Mit dem Remake von The Last of Us hat Entwickler Naughty Dog noch mehr Möglichkeiten bekommen, sich mit Details auszutoben. Die verbesserte Technik lässt es in The Last of Us Part 1 beispielsweise zu, dass wir sogar am Griff einer Axt sehen können, dass sie kurz davor ist, kaputt zu gehen. Außerdem können wir auf einer Waage nun Joels Gewicht erkennen oder seine Medikamentendosen lesen und daraus Rückschlüsse ziehen.
Für diese Liebe zum Detail wird Naughty Dog zu Recht immer wieder gelobt. Für mich versagt das Entwicklerstudio aber trotzdem bei einer entscheidenden Sache: Den Toiletten, oder genauer gesagt dem Toilettenpapier daneben.
Ein grandioses Spiel, aber fürchterliche Toiletten
Mit dem Release des Remakes habe ich den emotionalen Roadtrip von Joel und Ellie nun zum dritten Mal ergriffen miterlebt. Dank der verbesserten Optik sieht nicht nur die zerstörte und zugewachsene Welt besser aus, sondern die Innenräume haben ein optisches Upgrade erhalten. So sehen auch die Toiletten noch unangenehmer und verfallener aus. Postapokalypse eben.
Umso mehr wundert es mich aber, dass gerade das Toilettenpapier noch so frisch und sauber aussieht, als würde es direkt aus einer Charmin-Werbung stammen. Hier hätte Naughty Dog noch detailverliebter sein können, indem es dreckiger und verfaulter aussähe, wenn es denn schon nicht geplündert wurde.
Aber ehrlich gesagt ist mir das total egal. Denn Naughty Dog begeht mit dem weißen Komfortmittel eine ganz andere, in meinen Augen viel schlimmere Sünde: Die Abrollrichtung stimmt nicht!
Ich würde jetzt am liebsten jammernd bei Naughty Dog anrufen und ihnen vorwerfen, dass sie mich damit doch nur ärgern wollen, aber entweder gehören sie der falschen “Toilettenpapier-Religion” an, die das letzte Blatt Richtung Wand hängt, oder es steckt ein Entwicklertrick dahinter. Vielleicht muss ich diese Untat also nur ertragen, weil die Klopapierrolle falsch herum einfacher zu programmieren ist? Eine interessante Frage, deren Antwort aber so oder so nichts daran ändern würde, dass mein perfektionistisches Ich jedes Mal laut flucht, wenn ich mich mit Joel wieder in einer Toilette umsehe.
Mein innerer Monk rastet aus
Ich bin und war schon immer ein recht ordentlicher Mensch, was auch auf meinen Perfektionsmus zurückzuführen ist. In manchen Dingen übertreibe ich es auch gerne mal: Ich kann es beispielsweise nicht ertragen, wenn die Bücher im Regal mit ihrem Rücken nicht gleichmäßig nebeneinander stehen. Auf dem Schreibtisch hat bei mir auch alles seinen exakten Platz und wenn ich in Spielen einen Raum nicht abgesucht habe, verfolgt mich dieser Gedanke, bis ich es nachgeholt habe.
Perfektionismus mag vielleicht manchmal ein Segen sein, durch den ich Ordnung halte und jeden Loot finde, für mich ist es aber auch ein Fluch, der innerlich an mir nagt und mich beim folgenden Anblick zur Weißglut treibt:
Für mich gehört die Rolle mit dem Blatt einfach grundsätzlich nach vorne. Da lasse ich mir nicht reinreden, aus drei guten Gründen:
- Ich bin mit der Abrollrichtung nach vorne aufgewachsen. Daher fühlt es sich für mich so einfach richtig an.
- Mit dem Blatt nach vorne ist es einfacher abzurollen. So muss ich nicht erst hinten an der Wand rumwühlen.
- Würde das Papier zur Wand zeigen, könnte es eher mit Schmutz und Keimen in Berührung kommen. Und ich bevorzuge logischerweise sauberes Toilettenpapier.
Nach vorn abrollen ist die einzig richtige Art!
Aber ich will ja nicht nur meckern, sondern mit einem positiven Beispiel an Naughty Dog appellieren, sich an Thimbleweed Park ein Beispiel zu nehmen. In dem Point&Click-Adventure wurde zwar auch der Faupax begangen, das Klopapier falsch herum aufzuhängen, nachdem das aber eine hitzige Diskussion zur Folge hatte, wurde die Option ins Spiel gepatcht, die Abrollrichtung selbst auswählen zu können.
Diese Einstellungsmöglichkeit würde nicht nur mich in Spielen glücklich machen, sondern jedem die Freiheit geben, das Scheißhauspapier so zu behandeln, wie er oder sie mag – auch wenn es NUR DIE EINE wahre Abrollrichtung gibt!
Das Toilettenpapier wird bei einem horizontalen Bügel nach vorne abgerollt. So und nicht anders. Punkt! Das sage nicht nur ich, das haben auch Wissenschaftler*innen der University of Colorado in einer Studie festgestellt (via WebMD). Warum? Weil die Wände bei Toiletten, wie von mir schon befürchtet, tatsächlich viele verschiedene Keime aufweisen, die wir sicherlich nicht auf das Toilettenpapier übertragen wollen.
Nachdem ich mich nun aber hier genug darüber ausgelassen habe, wie sieht es mit euch aus? Stört euch das mit dem Toilettenpapier auch? Achtet ihr auf solche Details überhaupt und sind sie euch überhaupt wichtig? Schreibt mir eure Gedanken gerne in die Kommentare.
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