Entwickler BioWare ist zwar dank Titeln wie Star Wars: The Old Republic kein Neuling im Bereich der Multiplayer-Spiele, trotzdem schlägt Anthem eine neue Richtung für das Studio ein. Anders als RPGs wie Mass Effect oder Dragon Age lässt sich der Shooter nicht praktisch in eine "Singleplayer" und eine "Multiplayer"-Erfahrung aufteilen.
Passend zum Anthem-Panel auf der PAX West hatten wir vorab die Gelegenheit, Lead Producer Mike Gamble ein wenig auf den Zahn zu fühlen. So konnten wir uns einige Fragen rund um BioWares neuen Koop-Shooter beantworten lassen und erfahren, wie Anthem eigentlich aufgebaut ist.
Für jeden etwas
Wie Anthem Singleplayer-Story & Koop-Erfahrung vereint
Das erwartet uns in Anthem
Grob gesagt lässt sich Anthem aktuell in vier verschiedene "Bereiche" aufteilen:
- Hauptstory
- Agent-Missionen & Aufträge
- Strongholds
- Freeplay
Strongholds sind ein Teil des Endgame-Contents von Anthem. Dabei handelt es sich um kooperative Areale, die circa. 35-40 Minuten dauern und ein Team von vier Spielern voraussetzen, um sich gegen Gegner mit besonders hohem Level zu behaupten. Mike Gamble beschrieb Strongholds als "Raid-artige Abenteuer", hielt sich aber anonsten mit weiteren Details zu Endgame-Inhalten zurück.
Was steckt hinter Missionen & Aufträgen?
Neben den Hauptmissionen erwarten uns in Anthem zusätzliche Quests, die wir durch sogenannte Agenten bekommen können. Sie repräsentieren verschiedene Fraktionen und helfen uns durch diverse Aufgaben, die Welt von Anthem besser verstehen zu lernen und zu entdecken.
Laut Mike Gamble eröffnet uns jeder Agent eine andere Facette der Welt, wie er uns am Beispiel von Ryssa Brin und Yarrow beschreibt.
"[Brin] ist eine Agentin. Sie ist sonderbar und Teil einer adeligen Familie aus einem fernen Land, allerdings kann sie sich mit der Struktur dieser Familie nicht abfinden, weshalb sie auszog und in Fort Tarsis landete. Bei ihr dreht sich alles um Missionen mit den Skar oder gegen die Skar und darum, mit ihnen und den Arkanisten zu interagieren."
Durch Brins Aufträge erfahren wir so mehr über die feindliche Alien-Rasse der Skar und ihre Einstellung gegenüber den Arkanisten, den Wissenschaftlern in Anthem, und somit über die Welt an sich.
Ähnlich verhält es sich bei Yarrow, der wie wir einmal Freelancer war, nun aber im Ruhestand ist. Er ist eine Art Mentor für uns und durch ihn lernen wir mehr über den Freelancer-Orden, seine Vergangenheit und welche Probleme ihn gerade umtreiben. Am Ende von Yarrows Quest-Reihe sollen wir ein besseres Verständnis dafür haben, warum wir tun, was wir tun.
Was bedeutet Freeplay?
Losgelöst von der Hauptstory und den Agenten-Missionen gibt es zudem das sogenannte "Freeplay". Gemeint ist damit die Erkundung der Open World von Anthem außerhalb von Fort Tarsis, entweder alleine oder mit bis zu drei Koop-Partnern.
Dabei dreht sich alles darum, mehr über die Geschichte der Welt zu erfahren, sowie Schätze und Ressourcen zu bergen, mit denen wir bessere Waffen und Ausrüstung craften können.
Eine vollständige Liste aller Dinge, die sich in der Welt finden lassen, hat BioWare laut Mike Gamble noch nicht zusammengestellt. Folgende Entdeckungen konnte er uns gegenüber bestätigen:
- Hidden Tombs (versteckte Grabstätten)
- Ruinen
- Collectables
- World Events
Hidden Tombs sollen immer verborgene Schätze beinhalten, allerdings auch Feinde. Wie so etwas aussehen kann, wollte uns Mike Gamble aus Spoiler Gründen aber nicht verraten.
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Das steckt hinter den World Events
Ein Teil des Freeplays sind die World Events, die ein wenig nach den zufälligen Events in Destiny 2 klingen.
World Events sind optionale, dynamisch spawnende Ereignisse, über die wir stolpern, während wir die Open World erkunden. Sie beziehen sich jeweils auf einen bestimmten Teil der Welt und den dort beheimateten Gegnern.
"Zum Beispiel fliegt ihr über eine Gruppe von Arkanisten, die einen gigantischen Titan studieren, eine dieser rießigen Golem-Kreaturen. Und während sie das tun, wacht der Titan auf und ihr wollt nicht, dass der Titan aufwacht. Also rufen sie euch um Hilfe, weil ihr ein Freelancer seid und das euer Job ist. [...] Ihr fliegt also zu ihnen und helft ihnen, den Titan entweder aufzuwecken oder ihn schlafen zu lassen. Je nachdem, was ihr macht, habt ihr logischerweise eine sehr, sehr unterschiedliche Kampferfahrung."
Während einer Playsession sollen wir laut Mike Gamble nicht mehrfach mit demselben Event an derselben Stelle konfrontiert werden, um für möglichst viel Abwechslung zu sorgen.
Als Belohnung für ein World Event winken besondere Schätze und jede Menge XP.
Die dynamische Welt beeinflusst das Gameplay
Als Teil der dynamischen Open World hat Anthem neben verschiedenen Wetterlagen auch einen Tag-Nacht-Wechsel. Diese sollen aber nicht nur optische Abwechslung in das Koop-Spiel bringen, sondern können auch unsere Spielerfahrung beeinflussen, wie Mike Gamble bestätigte.
"Wir könnten es einrichten, dass besonders gefährliche Kreaturen nur nachts rauskommen. Eigentlich, wenn wir es wollten, könnten wir besonders gefährliche Kreaturen auch nur Montagnacht herauskommen lassen. Wie sehr wir das beeinflussen wollen, evaluieren wir gerade noch, weil es die Balance des Spiels beeinflusst und wie ihr euch denken könnt wollen wir das Spiel nicht mit so etwas aus der Balance bringen."
Zu den auf der dynamischen Welt basierenden Gameplay-Variationen gehören die Art und Stärke der Feinde, denen wir durch wechselnde Gegebenheiten begegnen, sowie die Wirkung von Elementarkräften. In jedem Fall versprach uns Mike Gamble, dass wir mit unserem Javeline bei Regen länger fliegen können, da das Wasser ihn automatisch abkühlen würde.
Gameplay-Auswirkung der dynamischen Welt sind Teil des Live-Service, wie Mike Gamble zudem im Interview erklärte. Zwar würden sie jetzt noch nicht über die Zeit nach dem Release sprechen, Experimente mit den Einflüssen der offenen Welt sind aber geplant.
Abwechslung im Dschungel
Auch über die Welt selbst konnten wir dem Lead Producer ein paar Informationen entlocken. Bisheriges Gameplay zeigte vor allem dichte, Urwald-artige Umgebungen, aber nicht viel mehr.
Wie uns Mike Gamble bestätigt, spielt die Geschichte von Anthem hauptsächlich in einem Dschungelgebiet.
"[Anthem spielt] in einem kleineren Teil einer größeren Welt. Die Welt ist groß und hat wie viele andere Spiele Regionen, die besonders kalt sind oder Wüsten haben … Unsere [Geschichte] spielt in einer dieser Regionen, die zufälligerweise ein Dschungel ist,."
In diesem Dschungel finden wir laut dem Entwickler viele unterschiedliche Orte. So bestätigte er während unseres Gespräches:
- Shaper-Ruinen
- technologisch aussehende Obelisken, die aus dem Boden ragen
- Höhlen und Minen
- Untergrundtempel der Skar
- einen organisch-wirkenden Skar-Tempel in der Seite eines Berges, der voller Müll ist (Stronghold)
- eine verlassene Mine, die uns tief in die Erde in strahlende Kristallhöhlen führt
Landschaftliche Abwechslung soll in Anthem also gegeben sein. Das übergreifende Thema ist allerdings die Dschungel-Welt, durch die wir fliegen, um die unterschiedlichen Orte zu erreichen.
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