar, ich kann mir Beeren reinpfeifen, die ich überall finde, die geben mir allerdings kaum Energie.
Also muss es Fleisch sein, aber das wächst leider nicht auf Bäumen und sollte auch nicht roh verzehrt werden. Wie gut, dass ich die Hacke und das Lagerfeuer hab. So sehr Ark in seinen Forderungen stressen kann, so motivierend kann es aber auch sein, sich immer wieder an neue Situationen anzupassen.
Dolle Dinos
Die Begegnungen mit den Dinos sind immer noch so beeindruckend wie im letzten Jahr. Ein riesiger Diplodocus kreuzt meinen Weg und stapft in den Dschungel, am Himmel ziehen Flugsaurier ihre Kreise und sogar einen Stegosaurus sehe ich auf meinem ersten Ausflug. Da geht dem Dino-Fan in mir das Herz auf. Wie schon auf der Xbox One mache ich aber auch auf der PS4 den Fehler, den Fleischfressern zu nahe zu kommen. So werde ich einmal das Opfer eines aggressiven Spinosaurus, wenig später bespuckt mich ein Dilophosaurus mit grünem Schleim, bevor er mich als Snack verputzt.
Nach einem Tod kann ich entscheiden, ob ich einen neuen Überlebenden erstellen will, oder mit meinem bestehenden Charakter weitermache. Das hat dann den Vorteil, dass ich alle Baupläne behalte und nur die Ressourcen neu sammeln muss - da ist das Ableben dann nicht allzu frustrierend. Generell werdet ihr als Einsteiger in Ark: Survival Evolved ziemlich oft sterben. Das ist beim vielen Ausprobieren aber auch völlig normal.
Wer auf Servern mit menschlichen Spielern loszockt, muss wie auf dem PC und der Xbox One damit rechnen, noch schneller ins Gras zu beißen als im Solo-Modus. Ich mache die Erfahrung schon in meiner ersten Proberunde. Kaum habe ich einen anderen Spieler erspäht, kommt der auf mich zugestürmt und zieht mir seine Steinaxt über den Schädel. Das hat mich dermaßen frustriert, dass ich schnell wieder in den Solo-Modus wechsle und in Ruhe die nächsten Baupläne freischalte.
Hier liegt meiner Meinung nach auch die größte Motivation, denn später lassen sich sogar eigene Hütten bauen oder Dinos zähmen, die man dann sogar in einem eigenen Gehege halten kann - bis dahin ist es für mich aber noch ein langer Weg.
Technisch macht die PS4-Version wie schon die Xbox-Variante im letzten Jahr eine ordentliche Figur, bietet unter anderem schöne Lichteffekte, wenn Sonnenstrahlen durch das Blattwerk brechen, und auch die Framerate ist erfreulich flüssig. Dafür wirken Objekte in der Distanz jedoch arg verwaschen, wenn sie nicht gerade ins Bild ploppen. Zudem wirken manche Dino-Animationen abgehackt.
Keine Frage, obwohl es im PS Store eigentlich keine Early-Access-Spiele gibt, wirkt Ark: Survival Evolved wie eines, gerade bei den unübersichtlichen Menüs mit seinen zahlreichen Schiebereglern und dem fehlenden "An die Hand nehmen". Bis zum Frühjahr 2017, wenn die wirklich finale Version erscheinen soll, wird es laufend neue Content-Updates geben, die Ark: Survival Evolved um neue Inhalte erweitert.
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
Es ist schon seltsam. Einerseits merkt man Ark: Survival Evolved seinen unfertigen Status an allen Ecken und Enden an und das ständige Statuswerte-im-Auge-behalten geht mir auch auf der PS4 auf den Keks, aber ich kann trotzdem verstehen, warum so viele Menschen von diesem Spiel fasziniert sind. Das ständige Aufleveln motiviert, es ist enorm befriedigend, wenn man etwas Neues herausgefunden hat (und wenn es nur das Entzünden eines Feuer ist) und die Dinos sorgen sogar für den ein oder anderen Wow-Moment. Die ersten Eindrücke sind also auch auf der PS4 durchaus positiv.
Trotzdem kann ich auch hier nur noch einmal warnen. Wer wirklich Spaß mit Ark haben will, muss erst durch den zähen Sumpf des Ausprobierens und Scheiterns waten. Wer die Geduld mitbringt und über die vielen hässlichen Menüs und Fehlerchen hinweg sehen kann, darf sich das Survival-Abenteuer auch gerne auf der Sony-Konsole anschauen.
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