Wenige Tage bevor das Steam Deck bei mir eingetrudelt ist, habe ich mir als Referenz einige Switch-Spiele angeschaut, die auf dem Papier eigentlich zu anspruchsvoll für Nintendos Handheld sind, aber dennoch dafür veröffentlicht wurden.
Darunter befand sich Apex Legends; mein unangefochtener Favorit unter den Battle-Royale-Shootern. Zumindest auf der Xbox, die Switch-Version lässt sich bestenfalls als „trüber Pixelmatsch“ bezeichnen. Umso überraschter bin ich von der Mobile-Umsetzung, die an genau den richtigen Stellschrauben dreht.
Hohe Framerate und ein scharfes Bild
Messungen, die der Youtube-Kanal ElAnalistaDeBits vorgenommen hat, attestieren dem Mobile-Port eine Bildwiederholrate, die zwischen 35 und 45 fps pendelt. Zum Einsatz kam dabei ein handelsübliches Samsung Galaxy S21, als Grafik-Preset wurde „ExtremeHD“ - die höchste Einstellung ohne Frameratelimitierung - genutzt.
Da ich jedoch eher zu einer gleichmäßigen Framerate von konstanten 30 fps tendiere, hebt sich der Mobile-Port erst einmal nicht großartig von der Switch-Version ab. Wieso bin ich dann so enthusiastisch?
Der große Unterschied liegt in der Bildschärfe: Auf der Nintendo-Konsole wird im Handheld-Modus eine dynamische Auflösung von 512p im Mittel verwendet, wodurch Apex Legends extrem unscharf wirkt. ElAnalistaDeBits gibt an, dass beim Samsung Galaxy S21 die volle Bildschirmauflösung von 2000 x 900 Pixeln ausgereizt wurde, das aufgenommene Material suggeriert aber eher eine Abwärtsskalierung auf 75% des Ausgabewertes, was einer nativen Auflösung von 1520 x 684 Pixeln entspräche.
Meine Interpretation sollte jedoch mit Vorsicht genossen werden, da sich Youtube-Videos äußerst schlecht für Analysen der nativen Auflösung eignen. Der Schärfegewinn ließe sich allerdings weiterhin mit der immer noch doppelten Pixelmenge im Vergleich zur Nintendo Switch erklären.
Auf dem Tablet noch besser
Auch der Tech-Youtuber ETA Prime hat sich Apex Legends Mobile angeschaut, er nahm ein Samsung Galaxy Tab 8 Ultra zur Hand. Darauf konnte er sogar noch höhere Werte in einem Bereich von 55 bis 60 Bildern pro Sekunde beobachten, wohlgemerkt mit dem höchsten Grafik-Preset.
Im Video lässt sich sehr gut erkennen, wie klar die Bildausgabe auf dem 14,6-Zoll-Display ausfällt. Mit einer Auflösung von 2960 x 1848 liegt das High-End-Tablet nur knapp unterhalb von 4K, jedoch konnte ich im Videomaterial erneut eine Abwärtsskalierung zählen, dieses Mal auf 65% des Ausgabewertes. Damit würde das Tablet immerhin mehr als Full HD bieten.
Die niedrige Auflösung ist bei der Switch-Version hingegen der entscheidende Faktor, der mich von weiteren Matches abgehalten hat. Gegner ließen sich schwer erkennen, in hektischen Gefechten habe ich komplett den Überblick verloren. Anhand des Videomaterials kann ich eine ähnliche Problematik bei den Android-Geräten nicht feststellen.
Genau die richtigen Optimierungen
Die Mobile-Version zahlt dafür aber auch einen Preis: Selbst bei hohen Einstellungen muss Apex Legends Mobile Federn im Vergleich zur Switch-Fassung lassen. Dazu zählen:
- Ein viel niedrigerer Detailgrad der Umgebung
- Detailärmere Texturen
- Ungenauere Schatten
- Kaum vorhandene Innenraumbeleuchtung
- Keinerlei Kantenglättung
- Geringere Komplexität von Gebäuden
In den entscheidenden Punkten schneidet die Mobile-Version aber klar besser ab. Wir erhalten:
- Eine höhere Weitsicht
- Aufwendigere Charaktermodelle
- Eine blassere, aber stimmigere Beleuchtung, die für mehr Kontraste sorgt
Die Optimierungen sind hervorragend gewählt, da sich Gegner selbst auf größter Distanz erspähen lassen. Bei der Switch-Version hatte ich hingegen den Eindruck, dass versucht wurde, möglichst viele Grafikfeatures zu erhalten, auch wenn das Spiel am Ende aussieht, als wäre jeder einzelne Frame durch trübes Brackwasser gezogen worden.
Besser hätte das zuständige Team von Entwickler*innen also gar nicht mit der Schere ansetzen können. Zusätzlich schrumpft die Download-Größe von über 20 GB der Switch-Version auf gerade einmal 3,5 Gigabyte, was für Mobile-Geräte mit wenig Speicher ideal ist.
Funktioniert auch mit Controllern
Grundsätzlich ist Apex Legends Mobile für Touch-Eingaben optimiert, es ist aber trotzdem möglich, einen Controller via Bluetooth zu verwenden. ETA Prime merkt hier lediglich an, dass der Touchscreen in einigen Menüs notwendig ist.
Die beste Mobile-Version
Es ist wirklich beeindruckend, in welcher Qualität Apex Legends auf Mobilgeräten läuft. Da die Prozessoren in Smartphones und Tablets nicht viel Abwärme generieren dürfen, müssen sie einiges auf dem Kasten haben, um einen so großen Multiplayer-Titel bei hoher Auflösung flüssig spielbar wiederzugeben. Die getesteten Modelle bestanden die Feuerprobe offenkundig mit Bravour und auch das User-Feedback liest sich durchweg positiv.
Der Vergleich zur Switch-Version ist ein wenig fies gewählt, schließlich hat Nintendos Hybrid-Handheld schon fünf Jahre auf dem Buckel, dieses Vorwissen treibt meinen Spielspaß aber auch nicht gerade in die Höhe. Stattdessen würde ich sagen, dass die Anzeichen für einen launigen Multiplayer-Abend auf dem Smartphone oder Tablet ziemlich gut stehen. Die Einstiegshürde ist zumindest niedrig, da Apex Legends Mobile kostenlos in den Stores von Apple und Google erschienen ist.
Spielt ihr Battle-Royale-Shooter wie Fortnite, PUBG oder Apex Legends auf dem Smartphone oder Tablet?
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