Activision Blizzard wird erneut verklagt – Dieses Mal von den eigenen Angestellten

Die Mitarbeitenden werfen dem Unternehmen mit Unterstützung einer großen Gewerkschaft Gewerkschaftszerschlagung und Einschüchterung vor.

Nun klagen die Mitarbeitenden selbst gegen den CoD-Publisher. Nun klagen die Mitarbeitenden selbst gegen den CoD-Publisher.

Ende Juli sorgte eine großangelegte Klage wegen sexueller Diskriminierung gegen den CoD-Publisher Activision Blizzard für Aufsehen in der Gamingwelt. In diesem Fall war es die staatliche Behörde "California Department of Fair Employment and Housing" (DFEH), die nach ausgiebigen Untersuchungen gegen das Unternehmen klagte.

Nun folgt die nächste Klage - dieses Mal durch die eigenen Mitarbeitenden, wie die Washington Post berichtet. Mit der Unterstützung einer großen Mediengewerkschaft werfen die Angestellten dem Publisher Gewerkschaftszerschlagung und Einschüchterung vor. Wir schildern euch die neuesten Entwicklungen.

Neue Klage gegen den Publisher

Darum geht es: Activision Blizzard wurde im Juli von der kalifornischen Bürgerrechtsbehörde DFEH wegen sexueller Diskriminierung verklagt. Dem CoD-Publisher wurde vorgeworfen, "eine allgegenwärtige Arbeitskultur wie in einer Studentenverbindung" zu fördern, bei der Frauen kontinuierlich sexuellen Belästigungen ausgesetzt seien, ungleich bezahlt würden und weitaus schlechtere Karrierechancen erhielten. Jetzt gibt es eine weitere Klage gegen Activision Blizzard.

Wer klagt jetzt? Dieses Mal klagen die Angestellten selbst, mit der Unterstützung der Communications Workers of America (CWA), einer großen Mediengewerkschaft. In dieser neuen Klage werden dem Unternehmen unlautere Arbeitspraktiken wie die Einschüchterung von Mitarbeitenden und die Zerschlagung von Gewerkschaften vorgeworfen.

Wie kommt es zu den neuen Vorwürfen? Die neue Klage ist eine Reaktion auf den Umgang der Unternehmensleitung von Activision Blizzard auf die ersten Anschuldigungen. Die Angestellten des Publishers übten von Anfang an Kritik daran, wie die Chefetage auf den Skandal reagierte und machten sich in einem offenen Brief und mit einem eintägigen Streik Luft. Dabei ging es zunächst hauptsächlich um öffentliche Statements der Unternehmensspitze.

Dem Publisher von CoD Vanguard wird Gewerkschaftszerschlagung und Einschüchterung vorgeworfen. Dem Publisher von CoD Vanguard wird Gewerkschaftszerschlagung und Einschüchterung vorgeworfen.

Bei dem bisher nicht gewerkschaftlich organisierten Publisher gab es nach der ersten Klage einige Ansätze, mit denen die Arbeitsbedingungen verbessert werden sollten, darunter die Gründung von A Better ABK. Zur Bildung einer Gewerkschaft kam es jedoch nicht. Tom Smith, Leiter der CWA, gibt gegenüber der Washington Post dem Publisher die Schuld dafür:

"Das Management hätte mit Demut und dem Willen, notwendige Schritte einzuleiten reagieren können, um die schrecklichen Bedingungen anzugehen, die einige Angestellte erleben mussten. Stattdessen war Activision Blizzards Antwort auf gerechte Aktivitäten der Mitarbeitenden Überwachung, Einschüchterung und das Anheuern von berüchtigten Gewerkschaftsbrechern."

Die Vorgeschichte noch einmal in Kürze

Erste Klage im Juli: Im Juli wurde Activision Blizzard von der kalifornischen Bürgerrechtsbehörde DFEH wegen sexueller Diskriminierung angeklagt. Dem CoD-Publisher wird vorgeworfen "eine allgegenwärtige Arbeitskultur wie in einer Studentenverbindung" zu fördern.

Offener Brief und Streik der Mitarbeitenden: Daraufhin wehrten sich ehemalige und derzeitige Angestellte von Activision Blizzard dagegen, wie der CoD-Publisher mit der Klage wegen sexueller Diskriminierung umgeht. Kritisiert wird unter anderem eine Stellungnahme der leitenden Vizepräsidentin Frances Townsend. Es folgte ein eintägiger Streik. Zudem drückten aktuelle und ehemalige Ubisoft-Mitarbeitende in einem Brief ihre Solidarität aus.

Blizzard-Chef verlässt Unternehmen: Im August verließ Blizzard-Chef J. Allen Brack das Unternehmen. Das offizielle Statement des Publishers stellt keinen Zusammenhang mit der Klage her. Blizzard setzt zukünftig auf eine Doppelspitze aus Jen Oneal und Mike Ybarra.

Die erste Klage wird ausgeweitet: Die Klage des DFEH wurde erweitert. Zu den ständigen Angestellten werden zusätzlich temporär angestellte Personen mit aufgenommen. Die staatliche Behörde wirft dem Publisher außerdem vor, die Ermittlungen zu behindern und gar belastende Daten geschreddert zu haben.

Was haltet ihr von den neuesten Entwicklungen und der Klage der Angestellten?

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