In der Welt von Fortnite ist es schön. Gut, ab und zu regnen mal Meteoriten auf die Erde, mal greift eine Schneemannarmee an und dann reißen Portale den Himmel auf und saugen ein Burger-Maskottchen in unsere Welt - aber davon abgesehen wirkt der Shooter mit seiner Cartoon-Optik und den absurden Items verhältnismäßig brav. Der Battle-Royale-Part hat eine USK-16-Wertung, der PvE-Teil sogar ein USK-12-Siegel erhalten.
Apex Legends wirkt zwar wesentlich erwachsener als Fortnite, besitzt aber auch einen Comic-Stil, zeigt keine abgetrennten Körperteile und übertreibt es auch nicht mit dem Blut. Trotzdem hat das Spiel ein USK-18-Siegel erhalten und ist laut Meinung der USK demnach brutaler als das auf Realismus getrimmte Playerunknown's Battlegrounds, was schon ab 16 Jahren freigegeben ist.
Gut, die Grafik alleine sagt noch nichts über den Brutalitätsgrad eines Spiels aus. Auch Borderlands 2 setzt auf Cel-Shading und ist dennoch erst ab 18 Jahren freigegeben. Wir wollten dennoch wissen, wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist und haben darum bei der USK nachgefragt. Dort haben wir erfahren: Es war ein einziges Feature, was den Ausschlag gegeben hat.
Keine einfache Entscheidung
Aus dem Statement von der USK geht hervor, dass lange diskutiert wurde, ob Apex Legends nun ab 16 oder doch 18 Jahren freigegeben werden sollte. Dabei hat die oberste Landesjugendbehörde die bunte Grafik genauso beachtet wie auch Bluttexturen bei Treffern und das realitätsnahe Fantasy-Setting.
Es gab allerdings ein Feature, dass die Diskussion entschieden hat: Die Finishing Moves. Habt ihr einen Gegner ausgeknockt, befindet er sich noch in einem Last-Stand-Zustand, in dem er herumkriechen, aber nicht mehr schießen kann. Wenn ihr euch dann vor ihn stellt und die entsprechende Taste drückt, startet ihr einen Finisher, der zwar einige Sekunden dauert, den Gegner dafür aber garantiert tötet.
Einige dieser Finisher seien laut USK brutal und verhöhnend, was die soziale Entwicklung von Jugendlichen beeinträchtigen könnte. Im Statement heißt es:
"Für eine Freigabe ab 16 Jahren sprachen die vielen distanzierenden Fantasy-Elemente, die teilweise unrealistischen 'finishing moves' und die schwarzhumorigen Spielelemente.
Andererseits gibt es im Spiel auch 'finishing moves', die realitätsnah und brutal wirken. So kann im Spiel menschlich gestalteten Spielfiguren ins Gesicht getreten, mit dem Messer in die Seite gestochen oder mit dem Rücken auf die Figur gesprungen werden. In einigen Animationen ist danach zu sehen wie die Gewinnerfigur eine Siegerpose einnimmt, die den Unterlegenen verhöhnt, und gegen die Kamera schlägt bzw. tritt.
Durch diese effektvollen Inszenierungen brutaler Tötungsarten als besonders schwarzhumorige 'finishing moves' werden diese humoristisch 'abgefeiert' und damit in ihren Folgen verharmlost, so dass desensibilisierende Effekte und eine sozialethische Desorientierung auch von älteren Jugendlichen nicht ausgeschlossen werden konnten."
Hätte sich Entwickler Respawn Entertainment also dazu entschlossen, die Finisher zu entschärfen, beziehungsweise ganz aus dem Spiel zu nehmen, hätte Apex Legends nun wohl eine Altersfreigabe ab 16 Jahren. Da sie das aber nicht getan haben, hat Apex Legends das gesetzliche Alterskennzeichen "keine Jugendfreigabe" erhalten.
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