Der aggressive Einkaufskurs von THQ Nordic reißt nicht ab. Denn der Publisher meldet, dass sich zwei weitere Entwickler angeschlossen haben: Coffee Stain und Bugbear gehören jetzt fest zu THQ.
Mit dem Kauf der Coffee Stain Holding und Coffee Stain Publishing sind nicht nur die Macher des Goat Simulator nun Teil von THQ Nordic, der Publisher übernimmt auch die Rechte an den Marken Satisfactory, Goat Simulator, Sanctum und die Publishing-Rechte an Deep Rock Galactic. Für den Kauf legt THQ Nordic 317 Millionen Schwedische Kronen hin, knapp 31 Millionen Euro.
THQ Nordic erhofft sich von Coffee Stain im kommenden Jahr großes: Von Januar bis einschließlich September 2018 hat der gekaufte Entwickler einen Umsatz von 86 Millionen Schwedische Kronen (etwa 8,4 Millionen Euro) ausweisen können, für das nächste Geschäftsjahr erhofft man sich 200 bis 250 Millionen Kronen (zwischen 19 und 24 Millionen Euro) Umsatz. Der noch unangekündigte Titel, von dem sich THQ Nordic Erfolg verspricht, basiere auf "einer existierenden Marke". Spieler sollten also mehr Goat Simulator oder Sanctum 3 erwarten.
Wreckfest- und Flatout-Erfinder Teil von THQ Nordic
Die finnischen Rennspiel-Entwickler vom 18-köpfigen Studio Bugbear Entertainment hatten sich mit Flatout 1 und Flatout 2 einen Namen gemacht, mussten die Rechte am Spiel aber abgeben. Aktuelles Projekt ist Wreckfest, ein Nachfolger im Geiste der frühen Flatout-Spiele. Wreckfest ist bereits für PC erschienen, der Release für Xbox One und PS4 folgt 2019.
Bugbear und THQ Nordic haben sich darauf geeinigt, den Kaufpreis für das Studio nicht öffentlich bekanntzugeben. Neben der Konsolen-Umsetzung von Wreckfest wird kein weiteres Bugbear-Projekt in der Akquisitionsmeldung erwähnt, THQ Nordic gibt jedoch an, dass Wreckfest das aktuell umsatzstärkste THQ-Spiel auf Steam seit Juni 2018 ist.
THQ auf Shopping-Tour
Das schwedische Unternehmen ist bereits seit Jahren für seinen aggressiven Expansionskurs in den Schlagzeilen. Fast monatlich berichten wir von eingekauften Marken wie Alone in the Dark, Act of War, Kingdoms of Amalur und gekauften Unternehmen wie die deutschen HandyGames oder Koch Media. Die schwedische Zentrale tritt dabei selten in Erscheinung, operativ ist vor allem die österreichische THQ Nordic GmbH und Koch Media (mit dem Label Deep Silver) aktiv.
Firmenstrategie des Geschäftsführers und Gründers Lars Wingefors ist es vor allem, ältere und brachliegende Marken (insbesondere PC-Spiele) zu einem sehr günstigen Preis einzukaufen und über Neuveröffentlichung auf Steam und Co. effektiven Umsatz mit der Nostalgie von Fans zu generieren. Daneben bringt THQ Nordic auch erfolgreich Spiele in den Einzelhandel als Vertriebspartner (beispielsweise Obsidians Pillars of Eternity 2: Deadfire) und veröffentlicht eine Handvoll größerer Titel über den eigenen Namen (Biomutant, Darksiders 3), oder über Deep Silver (Metro: Exodus).
Das hat in den letzten Jahren zu einem sehr beachtlichen Katalog an Marken geführt, von denen Spieler seit Jahren und Jahrzehnten nichts mehr gehört haben. Gegen ein neues Armored Fist, Delta Force oder Comanche (beziehungsweise Remakes) aus dem Novalogic-Einkauf hätte sicher niemand etwas einzuwenden.
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