Am 2. Oktober 2015 erscheint mit Tony Hawk's Pro Skater 5 das mittlerweile 18. Spiel mit dem sympathischen Skateboard-Star Tony Hawk in der Hauptrolle. Allerdings dürfte es dem guten Tony schwer fallen, für den aktuellen Titel sein lächelndes Gesicht hinzuhalten. Den THPS 5 ist nicht das runde, ausgereifte Funsport-Spiel, das man nach so vielen Serienteilen erwarten dürfte. Stattdessen stellen Entwickler Robomodo (Tony Hawk: Ride, diverse Mobile-Titel) und Publisher Activision ein Stück Software in die Läden, für das sich Tony garantiert in Grund und Boden schämt: Last-Gen-Optik, Bugs und ein riesiger Day-1-Patch (der trotzdem nicht alle Fehler behebt) verderben den Skate-Spaß. Ist eine auslaufende Lizenz schuld am Desaster?
Robomodo - können die das?
Nein, unter einem guten Stern steht Tony Hawk's Pro Skater 5 von Anfang an nicht. Schon bei der Ankündigung im November 2014 über den Twitter-Account von Tony Hawk regt sich Skepsis: Der Titel soll gleichzeitig für Konsolen und Mobilgeräte wie Smartphones erscheinen. Zwar spricht Tony Hawk von getrennten Versionen, doch bei Fans keimen erste Zweifel.
Die bestätigen sich, als im Mai 2015 der Entwickler von Tony Hawk's Pro Skater 5 fest steht: Das Spiel entsteht bei Robomodo in Chicago, einem Studio, das aus dem Midway-Konkurs von 2009 hervorgegangen ist. Mit Ruhm hat sich Robomodo bislang nicht bekleckert: Sowohl Tony Hawk: Ride als auch Tony Hawk: Shred waren bestenfalls durchschnittlich, letzteres hat GamePro schon gar nicht mehr getestet. Robomodo nimmt sich jedenfalls für den neuesten Teil viel vor: Es soll einen fließenden Übergang zwischen Solo- und Koop-Modus geben, außerdem verspricht man Power-Ups und einen Park-Editor. Die Multiplayer-Komponente wird allerdings für die Last-Gen-Versionen gestrichen, die obendrein später als die Fassungen für PS4 und Xbox One kommen.
Grafik-Downgrade
Im August folgt zur Gamescom in Köln ein weiterer Schock: Auf den dort veröffentlichten Screenshots sieht Tony Hawk's Pro Skater 5 ganz anders aus als bisher. Entwickler Robomodo hat sich nach starker Fan-Kritik von einem »realistischen« Grafikstil verabschiedet und setzt jetzt auf eine Art Cel-Shading. Das soll die grafischen Unzulänglichkeiten des Spiels einigermaßen kaschieren, was aber kaum gelingt: Tony sieht auf PlayStation 4 oder Xbox One immer noch kaum besser aus als bei seinen Last-Gen-Auftritten. Wird dem Spiel hier vielleicht zum Verhängnis, dass es zu Beginn parallel als Mobil-Titel entwickelt wurde?
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