The Last of Us-Serie: Staffel 2 muss mit Abby anders umgehen, damit die Story funktioniert

Im Spiel erleben wir Abbys Sicht erst spät. Damit sie als Charakter in der Serie funktioniert, braucht sie von Anfang an mehr Screentime, wie Eleen findet.

Die zweite Staffel der TLoU-Serie muss Ellies und Abbys Geschichte parallel erzählen, wie Eleen findet. Die zweite Staffel der TLoU-Serie muss Ellies und Abbys Geschichte parallel erzählen, wie Eleen findet.

Die erste Staffel der HBO-Serie zu The Last of Us ist gerade erst vorbei und schon jetzt ist eine zweite Staffel bestätigt. Viel ist hier noch nicht bekannt, außer dass die Staffel die Ereignisse (oder zumindest Teile davon) von The Last of Us Part 2 erzählen wird. Wie in der Spielvorlage werden wir die Story also vermutlich auch in der Serie aus zwei Perspektiven erleben: Der von Ellie und der des neuen Charakters Abby.

Aber genau hier muss die Umsetzung für mich ein wichtiges Element ändern, denn ich will die erste Hälfte der Serie nicht komplett aus Ellies Blickwinkel sehen.

Achtung! Es folgen vage Spoiler zu The Last of Us Part 2.

Abby hat es am Anfang besonders schwer

Zur Erinnerung: In der ersten Hälfte von The Last of Us Part 2 schlüpfen wir ausschließlich in die Haut von Ellie. Sie ist auf der Jagd nach Abby, um für ein Ereignis zu Beginn des Spiels Rache an ihr zu nehmen. Was genau das ist, verraten wir hier nicht, aber ihr könnt es in der Spoilerbox genau nachlesen:

Warnung: der folgende Absatz enthält Spoiler

Wie sich im Spielverlauf herausstellt, ist Abby die Tochter des Arztes, der im Vorgänger die tödliche Operation an Ellie durchführen wollte, um ein Heilmittel für den Cordyceps herzustellen. Joel tötet den Arzt, um Ellie zu retten, woraufhin Abby Rache schwört. Die bekommt sie auch, als sie Joel am Anfang von Part 2 mit einem Golfschläger zu Tode prügelt. Ellie verfolgt Abby daraufhin, um sie ebenfalls zu töten.

Bis zu diesem Zeitpunkt wurde Abby als simpler Bösewicht dargestellt. Das ändert sich jedoch, als wir ab der Hälfte des Spiels plötzlich in ihre Haut schlüpfen und die Ereignisse der letzten Tage durch ihre Augen sehen. 

Dieser Wechsel ist allerdings gar nicht so leicht zu verkraften. Ich musste mich zumindest in den ersten Stunden regelrecht zwingen, mit Abby weiterzuspielen. Nicht nur ist es durch die bisherigen Ereignisse des Spiels und ihre verschlossene Art anfangs schwer, Sympathie zu ihr aufzubauen – auch die anfänglichen Charaktere in Abbys Leben haben mich wenig interessiert. Dafür war ich im Kopf einfach noch zu sehr mit Ellies Story beschäftigt.

Abby zeigt zwar auch am Anfang manchmal ihre sanfte Seite, trotzdem war der Perspektivwechsel gar nicht mal so leicht. Abby zeigt zwar auch am Anfang manchmal ihre sanfte Seite, trotzdem war der Perspektivwechsel gar nicht mal so leicht.

Ich musste also darauf vertrauen, dass die Geschichte und Charaktere meine Zeit wert sein würden, obwohl ich anfangs so wenig Spaß mit Abby hatte. Erst als sie im Spielverlauf auf Yara und Lev trifft, konnte ich so langsam eine Bindung zu Abby aufbauen. 

Auf eine ähnliche Hürde könnte auch die zweite Staffel der Serie stoßen. Da hier die Interaktivität des Spiels fehlt, könnte es für viele Fans sogar noch schwerer sein, Sympathie für Abby zu entwickeln. Dabei könnte die Lösung sogar sehr simpel sein – indem wir die Story von Anfang an auch aus Abbys Blickwinkel erleben.

Eleen Reinke
Eleen Reinke

Eleen musste sich an vielen Stellen durch die düstere und deprimierende Story von The Last of Us Part 2 durchkämpfen. Zwar wurde sie dafür auch mit vielen emotionalen Momenten belohnt, aber trotzdem fiel es ihr nicht immer leicht. Besonders beim Wechsel zu Abbys Perspektive musste sie sich anfangs regelrecht zwingen, den Controller nicht beiseite zu legen.

Die Serie darf die Geschichten von Ellie und Abby nicht zweiteilen

Schon die erste Staffel der The Last of Us-Serie hat sich einige Freiheiten bei der Geschichte genommen, so etwa bei Bill und Frank. Während Part 2 einen harten Einstieg in die Story liefert, könnte sich die zweite Staffel hier also problemlos mehr Zeit lassen. Die Serie könnte dann nicht nur die Szenen mit Ellie und Joel erweitern, sondern sich auch mehr Zeit für Abby nehmen, ehe es zur Konfrontation der Charaktere kommt. 

Das würde Abby nicht nur vorab als vielschichtigen Charakter etablieren, sondern auch zu einem weniger harschen Perspektivwechsel führen, wenn die Geschichten von Ellie und Abby parallel erzählt werden. 

Immerhin haben die Showrunner bereits bestätigt, dass die zweite Staffel nicht die komplette Story von The Last of Us Part 2 erzählen wird. Entsprechend hoffe ich, dass sich hier nicht die zweite Staffel auf Ellies und die dritte auf Abbys Perspektive fokussieren wird. Denn dann würde ich mich vermutlich auch zwingen müssen, mit der dritten Staffel anzufangen – obwohl ich bereits weiß, dass die Story für mich später wieder interessanter wird.

Viel eher würde ich mir wünschen, dass die Geschichten von Ellie und Abby über die gesamte Staffel parallel erzählt werden. Denn wenn mir beide Charaktere wichtig sind, könnte so manch fiese Stelle des Spiels in der Serie noch sehr viel herzzerreißender werden.

Wie seht ihr das, wollt ihr die Story von The Last of Us Part 2 in der Serie lieber möglichst unverändert sehen, oder wünscht ihr euch auch bestimmte Änderungen?

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