Visceral Schließung - Angst um Singleplayer-Spiele ist "total absurd"

Ein Ex-Mitarbeiter des kürzlich geschlossenen Entwicklerstudios Visceral Games spricht über die Angst vieler Spieler, dass klassische Singleplayer-Spiele vom Aussterben bedroht sind. Er hält diese Befürchtung für unbegründet.

Ein Dead Space-Entwickler hält die Angst um Singleplayer-Spiele für unbegründet. Ein Dead Space-Entwickler hält die Angst um Singleplayer-Spiele für unbegründet.

Im Zuge der Schließung von Dead Space-Entwickler Visceral Games durch EA und dem allgemeinen Trend zu Multiplayer und Games as a Service, verbreitet sich die Befürchtung, dass klassische Singleplayer-Titel in Zukunft zu kurz kommen könnten. Mittlerweile haben mehrere Entwickler die Situation kommentiert, unter anderem der ehemalige Co-Writer von Visceral und Rockstar Games.

Nun meldete sich ein weiterer Ex-Mitarbeiter von Visceral Games zu Wort. Zach Wilson arbeitete als Senior Level Designer an Dead Space und Dead Space 2. Seiner Meinung nach, müsse sich niemand Sorgen um zukünftige Einzelspieler-Erlebnisse machen.

"Die Annahme, dass lineare Singleplayer-Spiele verschwinden werden, ist total absurd. EA ist vielleicht nicht gerade das Unternehmen, dass hier der Vorreiter ist, aber es gibt noch so viele andere Teams da draußen, die leidenschaftlich an dieser Art Spiel festhalten werden"

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Er macht z.B. auf Bethesda aufmerksam, die sich bei Wolfenstein 2: The New Colossus bewusst gegen einen Multiplayer entschieden haben.

Die Entscheidung von EA, sich vom Singleplayer abzuwenden hält er aber gleichzeitig für richtig. Der Konzern tut das, was man bei der aktuellen Marktsituation erwarten würde.

"Als Teilhaber von EA unterstütze ich diese Entwicklung. Als Entwickler von AAA-Titeln gebe ich mein Bestes, um die Balance zwischen finanziellem Erfolg und der Hingabe gegenüber dem Handwerk zu gewährleisten. Als Gamer kaufe oder spiele er keine Titel, die dieses System ausnutzen."

Wolfenstein 2 verzichtet freiwillig auf Multiplayer-Inhalte. Wolfenstein 2 verzichtet freiwillig auf Multiplayer-Inhalte.

Die Schließung seines ehemaligen Arbeitgebers mache ihn durchaus traurig. Wirklich zu wundern scheint es ihn aber auch nicht. Wie vor kurzem bekannt wurde, spricht auch er den finanziellen Misserfolg von Dead Space 2 an. Die Horror-Fortsetzung erzielte vier Millionen verkaufte Exemplare. Das reichte aber nicht aus, um die immensen Entwicklungs- und Marketing-Kosten zu decken.

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Zusätzlich habe es Dead Space als Horror-Spiel extra schwer gehabt. Er habe viele Nachrichten von Menschen bekommen, die das Spiel zwar gut fanden, aber es letztlich nicht gekauft haben, weil es ihnen zu gruselig war.

"Du kannst keine Spiele verkaufen, wenn der Markt zwar will dass sie existieren, aber sie am Ende nicht kauft."

Er macht noch einmal darauf aufmerksam, dass man die Schließung von Visceral Games nicht überinterpretieren sollte. Das Schicksal eines einzelnen Studios besiedelt nicht den Untergang eines gesamten Sektors im Gaming-Bereich. Es zeige jedoch, wie schnell sich die Spiele-Industrie entwickeln kann.

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