Statt wie Shooter auf eine möglichst realitätsnahe Kriegserfahrung zu setzen, kämpfen in Toy Soldiers: Cold War Plastik-G.I.-Joes in typischer Tower Defense Manier gegeneinander. Eure Feinde strömen in aufeinanderfolgenden Wellen auf euer Kommandozentrum zu, während ihr eure Einheiten geschickt auf vorgebenden Punkten auf der Karte platzieren müsst, um sie aufzuhalten. Zwischen den Wellen habt ihr einige Sekunden Zeit, um eure Taktik zu überdenken, Stützpunkte zu verbessern, reparieren oder sie durch andere zu ersetzen. Diese Änderungen könnt ihr sogar während einer Angriffswelle vornehmen, allerdings kostet euch das wertvolle Zeit, in der eure Gegner weiter auf eure Spielzeugkiste vorrücken.
Action, Action, Action!
Während ihr im ersten Teil von Toy Soldiers Szenarien des ersten Weltkriegs nachgespielt habt, verschlägt es euch in Toy Soldiers: Cold War (wie der Name schon sagt) in den kalten Krieg. Eure tapferen amerikanischen Plastikrecken müssen ihre Spielzeugkiste gegen die technische Übermacht der Sowjets verteidigen. Dazu stehen euch – je nach Gegnertyp – unterschiedliche Einheiten zur Verfügung: Eine Infanterieeinheit mit Maschinengewehren macht kurzen Prozess mit angreifenden Fußsoldaten, die Panzerabwehr durchschlägt problemlos feindliche Panzer und die Luftabwehr holt Spielzeugbomber von der Kinderzimmerdecke.
Anstatt das Geschehen wie in diesem Genre üblich nur von oben zu lenken, lässt euch das Spiel selbst die Kontrolle über jede Einheit übernehmen. Diese sind zwar statisch und können sich im Regelfall nicht von ihrem Stützpunkt weg bewegen, dafür bringt es neben Spaß auch taktische Vorteile, eure Feinde selbst ins Plastiknirvana zu schicken. Nach einer hohen Combo laden eure Spielzeugsoldaten das Geschütz beispielweise viel schneller nach, andere Gefechtsstationen erhalten sogar unbegrenzte Munition. Erhöht ihr eure feindlichen Treffer noch weiter, wird eine zufällige Sperrfeuer-Fähigkeit freigeschaltet. Dann fällt beispielsweise ein Spielzeug-Rambo in seiner Originalverpackung vom Himmel, schält sich aus dem durchsichtigen Plastik und schlägt eure Feinde mit einem Raketenwerfer in die Flucht. Diese interaktiven Extras, wie auch die Geschoss-Kamera, bei der ihr abgefeuerte Raketen aus der Ego-Perspektikve auf Ziele steuern könnt, bringen euch mitten ins Geschehen und sorgen für kontinuierliche Action im taktischen Verteidigen.
Noch einmal Kind sein
Der Charme von Toy Soldiers liegt in der Tatsache, dass ihr euch mit den Plastikhelden eurer Kindheit bekriegt. Das Spielzeugflair ist dabei allgegenwärtig: Für nächtliche Beleuchtung sorgt eine rote Schreibtischlampe, die elektronischen Gittarenklänge kommen aus einem gigantischen Radio und eine leere Colaflasche liegt auf dem Spielfeld. Besonders spaßig ist auch der Flug mit dem Spielzeughelikopter, den ihr immer wieder mit neue Batterien aufladen müsst – sonst stürzt er ab.
Auf Explosionen und Effekte müsst ihr bei den Spielzeugen trotzdem nicht verzichten. Diese sind optisch recht gut umgesetzt, dennoch gehört Toy Soldiers: Cold War nicht zu den schönsten Arcade-Spielen. Der rockige Soundtrack und die gut umgesetzte Steuerung reißen diesen Mangel an Feinschliff aber wieder raus.
Neben der Kampagne dürft ihr euch in kurzweiligen Minispielen wie der Fliegenklatsche oder dem Papptheater austoben oder auf den Überlebenskarten möglichst lange durchhalten. Für echte Langzeitmotivation sorgt der Mehrspielermodus, in dem ihr euch auf dem Sofa oder über Xbox Live mit einem Freud bekriegt. Wer die Herausforderung sucht, kann sich außerdem an die Spitze der Bestenliste hocharbeiten.
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