Es gibt Ideen, bei denen bin ich sofort dabei und begeistert. Bei anderen denke ich mir hingegen in Windeseile: Danke, aber nein danke! Entschieden in die letzte Kategorie fällt die Idee, mit Hilfe von haptischem Feedback für den Mund spüren zu können, wie mir Spinnen über das Gesicht krabbeln könnten. Ich habe zwar keine ausgeprägte Spinnenphobie, würde auf diese Erfahrung aber trotzdem ganz gern verzichten. Nichtsdestotrotz wirkt der Prototyp samt sogenannter Mouth Haptics spannend.
Haptisches Feedback für den Mund? Danke, aber nein danke!
Darum geht's: Bisher gibt es bei Virtual Reality-Headsets in der Regel höchstens haptisches Feedback über einen Controller in der Hand. Damit könnte aber bald Schluss sein, wie dieser Prototyp zeigt. Das Forschungsprojekt will dafür sorgen, dass auch unser Mund Teil der Spielerfahrung wird. Das eröffnet natürlich viele Möglichkeiten.
Wie funktioniert das? Vivian Shen, Craig Shultz und Chris Harrison vom Robotik-Institut der Carnegie Mellon-Universität nutzen für ihren Prototyp gewissermaßen Vibrationen der Luft. Die lassen sich sehr zielgerichtet auf bestimmte Teile unserer Mundpartie steuern und erzeugen dort dann unterschiedlichste, taktile Gefühlsreaktionen. Wir werden zwar nicht berührt, aber es fühlt sich so an.
Bisher simulierte Szenarien umfassen relativ banale Dinge wie Zähneputzen, Trinken oder an einer Zigarette ziehen, aber auch wildere bis total ekelhafte Dinge. Zum Beispiel konnten Tester*innen durch einen Virtual Reality-Wald stapfen und die Spinnenweben am Mund spüren. Weil das natürlich noch nicht ekelhaft genug ist, kommen gleich auch noch die Spinnen dazu (via: Destructoid).
Hier könnt ihr euch ein Video dazu ansehen:
Link zum YouTube-Inhalt
Leider fehlen in diesem Video größtenteils die Reaktionen der Menschen, die das haptische Feedback für den Mund erleben. Spannend wäre ein richtiges Reaction-Video mit dieser Technik. Aber bis dahin könnt ihr in dieser wissenschaftlichen Publikation nachlesen, wie die Reaktionen ausgefallen sind.
Wie geht es weiter? Sollte dieser Prototyp jemals Marktreife erreichen, könnte die Technik natürlich in vielerlei Hinsicht Anwendung finden. Egal, ob es um Wind im Gesicht beim Rennen fahren, die Glücksgefühle beim Kuchen essen oder viel intimere Sachen wie Küssen und dergleichen mehr geht – es wird mit Sicherheit Menschen geben, die da Bock drauf haben.
Wie sieht das bei euch aus? Wie findet ihr die Idee und was würdet ihr damit gern spüren?
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