Bereits auf PS4 Pro und Xbox One X haben euch die Entwickler*innen oft vor die Qual der Wahl gestellt: entscheidet ihr euch für den geschmeidigen Performance-Modus mit 60 fps oder fällt die Wahl auf den 4K-Qualitätsmodus? Im Zuge der Next-Gen kommt jetzt wie am Beispiel von Control oder Spider-Man: Miles Morales oft noch ein Modus mit schickem Raytracing hinzu. Wir wollten daher in einer Umfrage Anfang des Monats von euch wissen, welche Option ihr zieht. Bevor wir auf eure Begründungen eingehen, hier erst einmal das blanke und recht eindeutige Ergebnis:
Framerate vs. 4K: Was ist euch wichtiger?
- 61% - 60 fps
- 22% - 4K
- 17% - Mir egal, Hauptsache Raytracing
Dank an die GamePro-Community: Ohne euch wären solch spannende Einblicke nicht möglich. Daher ein großes Dankeschön für die insgesamt 4.752 Votes und 149 Kommentare allein im Artikel selbst.
Ob 60 fps oder 4K, die Mischung machts
Obwohl ihr euch beim Voting zu fast zwei Dritteln für die Framerate entschieden habt und auch die Kommentare klar pro 60 fps ausfallen, sind für euch vor allem zwei Punkte ganz entscheidend.
Das Gesamtpaket muss stimmen: Als Top-Kommentar habt ihr den Beitrag von Pantheos gevotet, der klar sagt "Die Mischung machts":
"Mir bringen 4K nichts, wenn das Ganze auf 20 fps läuft. Mir bringen aber auch 60 fps wenig, wenn ich da einen 720p-Brei habe. Und Raytracing bringt mir nichts, wenn ich dafür 720p mit 20 fps habe. Sweet spot für mich persönlich:"
Als guten Kompromiss beziehungsweise sweet spot gibt Pantheos 60fps/1440p/Raytracing an. Zugunsten des ausgewogenen Gesamtbilds verzichtet er gern auf 4K und/oder 120 fps.
Eine Frage des Genre: Was hingegen puma125 anspricht, ist die Frage nach der Art des Spiels. Während einige Genre wie Ego-Shooter oder Rennspiele stark von einer hohen Framerate profitieren, sind sie beispielweise in einem Grafik-Adventure nicht so entscheidend.
"Meiner Meinung nach hängt das stark vom Spiel ab. Rennspiele, Beat 'em ups, Egoshooter sollten 60 fps haben um ein stabiles, flüssiges Spielerlebnis zu ermöglichen. Rollenspiele, Adventures etc. sind auch mit 30 fps gut spielbar."
Auch BlackyRay unterstützt die Aussage von puma125 und führt noch einen weiteren, sehr wichtigen Aspekt hinzu: die kompetitive Mehrspieler-Komponente.
"In einem Multiplayer-Shooter kann ich gänzlich auf Raytracing und 4K verzichten. Nehme aber gerne möglichst hohe fps."
Fps, 4K, Raytracing - Total egal, Hauptsache Videospiele machen Spaß
Abschließend noch ein Kommentar von Unskilled, der einen ganz wichtigen Punkt bei all den Zahlen nochmal deutlich hervorhebt: auf den Spaß kommt es an. Was bringt einem die schönste Optik, die beeindruckendste Spiegelung, das flüssigste Spielgefühl, wenn alles drumherum nur mittelmäßig oder schlecht umgesetzt wurde.
"Ganz ehrlich? Mir völlig egal, Videospiele müssen eins machen, Spaß. Das bedeutet, nahezu frei von Bugs sein und Story muss stimmen. Rest interessiert mich nicht und teilweise sind die Unterschiede für das menschliche Auge ohnehin nicht erkennbar..."
.. und auch für Psycake haben andere Punkte beim einem Spiel eine weit höhere Priorität:
"Für mich sind da andere Aspekte wie gutes Gamedesign, eine spannende Story oder ein ordentlicher Umfang wichtiger. Für mich können Spiele generell zuallererst bei der Präsentation einsparen und erst dann woanders die Schere ansetzen. Wenn Spiele zu Crunch führen, wenn sie zusätzliche Monetarisierung erfordern, wenn der Preis der Spiele noch höher angesetzt werden muss... dann kann man für mich am besten gerne die Optik ein wenig runterfahren."
Und so wählt die Redaktion der GamePro
Linda Sprenger: Raytracing ist für mich nur ein Gimmick, das im ersten Moment cool, danach aber nichtig erscheint. Eine flüssige Performance steht für mich immer an erster Stelle.
Hannes Rossow: Ich mag Spiele mit schneller und responsiver Action, daher ist Performance unverzichtbar. So schön es ist, dass 60 FPS immer mehr zum Standard wird, so egal sind mit Hochglanz-Looks á la Raytracing und 4K.
Rae Grimm: Performance > Grafik
Dennis Michel: Während ich den Unterschied zwischen dynamischem und nativem 4K meist mit der Lupe suche, sind 60 fps schlicht ein Game Changer, was mir das Remake von Demon's Souls wieder bestätigt hat. Raytracing hingegen ist eine nette Dreingabe, der "Wow"-Effekt ist zumindest bei mir jedoch nach wenigen Minuten meist verflogen.
Annika Bavendiek: Am liebsten würde ich optisch alles aus einem Spiel rausholen, aber letztendlich ist Grafik für mich nicht das Maß der Dinge. Ich sehe lieber über fehlende Reflexionen und verwaschene Texturen hinweg und bekomme dafür ein butterweiches Spielgefühl.
Tobias Veltin: Ich bin auch ganz klar im Team Performance
Max Franke: Bisher haben mich sowohl 4K, als auch Raytracing kalt gelassen, das Ergebnis haut mich einfach nicht um. 60 FPS verbessern dagegen zwar nicht die Optik, aber das Spielgefühl - also einen der wichtigsten Aspekte unseres Hobbys.
Wie ihr seht, könnte die Meinung innerhalb des Teams nicht eindeutiger sein. Eine höhere Bildrate und damit auch ein besseres Spielgefühl stehen bei uns ganz klar an erster Stelle. Zudem verflüchtigt sich der optische Mehrwert von Raytracing bei uns schnell, beziehungsweise hat uns wie im Fall von Max noch nicht wirklich überzeugt.
Hättet ihr damit gerechnet, dass das Ergebnis so eindeutig zugunsten der Framerate ausfällt?
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