Das Thema Abwärtskompatibilität sorgte in den vergangenen Wochen gleich mehrfach für Schlagzeilen: Anfang Juni stellte sich Sonys Global Sales and Marketing-Chef Jim Ryan die Frage, warum jemand PS1- oder PS2-Spiele auf der PlayStation 4 spielen sollte. Immerhin sähen diese Titel "so unglaublich alt aus". Seiner Auffassung nach handele es sich bei der Abwärtskompatibilität ohnehin um ein Feature, "das oft verlangt, letztlich aber kaum genutzt" werde.
Ein Report der Website Ars Technica schien diese Annahme zu bestätigen. Demnach würden Xbox One-Besitzer nur 1,5 Prozent ihrer Nutzungszeit mit Xbox 360-Spielen verbringen. Microsoft hielt dagegen: Laut Mike Nichols, dem Chief Marketing Officer bei Xbox, soll jeder Zweite Xbox One-Besitzer das Feature genutzt und damit insgesamt mehr als 508 Millionen Stunden verbracht haben. Zudem sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass Ars Technica seinen Bericht überarbeitete, nachdem sich Microsoft bei der Website gemeldet hatte.
"Microsoft hat uns Grund zu der Annahme gegeben, dass die Nutzerdaten von Xbox API unvollständige Schätzungen zur Xbox Live-Nutzung enthielten, [...]", schreibt Ars Technica unter anderem, hält seinen Report im Kern aber weiter für glaubwürdig.
Mehr:Xbox One - Ausgewählte Spiele der ersten Xbox bald abwärtskompatibel
Damit lässt sich immer noch vortrefflich darüber diskutieren, wie beliebt die Abwärtskompatibilität wirklich ist. Oder wir folgen der Argumentation von Xbox-Chef Phil Spencer. Denn abseits all der Zahlen hebt er gegenüber TIMEden ideellen Wert des Features hervor.
"Ich habe das schon mal gesagt, aber es entspricht einfach meiner Meinung, für mich sind Spiele eine Kunstform. Ich kann mir heute noch Vom Winde verweht oder Citizen Kane ansehen, ich kann Der Herr der Ringe lesen oder mir frühe Alben der Rolling Stones und Led Zeppelin anhören. Meiner Auffassung nach ist es wichtig, dass all dies Teil unserer Leben bleibt, dass wir davon lernen, und ich denke, mit Spielen ist es dasselbe. "
Nicht jedes Spiel, so wie jedes Album, sei ein Meisterwek, "aber der Umstand, dass wir diese Spiele, die die Grundlage für moderne Titel bilden, immer noch spielen können, ist für uns als Industrie eine gute Sache."
"Solche Sachen wie Tetris - sollten Leute die Möglichkeit haben, Tetris zu spielen? Aber klar doch. Damals hatte es etwas Magisches an sich, und selbst heute wird es gespielt. Minecraft kam erstmals 2009 auf den Markt und acht Jahre später ist es größer als je zuvor. Ich denke nicht, dass es eine gute Sache ist, wenn Titel aufgrund der Technik unspielbar werden. Dies bedeutet nicht, dass jeder alle abwärtskompatiblen Spiele spielen muss, aber ich möchte, dass sie in Reichweite bleiben."
Wie steht ihr zum Thema Abwärtskompatibilität?
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.