Wahrscheinlich würde Activision Blizzard gern einfach nur ungestört die Werbetrommel für CoD Vanguard und Diablo 2 Resurrected rühren. Aber stattdessen muss sich der Publisher weiterhin mit einer umfangreichen Klage wegen Diskriminierung, Sexismus und einer wohl extrem toxischen Unternehmenskultur auseinandersetzen. Diese Klage wurde vom Bundesstaat Kalifornien jetzt sogar noch erweitert und die Firma scheint sich immer weiter reinzureiten: Offenbar wurden möglicherweise belastende Dokumente vernichtet.
Sexismus-Klage: Activision Blizzard soll womöglich belastende Dokumente geschreddert haben
Worum geht's? Activision Blizzard wird seit einigen Wochen von höchstoffizieller Seite verklagt, weil bei dem Publisher wohl arbeitsrechtlich fragwürdige Zustände herrschen. Dem Unternehmen wird eine insgesamt toxische Kultur, Mitarbeitern sexuelle Belästigungen und jede Menge Diskriminierung vorgeworfen.
Die unangenehmen Details findet ihr hier:
Klage wird erweitert: Die staatliche Behörde "California Department of Fair Employment and Housing" weitet ihre ursprüngliche Klage gegen Activision Blizzard noch aus, wie unter anderem im aktuellen Axios-Newsletter oder bei Kotaku zu lesen ist. Zu den Vollzeit-Angestellten, in deren Namen geklagt wurde, kommen jetzt auch noch Arbeiter*innen hinzu, die nur temporär für Activision Blizzard gearbeitet haben.
Vernichtet Activision Blizzard Beweise? Wie die staatliche Behörde bemängelt, behindert der Publisher Activision Blizzard anscheinend durch verschiedene Aktionen die Untersuchungen, die im Zusammenhang mit der Klage stehen. Das betreffe den Activision Blizzard-Plan, mit der externen Anwaltskanzlei WilmerHale (die besonders für Union-Busting, also das Verhindern der Bildung von Gewerkschaften, bekannt ist) eigene Untersuchungen anzustellen.
Deutlich schwerwiegender fällt aber wohl die Anschuldigung Kaliforniens aus, dass Menschen aus der Personalabteilung von Activision Blizzard Dokumente vernichtet haben sollen. Diese Dokumente sollen im Zusammenhang mit Untersuchungen und Beschwerden gestanden haben und wären möglicherweise belastend gewesen, wurden aber offenbar geschreddert. Was im direkten Kontrast zu den gesetzlichen Verpflichtungen stehen würde.
Activision Blizzard zeige teilweise zwar guten Willen, indem zum Beispiel hochrangige Angestellte wie Blizzard-Chef J. Allen Brack oder Diablo 4-Director Luis Barriga sowie einige andere Menschen in vermuteter Konsequenz gehen mussten. Allerdings gibt es andererseits wohl auch interne Bestrebungen, die dem diametral gegenüber stehen.
Wir werden euch fortlaufend über die Klage und die Auswirkungen informieren.
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