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Eine blutjunge Lara zusammen mit mysteriösen und angriffslustigen Kreaturen (die nach ersten Konzeptzeichnungen irgendwie an die Viecher aus Survival-Horror-Spielen erinnern) auf einer japanischen, frei begehbaren Insel. So lauten angeblich die (unbeabsichtigt veröffentlichen) Eckdaten des neunten Tomb Raider-Spiels, das gerade bei Crystal Dynamics entsteht. Ich wiederhole noch mal: Survival-Horror-Kreaturen, frei begehbare Insel und Tomb Raider. Da stimmt doch was nicht!
Die letzte Lara ging trotz hohem Spaßfaktor nur schleppend über den Ladentisch. Oder anders: finanziell war Tomb Raider: Underworld ein Flopp und damit wohl auch der finale Grund, warum der Publisher Eidos nun keiner mehr ist, sondern im vergangenen März für 117 Millionen Dollar vom Square Enix-Konzern geschluckt wurde.
Aha! Square Enix also. Japanischer Hersteller, japanische Insel, japanische Monster. Wenn es so käme, wäre das noch unsere Lara? Passt das zur Serie?
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Was mich skeptisch macht, ist die offene Welt. Ein Kernpunkt der Spiele um die Grabräuberin war doch immer der Drang, weiter zu kommen, einen Weg, ein Ziel, den Schatz vor Augen zu haben. Offene Welt - das bedeutet für mich, mal hierhin zu rennen, mal dort zu klettern, mal wieder wo ganz anders was ganz anderes zu machen. Wo da die typische Tomb-Raider-Atmosphäre herkommen soll, ist mir schleierhaft.
Es spricht nichts dagegen, eine Spieleserie zu erneuern. Aber bitte nicht ohne Not, und bitte so, dass der Kern der Faszination erhalten bleibt. Crystal Dynamics hat das 2006 mit Tomb Raider Legend fulminant geschafft. Nun juckt offenbar der Reiz, es noch einmal, noch viel umfassender hinzubekommen. Nur: Warum muss eine vor kurzem erst aufgefrischte Serie schon wieder aufgefrischt werden? Zuviel Umbauerei trägt das Risiko in sich, die Lara-Fans zu ernüchtern. Die englische Archäologin hat einen aristokratischen Umgang verdient.
Wohlgemerkt: Das sind alles Spekulationen. Offiziell äußern sich Crystal Dynamics und Square Enix nicht. Womöglich sind alle Befürchtungen unbegründet, und womöglich hat Crystal Dynamics auch einen Vertrauensvorschuss verdient. Die Jungs haben Lara wiederbelebt. Sie müssten wissen, wie man sorgsam mit einer Ikone umgeht.
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