Im November 2014 hat die Hacker-Truppe H4LT die offiziellen aber eigentlich lediglich Entwicklerteams zugänglichen Entwickler-Werkzeuge für die Xbox One erbeuten können. Über die Weihnachtsfeiertage wurden die Dev-Tools nun inklusive der zugehörigen Firmware und einer umfangreichen Dokumentation ins Internet gestellt.
Was für Microsoft durchaus ärgerlich sein dürfte, gewährt der Gaming-Community einen faszinierenden Einblick in die Evolution einer Konsole seit ihren Anfängen im November 2013.
So hat der Xbox-Hersteller den jüngsten Leaks zufolge bereits im Oktober einen weiteren Prozessorkern für die Entwickler von Spielen und anderer Konsolen-Software freigegeben. Bis dahin waren sowohl auf der Xbox One als auch auf der PlayStation 4 zwei der insgesamt acht verfügbaren CPU-Kerne für das im Hintergrund laufende Betriebssystem reserviert.
Auf der Xbox One können Entwickler so seit einigen Monaten auf 50 bis 80 Prozent der Leistung eines siebten Prozessorkerns zugreifen, was in einer generell besseren Performance bei manchen Spielen resultieren dürfte. Das würde erklären, warum ein geringer Teil der im vierten Quartal 2014 veröffentlichten Multiplattform-Titel auf der Xbox One bei bestimmten Spielabschnitten leichte Performance-Vorteile gegenüber den entsprechenden PS4-Versionen hatte.
Allerdings wird die freigeschaufelte Zusatzleistung einem Bericht von eurogamer.net zufolge durch Einsparungen in anderen Bereichen »erkauft«. So müssen Entwickler, die den siebten Prozessorkern nutzen möchten, auf den Einsatz von spielspezifischen Sprachbefehlen verzichten. Außerdem wird die Infrarot- und Tiefen-Funktionalität der Kinect-Einheit deaktiviert.
Hinzu kommt eine Ungewissheit bezüglich möglicher Leistungseinbußen durch systemspezifische Sprachbefehle, durch die die CPU-Nutzung des siebten Prozessorkerns auf bis zu 50 Prozent ansteigen kann - der Leistungszuwachs wird in diesen spezifischen Momenten also eingeschränkt. Das Problem an der Sache: Die Entwickler wissen nicht, wann es dazu kommt. Microsoft möchte in einer zukünftigen Version des Software-Development-Kits jedoch Abhilfe schaffen.
Welche Auswirkungen das Ganze langfristig haben wird, bleibt abzuwarten. Während sowohl Assassin's Creed Unity als auch Grand Theft Auto 5 offenbar bereits im Leistungszuwachs profitieren konnten, scheint der Trend eher hin zu einer Auslagerung von CPU-Tasks auf die GPU zu gehen. Das jedenfalls berichtet ein prominenter aber nicht genannter Entwickler gegenüber eurogamer.net. In diesem Falle hätte auf lange Sicht wohl wieder die PlayStation 4 den Leistungsvorteil auf ihrer Seite.
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