Die Ankündigung eines offiziellen Nachfolgers zu Zelda: Breath of the Wild auf der diesjährigen E3 sorgte für wahre Begeisterungsstürme. Doch was kann Nintendo tun, um den ohnehin schon großartigen Vorgänger mit Zelda: Breath of the Wild 2 zu übertrumpfen? In meinen Augen bieten sich den Entwicklern hier einige spannende Möglichkeiten. Angefangen bei der Einführung klassischer Dungeons.
Zelda BotW 2 braucht wieder richtige Dungeons
Das erste Breath of the Wild schickt uns zwar in zahlreiche Mini-Dungeons in Form von Schreinen, die reichen aber nicht an die Tiefe und das Niveau heran, das wir aus den "richtigen" Dungeons der Vorgänger gewohnt sind.
Die vier Titanen können diese Gameplay-Lücke ebenfalls nicht füllen; dazu fehlt es ihnen noch immer an Komplexität, Umfang und Abwechslung.
Dabei könnten allein eine Handvoll klassischer Dungeons das bestehende Gameplay von BotW wunderbar ergänzen und ihm deutlich mehr Tiefe verleihen. Auch Bosse, die über Ganons Elementarflüche hinausgehen, wären eine wahre Bereicherung für die fantastische Spielwelt.
Vor Kurzem veröffentlichte Nintendo sogar eine Stellenanzeige, die die Hoffnung aufkommen lässt, dass Breath of the Wild 2 tatsächlich wieder richtige Dungeons einführt. Wir dürfen also gespannt sein.
Crafting für Fortgeschrittene
Eine Erweiterung des bestehenden Crafting-Konzepts könnte dem Gameplay ebenfalls zu mehr Abwechslung und Tiefe verhelfen.
Wie wäre es zum Beispiel mit einer Ausweitung des Craftings auf Schwerter, Bögen und Schilde? Auch wenn die sich massenhaft in der Spielwelt finden lassen, könnten wir so gezielt Waffen für bestimmte Bosse, Quests oder Gebiete craften und uns besser auf unsere Missionen vorbereiten.
Dabei wäre es ebenfalls interessant, bestehende Waffen zu härten und so deren Haltbarkeit zu erhöhen. Gerade die eigenen Lieblingswaffen, mit denen wir gerne in den Kampf ziehen, könnten wir so länger einsetzen.
Ergänzend würde sich eine Art "Rezeptbuch" als sinnvoll erweisen, in dem bereits gekochte Gerichte automatisch aufgeführt werden. Das könnten wir dann nicht nur als Nachschlagewerk für zukünftige Koch-Sessions einsetzen, sondern auch als Schnellauswahl-Option nutzen, um sofort alle Zutaten eines Rezepts in die Hand zu nehmen. Viel praktischer, anstatt jedes immer einzeln im Menü auswählen zu müssen.
Koop-Modus oder Zelda als spielbare Heldin
Viele Fans äußern bereits seit längerem den Wunsch, sich nicht nur mit Link, sondern auch mit Zelda in den Kampf gegen Ganon stürzen zu können oder die Schlacht zusammen mit einem Freund im Koop zu bestreiten.
Und tatsächlich könnte ein gelungener Koop-Modus den Spaßfaktor des Titels nochmals deutlich erhöhen. Dabei muss es im Zweifel nicht einmal zwingend ein zweiter spielbarer Charakter sein. Bereits mit "Super Mario Odyssey" hat Nintendo gezeigt, wie ein eigentlich auf Singleplayer ausgelegter Titel großartig im Koop funktioniert.
Wenn es ein Entwicklerstudio gibt, dem ich zutraue, Koop in einer Reihe wie Zelda bestmöglich umzusetzen, dann Nintendo. Und Entwickler-Ikone Eiji Aonuma hatte ja bereits durchblicken lassen, dass er einen Koop-Modus für BotW 2 "sehr interessant" findet.
Die Sache mit der Story
Zum Abschluss möchte ich auf einen Aspekt von BotW2 eingehen, von dem ich mir sehr sicher bin, dass er von vornherein besser ausfallen wird als im ersten Teil: die Story. Oder besser gesagt: die Erzählweise der Story.
BotW ließ uns an einer Geschichte teilhaben, deren wichtigste und dramatischsten Ereignisse bereits geschehen waren. Wir hatten infolgedessen nicht die geringste Möglichkeit, etwas an diesen Ereignissen zu ändern und schlugen uns stattdessen mit den daraus resultierten Konsequenzen herum. Das Unglück war nun einmal angerichtet.
Davon ausgehend, dass die Geschichte des zweiten Teils direkt an den des ersten anknüpft, ergibt sich eine gänzlich andere Form des Storytelling. Wir sind dann aktiver Bestandteil der Geschehnisse, die um uns herum eintreten und haben so das Gefühl, direkt die Geschicke der Welt zu beeinflussen.
Das mag sich nicht stark auf das Gameplay auswirken, erlaubt aber eine viel persönlichere Form der Dramaturgie und Erzählweise. Wir als Spieler können uns stärker mit unserer Umwelt und den kommenden Ereignissen identifizieren, weil sie parallel zu unseren Handlungen entstehen und nicht das Ergebnis einer 100 Jahre zurückliegenden Katastrophe sind.
Und dann ist da natürlich noch Ganondorf, eine der wohl bekanntesten Figuren des Zelda-Universums. Seine mögliche Rückkehr könnte der Geschichte ebenfalls stark an Dramatik verleihen, stehen ihm als "menschlicher" Antagonist doch gänzlich andere Möglichkeiten zur Beeinflussung der Spielwelt zur Verfügung als seiner übermächtige Dämonengestalt. Und so, wie es im bisher gezeigten Trailer den Anschein hat, stehen die Chancen für ein Comeback Ganondorfs alles andere als schlecht.
Ich persönlich kann es kaum erwarten, weitere Infos zu Breath of the Wild 2 zu erhalten und sehe enormes Potential in diesem Titel, und das, obwohl der hervorragende Vorgänger die Messlatte bereits extrem hoch angesetzt hat. Doch Nintendo hat zweifelsohne die Chance, dem großartigen Erstling nicht nur einen würdigen, sondern auch besseren Nachfolger zu bescheren.
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