Jochen Gebauer: Die beste E3 seit Jahren
Highlight: Die Pressekonferenz von Sony: Solche Prügel habe ich das letzte Mal bei Axel Schulz gegen Wladimir Klitschko gesehen. Der Konsolenkrieg ist natürlich kein klassisches PC-Thema, aber wer nicht über den eigenen Tellerrand schaut, der weiß auch nicht, welchen Gang man ihm als nächstes auftischt. Und wenn es sich bei diesem Gang um die Salonfähigkeit von Online-Pflicht und Gebrauchtspielsperren handelt, dann sage ich: Danke Sony!
Enttäuschung:Ich mag die Batman-Spiele, aber Arkham Origins gelingt doch glatt das Kunststück, keinen Funken besser auszusehen als der eigene Vorgänger - im Gegenteil. Und warum es mit Black Mask nun unbedingt der langweiligste Bösewicht im Batman-Universum sein muss, will mir auch nicht so recht einleuchten. An was arbeitet eigentlich Rocksteady?
Fazit: Die spannendste E3 seit Jahren - und das nicht nur wegen des neuen Konsolenkriegs. Denn die Messe hat eindrucksvoll gezeigt, dass die totgesagte Spiele-Plattform PC quicklebendig ist und das auch bleiben wird. Ein paar mehre neue (und originelle) Marken hätten es aber schon sein dürfen. Erst fordern die Publisher lautstark neue Konsolen, dann kriegen sie welche, und am Ende kommen doch bloß dritte und vierte und fünfte Teile dabei rum.
Petra Schmitz: Gerne immer so
Highlight: Titanfall dürfte genau mein Ding werden: schnelle, auf den ersten Blick unkomplizierte Schießereien, die ihr ganzes Spaßpotenzial aber erst nach Stunden des Übens (ungewöhnlichesBewegungsrepertoire der Soldaten und Mechs inklusive Kartenlayout verinnerlichen) offenbaren. Soweit prima gemacht, Respawn!
Enttäuschung: Call of Duty: Ghosts ist für mich der Verlierer der Messe. Von einem Sprung auf Next-Gen kann nur bedingt die Rede sein. Zu sehr hält Infinity Ward an alten Mustern fest: Schlauchlevels, in denen wir einem Vorturner hinterher rennen. Hund hin oder her. Optisch bleibt der Titel auch auf den Plätzen. Die Serie sollte dringend eine längere Pause machen.
Fazit: Wir wussten alle, dass die diesjährige E3 spannender werden würde als die der der letzten fünf Jahre zusammen. Allein wegen des prophezeiten und auch eingetretenen Konsolenkriegs, der sich gleichermaßen unterhaltsam und erhellend gestaltete und im Nachgang (Microsofts als Sieg der Käufer entpuppte. Aber auch in Sachen Spiele konnte mich die Messe entzücken. Ein neues Mirror's Edge, mit Lords of the Fallen ein Hardcore-Schnetzler aus Deutschland und Mad Max, Retro-Irrsinn à la Far Cry 3: Blood Dragon von den Just Cause-Machern - das sind nur ein paar der Titel, auf die ich große Hoffnungen setze. Hallo Entwickler, gerne nächstes Jahr wieder so eine Messe. Und gerne auch ohne Konsolen-Gezicke.
Christian Schneider: Noch Nachholbedarf
Highlight: Es sieht nicht viel besser aus als der Vorgänger und von »Next-Gen« ist es gleich meilenweit entfernt. Doch meine Vorfreude auf Saints Row 4 steigt mit jeder Spielszene, die ich aus dem Open-World-Wahnsinn sehe. Denn wenn ich (vorerst) schon kein GTA 5 auf dem PC bekomme, dann will ich doch wenigstens als US-Präsident mit Superkräften gegen eine Alieninvasion kämpfen. Und das Beste: Saints Row 4 erscheint bereits im August.
Enttäuschung: Ich bin hin und hergerissen. War nun Wolfenstein: The New Order oder Call of Duty: Ghosts die größte Spieleenttäuschung der Messe? Ach, nehm ich einfach beide. Während andere Entwickler ihren Spielern immer mehr Freiheiten geben, knebeln uns die beiden Ego-Shooter bis zur Lächerlichkeit - und technisch überzeugen konnten sie ebenfalls nicht.
Fazit: Die E3 ist eine klassische Konsolenspiele-Messe, als PC-Spieler gibt es da nur wenige Highlights. Trotzdem hat die Messe auch für uns Signalwirkung, besonders in diesem Jahr mit der PS4 und der Xbox One vor der Tür. Wir werden endlich einen technischen Schub erleben, von dem alle profitieren. Und vielleicht stellt sich der PC ja sogar als lachender Dritter heraus, während sich Sony und Microsoft im Konsolenkrieg zerfleischen. Nur eines macht mir Sorge: So hübsch die Grafik von Jahr zu Jahr auch wird, in Sachen Gameplay haben die meisten Entwickler noch Nachholbedarf.
Tobias Veltin: Endlich wieder spannend
Highlight: Ganz klar der Kampf der Next-Gen-Konsolen. Zwar war Sony in diesem Jahr zumindest auf der Messe der große und alleinige Gewinner, aber die Tatsache, dass gleich zwei neue Konsolen vorgestellt wurden (plus dem lustigen Gekabbel), sorgte für Pfiff und Würze. Schon der Auftritt von Sonys Jack Tretton, der genüsslich die Vorlagen von Microsoft verwandelte, war die Reise nach Los Angeles wert. Erfreulich zudem: den Technologie-Sprung merkte man fast allen Titeln an.
Enttäuschung: Die meisten Spiele sahen zwar cool aus und machten beim Anspielen auch Spaß, allerdings fehlten mir die wirklichen Ideen. Alles wirkte so, als hätte man es schon mal gesehen, nur jetzt eben schöner, größer und besser. Nur vereinzelt gab es Wow-Momente. Da erhoffe ich mir im nächsten Jahr deutlich mehr.
Fazit: Waren die letzten beiden E3s noch langatmig und ohne echte Überraschungen, profitierte die Messe in diesem Jahr eindeutig von PlayStation 4 und Xbox One und war durch die Bank eine gelungene Veranstaltung. Mehr Details, riesige Spielwelten und unglaubliche Animationen zogen sich fast durch alle Präsentationen. Die neue Generation tut aber nicht nur der Messe, sondern der gesamten Branche gut. Die E3 war in diesem Jahr endlich mal wieder spannend. Hoffentlich bleibt das in den nächsten Jahren so.
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