Seite 2: 96 Hours: Taken 3 - Exemplarisch beschissen

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Liam steht halt so rum

Und was soll man nun also sagen über einen Actionfilm, in dem die Action nicht funktioniert? Am besten nicht zu viel, denn Taken 3 ist derlei Worte gar nicht wert. Zu sehen, was aus dem Original gemacht wurde, ist eine Schande. Und natürlich funktionieren auch die ruhigen Momente eher leidlich - die Vater/Tochter-Momente wirken dank der grausigen Dialoge wie im Vorgänger hochnotpeinlich.

Wie Auf der Flucht, nur in schlecht: Forest Whitaker macht den Tommy Lee Jones. Wie Auf der Flucht, nur in schlecht: Forest Whitaker macht den Tommy Lee Jones.

Der Handlung fehlt es ansonsten an griffigen Charakteren. Der Bösewicht ist bis zum Ende eine bloße Schattenfigur, Forest Whitaker müht sich als FBI-Agent im Fahndungswahn redlich ab, an die Klasse eines Tommy Lee Jones in Auf der Flucht heranzureichen. Gegen die furchtbaren Sätze, die ihm in den Mund geschrieben wurden, kann aber auch er mit all seinem Schauspielvermögen nicht anspielen.

Und Liam Neeson (der Taken 3 ursprünglich nicht machen wollte, dann aber wohl wegen des Geldes schwach wurde)? Der wirkt dabei immer irgendwie, als wolle er einfach nur endlich nach Hause. Zu viele Filme des gleichen Schlages (zuletzt Non Stop, Ruhet in Frieden) hat er nun schon gemacht, als das man diese Leier nicht längst kennen würde - und das von einem, der einst Oscar Schindler und Rob Roy war.

Fazit

David Hain: Große Güte, was ist aus dieser Reihe geworden. Aber was hätte man auch anderes erwarten können, wenn man aus purer Gier eine eigentlich recht simple Idee auf drei Filme strecken muss. Mit der ursprünglichen Prämisse hat Taken tatsächlich so wenig zu tun, dass hier nun sogar der Titel deplaziert wirkt - entführt wird hier nämlich niemand. Außer vielleicht die Zurechnungsfähigkeit des Zuschauers, der hier mit ein paar der miesesten Actionszenen der Filmgeschichte bis an den Rand der Besinnungslosigkeit bombardiert wird.

Um das klar zu stellen: die Actionszenen sind nicht einfach nur langweilig oder klischeebeladen, sie sind so absurd schlecht inszeniert, dass sich eine beinahe paradoxe Situation ergibt. Taken 3 ist der erste Film, den man zwar dringend meiden sollte, der aber so exemplarisch beschissen ist, dass man es gesehen haben muss - und sei es nur, um nachfolgend wirklich gute Action für alle Zeiten würdigen zu können.

2 von 2


zu den Kommentaren (8)

Kommentare(7)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.