Xbox Series X/S: FPS Boost ist cool, sollte aber noch besser kommuniziert werden

Spezifische Nachteile können den FPS Boost zur Abwägungssache machen, Hinweise dazu fehlen. Das sollte sich ändern, findet unser freier Autor Chris.

Für manche Spieler:innen bietet FPS Boost nicht nur Vorteile. Je nach Titel sollte Microsoft präzisere Informationen bereitstellen. Für manche Spieler:innen bietet FPS Boost nicht nur Vorteile. Je nach Titel sollte Microsoft präzisere Informationen bereitstellen.

Der FPS Boost entfernt Beschränkungen der Bildwiederholrate, um ältere Spiele zeitgemäßer präsentieren zu können. Beim ersten Schwung funktionierte das auch sehr gut, jeder Titel leistete genau das, was uns Microsoft versprach: Eine lupenreine Verdopplung der Framerate. Die darauffolgende Riege an Bethesda-Vertretern offenbarte jedoch auch Schwächen, die je nach System und Spiel unterschiedlich ausgeprägt sein können.

Bei Fallout 4 wird bspw. die Auflösung reduziert, um 60 fps zu erreichen, in Skyrim kommt es auf der Xbox Series X aufgrund der angepeilten 4K-Auflösung in sehr aufwendigen oder, der Engine geschuldet, weniger gut optimierten Szenen zu Framerate-Einbrüchen. Die Xbox Series S bleibt davon hingegen weitestgehend verschont. In vielerlei Hinsicht bewertete ich FPS Boost dennoch als Upgrade zum vorherigen Zustand, einige Spieler:innen könnten sich aber von den Folgen gestört fühlen.

Chris Werian
@DrChrisRespect

Chris befindet sich in einer permanenten Retro-Schleife. Das eine Spiel muss unbedingt noch nachgeholt werden! Und dann dieses und jenes. Vor allem Shooter spielt er aber sehr ungern in 30 fps, weswegen ihm der Boost für ältere Titel gerade recht kommt. Mit Spannung verfolgt er jede einzelne Implementierung. Das machen aber natürlich nicht alle Nutzer:innen. Diese sollten von Microsoft besser an die Hand genommen werden. Auch um mehr Selbstbewusstsein auszustrahlen - macht doch auf der Konsole darauf aufmerksam!

Ein kleiner Banner im Guide-Menü und ein versteckter Hinweis reichen nicht aus

Spiele, die Teil des FPS-Boost-Programms sind, werden auch automatisch damit gestartet. Dass dies der Fall ist, erkennen wir ausschließlich an einer kleinen Anmerkung, sobald wir die Guide-Taste des Xbox-Controllers betätigen. In den Kompatibilitätsoptionen des Betriebssystems findet sich lediglich ein Vermerk, dass "die Auflösung reduziert werden könnte".

Am offensichtlichsten ist noch der Indikator im Guide-Menü, um was es sich bei FPS Boost konkret handelt, finden wir aber nur unspezifisch in einem Untermenü. Am offensichtlichsten ist noch der Indikator im Guide-Menü, um was es sich bei FPS Boost konkret handelt, finden wir aber nur unspezifisch in einem Untermenü.

Tatsächlich ist davon aber bisher nur eines von zehn Spielen betroffen. Genauere Auskünfte über die Framerate erfahren wir ebenfalls nicht. 30 fps? 60 fps? Muss man eben ausprobieren. Gleichzeitig fehlen Kennzeichnungen im Store und der Spielebibliothek, wodurch FPS Boost unter Wert verkauft wird.

Transparenz kann als Service verstanden werden: FPS Boost ist ein großartiges Feature, die technischen Änderungen ließen sich aber viel besser darstellen. Wie wäre es denn mit einer vorgeschalteten Seite zum Spielstart, die alle Änderungen zusammenfasst?

"Dieses Spiel unterstützt zwei Modi":

FPS-Boost an: Hohe Framerate (60 fps), 1080p-Auflösung
FPS-Boost aus: Niedrige Framerate (30 fps), 4K-UHD-Auflösung

Spiele, bei denen schlicht aufgezeigt wird, dass FPS Boost für eine uneingeschränkte Verbesserung sorgt, beeindrucken so auch gleich mehr. Bei einem Skyrim hingegen könnte man den Zusatz "bis zu 60 fps" anfügen, um aufzuzeigen, dass der Wert nicht grundsätzlich gehalten wird.

Technische Feinheiten sollten auch als solche verstanden werden

Während das Xbox-Marketing nicht mit Detailangaben zur Hardware geizt und sich in der Community ein größeres Verständnis dafür breit macht, wird diese Entwicklung im System-Menü nicht bedacht. Zumal auch ein Wandel von der Industrie vorangetrieben wird. Zu Zeiten der PS3 und Xbox 360 hat man nur sehr ungern über schwankende 30 fps in seinen Spielen gesprochen, die Performance-Steigerung der letzten Jahre macht aber klar: 60 fps sollen zum Standard heranwachsen. Dementsprechend wird auch um die Käufergunst geworben.

PC-Spiele nutzen vermehrt Preview-Bilder, um grafische Änderungen im Optionsmenü zu visualisieren. Einige Konsolenspiele verwenden ebenfalls schon kurze Videoschnippsel oder Bilder, mit denen der Einsatz von Post-Processing-Effekten wie Motion Blur oder Filmkörnung abgebildet wird. Solche kleinen Kästchen wären auch für FPS Boost denkbar. PC-Spiele nutzen vermehrt Preview-Bilder, um grafische Änderungen im Optionsmenü zu visualisieren. Einige Konsolenspiele verwenden ebenfalls schon kurze Videoschnippsel oder Bilder, mit denen der Einsatz von Post-Processing-Effekten wie Motion Blur oder Filmkörnung abgebildet wird. Solche kleinen Kästchen wären auch für FPS Boost denkbar.

Angst vor Überforderung überwinden: Es wird immer Käufer:innen geben, die über geringes technisches Vorwissen verfügen. Konfrontiert werden diese aber so oder so mit technischen Funktionalitäten, von Auto HDR bis hin zur simplen Eingabe eines WLAN-Schlüssels. Dass dieser Kundschaft zu viel zugemutet wird, ist nie auszuschließen, FPS Boost lässt sich aber verständlich erklären oder gar veranschaulichen.

In vielen Videospiel-Menüs wird bereits Vergleichbares getan, etwa im Bezug auf Post-Processing-Effekte wie Motion Blur. Dadurch entsteht zwar ein Mehraufwand, eine grobe Einordnung, die sich mit dem spezifischen Spiel auseinandersetzt, wäre aber ein willkommener Schritt. Nicht nur im Bezug auf Transparenz, sondern auch um FPS Boost einen Sichtbarkeitsschub zu geben.

Reicht euch die Art und Weise, wie das Xbox-Team FPS Boost integriert hat, oder würdet ihr euch auch mehr Informationen wünschen?

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