Dieses Horrorspiel hat einen der besten Videospiel-Abschnitte aller Zeiten - und er hat mich völlig überrascht

Alan Wake 2 ist ein großartiges Gesamtwerk. Aber eine Passage hat es für Samara besonders in sich. Dieses Highlight hat sie in einem Mysteryspiel wirklich nicht kommen sehen!

Alan Wake 2 konnte zwar nicht nur mit dieser einen Passage überraschen, aber mit dieser doch besonders. Alan Wake 2 konnte zwar nicht nur mit dieser einen Passage überraschen, aber mit dieser doch besonders.

Alan Wake 2 hat mich eiskalt erwischt. Natürlich hatte ich die Fortsetzung des großartigen Remedy-Spiels als Horrorfan auf dem Zettel; dass mich der Titel jedoch mit seiner herrlich düsteren Atmosphäre so fesseln würde, hatte ich nicht erwartet. Noch viel weniger hatte ich mit dieser einen ganz speziellen Passage gerechnet. Ich war zunächst völlig perplex, dann einfach nur noch hin und weg. 

Spoilerwarnung: Wir berichten in diesem Artikel über Alans 4. Kapitell “Wir singen”. Der Artikel verrät zwar keine Story-Details, habt ihr die Szene aber selbst noch nicht gespielt oder habt es noch vor, seid gewarnt.

Das habe ich nicht kommen sehen

“Hmhmhm Champion of Light, hmhmhm Herald of Darkness”, singe ich vor mich hin. Genau wie Hausmeister Ahti (bekannt auch aus Control) im Spiel, der den Ohrwurm offensichtlich ebenfalls nicht mehr los wird. Was es damit auf sich hat? 

Nun, in seinem vierten Kapitel stolpert Alan in eine Szene, bei der sich sein Gesicht einfach nur noch in ungläubiges Staunen verwandelt. In den ersten Momenten geht es mir ganz genauso. Was ist da los? Ich bewege den Charakter auf riesige Leinwände zu, von denen aus sich Talkmaster Warlin Door und Alan in voller Inbrunst gegenseitig ansingen.

Ja, richtig gelesen: ansingen! Ich bin in diesem düsteren Mysteryspiel auf einmal mitten in einem verdammten Musical gelandet. Während ich mit dem fassungslosen Alan durch eine Kulisse bestehend aus Bühnenelementen und hohen finsteren Bäumen laufe, folge ich einer musikalischen Darbietung, die Stationen seines Lebens nacherzählt.

Hier kommt ihr selbst in den Genuss:

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Eine Tanztruppe in engen glitzernden Ganzkörperanzügen bewegt sich synchron im bunten Scheinwerferlicht. Entwickler Sam Lake macht ihnen in seiner Rolle als FBI-Agent Alex Casey äußerst ambitionierte Konkurrenz. Dazwischen weisen die Rocker von den Old Gods of Asgard (beziehungsweise die Mitglieder der realen Band Poets of the Fall) mal mit Gesten den Weg oder shredden wahrlich göttliche Gitarren-Soli. 

Bei mir ersetzt schnell Dauergrinsen das anfängliche Erstaunen. Es ist einfach unfassbar spaßig, nach und nach immer mehr witzige Performance-Einlagen zu entdecken, die mich durch den Abschnitt leiten. Cool ist, dass das Ganze nicht einfach nur als Cutscene umgesetzt wurde, sondern spielbar ist; zwischendrin auch mal mit Baller-Einlage.

Während der eine Alan nur staunen kann, gibt der andere auf der Leinwand bei seiner Performance alles. Während der eine Alan nur staunen kann, gibt der andere auf der Leinwand bei seiner Performance alles.

Ein Power Rock-Musical in einem Horrorspiel?

Hättet ihr mich davor gefragt, ob so was zusammenpassen kann, hätte ich wohl skeptisch den Kopf hin- und her gewiegt. Ich hätte mich gefragt, ob der Bruch nicht zu stark ist und das Spiel damit zu einer Persiflage seiner selbst wird. 

Samara Summer
Samara Summer

Samara ist nicht nur Horrorfan, sondern auch Musikerin. Sie hat sich in der Vergangenheit sowohl ausgiebig mit skandinavischem Rock und Metal als auch mit Musicals befasst. Da ist die persönliche Freude über die gelungene Einlage natürlich besonders groß. Generell trifft die Mischung von Alan Wake 2, bestehend aus Thriller, Horror, Mystery und skurrilem Humor genau ihren Geschmack.

Aber aus zwei Gründen funktioniert die Passage in Alan Wake 2 einfach perfekt: Erstens zieht sich der humorvolle Tonfall in diesem Titel von vorne bis hinten durch. Da sind schrullige Charaktere wie Dorfbewohnerin Rose oder Hausmeister Ahti, die marketingtechnisch fraglichen Werbespots der Koskela-Brüder oder Caseys trocken sarkastische Bemerkungen. Und natürlich die Old Gods of Asgard selbst. Die Brücke zur Musik wird noch in einer weiteren Szene geschlagen.

In Alan Wake 2 sorgt diese dauerhaft eingestreute Skurrilität dafür, dass sich eben auch ein Musical-Abschnitt stimmig einfügt. Nach dem ersten Wtf-Moment passt doch alles wunderbar zusammen. Das Abgedrehte wird sogar irgendwie ein bisschen zum Teil des Horrors.

Ganz so entspannt wie der Musicalbesuch in der echten Welt ist es nicht, zwischendrin muss auch mal geballert werden. Ganz so entspannt wie der Musicalbesuch in der echten Welt ist es nicht, zwischendrin muss auch mal geballert werden.

Der zweite springende Punkt ist, dass die Performance einfach richtig gut gelungen ist! Angefangen vom großartigen Rocksong, den weder Ahti noch ich wieder aus dem Kopf kriegen, bis hin zum unfassbar witzigen Mimikspiel und den in Szene gesetzten Tanzeinlagen der Darsteller. Ich muss einfach immer wieder stehenbleiben und noch ein bisschen länger zuschauen und zuhören.

Meine Kollegen, die zu dem Zeitpunkt schon etwas weiter waren, hatten bereits so von der Szene geschwärmt (ohne zu verraten, was mich da erwartet), dass ich mit wirklich hohen Erwartungen rangegangen bin. Was ich da erlebt habe, hat mich aber wirklich nicht enttäuscht. Und ich wette, die Darsteller hatten bei der Produktion ihrer Parts auch richtig Spaß! 

Habt ihr die Szenen bereits selbst erlebt und was sagt ihr dazu? Oder habt ihr jetzt Lust bekommen, sie zu spielen?

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