Roger Ebert, ein bekannter Filmkritiker der Chicago Sun Times, schreibt in einem Essay, dass »Videospiele niemals Kunst sein können.« Die gleiche Aussage hatte er bereits in der Vergangenheit getätigt und damit viel Kritik aus der Spielebranche geerntet.
So widersprach ihm auch Kellee Santiago, Gründerin von That Games Company, die mit Flower für die PlayStation 3 ein durchaus sehr kunstvoll anmutendes Spiel entwickelt haben. Santiago vertritt in einem Vortag an der Universität von California (Los Angeles) die Meinung, dass Spiele durchaus bereits Kunst seien. Kunstformen wie die Malerei hätten schließlich auch einen Vorsprung von mehreren tausend Jahren. Einen Videomitschnitt des Vortrages findet ihr übrigens hier.
Auf diesen Vortrag bezieht sich jetzt Ebert in seinem Essay. Videospiele unterscheiden sich seiner Meinung nach von Kunst dadurch, dass »man ein Spiel gewinnen kann. Es hat Regeln, Ziele und Ergebnisse.«
Santiago nennt drei Beispiele für künstlerische Spiele: Waco Resurrection, Braid und eben Flower. Keines dieser Spiele hat Ebert nach eigenen Angaben bisher dazu motiviert, sich länger mit diesem Medium zu beschäftigen: »Diese Spiele sind -- auch wenn es mir leid tut -- bemitleidenswert. (…) Es ist bisher niemandem aus der Branche gelungen, ein Spiel als Beispiel zu nennen, welches sich mit großen Dichtern, Schriftstellern oder Filmemachern vergleichen lässt.«
Abschließend stellt Ebert, die Frage, warum es Spielern überhaupt so wichtig sei, dass ihr Hobby als Kunstform anerkannt wird. Könnten sie nicht einfach ihre Spiele genießen und Spass dabei haben? Warum seien sie permanent auf der Suche nach einer Rechtfertigung?
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