Zwei Probleme
So toll die Quests sind, so nervig sind dabei zwei Sachen: Wir können die Aufträge im aktuellen Status des Spiels nicht teilen. Sehr wahrscheinlich hat sich Zenimax dazu entschlossen, weil Quests auch durchaus mal unterschiedliche Enden und spätere Konsequenzen haben können. Aber eine Teilen-Option (für Pärchen und Freunde, die immer, immer, immer alles zusammen machen) fänden wir schon sehr wichtig. Eine andere Alternative: Aufgaben mit mehreren möglichen Enden aus dem generell eingeschalteten Teilen von Quests zu extrahieren. Mit einem entsprechenden Hinweis für Gruppen, wenn's soweit ist: »Ab hier jeder für sich!«
Das zweite Problem ist die Sache mit dem Verfolgen von Aufträgen. Wir können derzeit immer nur einen Auftrag durch eine Texteinblendung und Markierungen auf dem Balkenkompass gescheit im Auge behalten. Wenn man dann mal aus den Startgebieten raus ist und mit jeder Rübennase am Wegesrand gequatscht hat, türmen sich die Quests im persönlichen Heldenjournal Richtung Himmel. Wie super (und wie normal) wäre es da doch, wenn man beispielsweise auf einer Minimap alle in einem Bereich relevanten Punkte angezeigt bekommen würde. Aber Pustekuchen! Und so läuft man viele Wege doppelt und dreifach. Das ist selbst unter dem Aspekt, dass die Welt von ESO optisch echt was hermacht, eine doofer und überflüssiger Zeitfresser, der nicht nur Hardcore-MMOlern auf die Nerven gehen dürfte.
Apropos Hardcore-Online-Rollenspieler: Die werden sich auch nicht sonderlich über fehlende Hilfsfunktionen für Gruppenkloppereien freuen. Wer mit seinen Kumpels etwa in ein Dungeon eindringt und sich zehn normalen Gegnern und einem Boss gegenüber sieht, der freut sich einfach, wenn er den Heiler-NPC-Feind für alle gut sichtbar und ohne große Laberei als erstes Ziel festlegen darf. Derartige, das Teamspiel unterstützende Mittelchen fehlen aber (noch). Genaue Schadensanzeigen fehlen übrigens auch. Rote, schrumpfende Balken sind ja eigentlich ausreichend, aber optional zuschaltbare Zahlenwerte könnte man doch auch gleich mal von Beginn an anbieten, ohne dass die Community wieder Addons basteln muss.
Überhaupt hapert's bei ESO in erster Linie an den Komfort-Standards für MMOs. Der Solist wird sich vielleicht denken: »Mir doch egal, ich spiele The Elder Scrolls Online wie ein Skyrim oder Oblivion und blende all die anderen auf meinem Server einfach aus.« Der Hardcore-Online-Rollenspieler allerdings wird vieles vermissen, wird sich über vieles ärgern und wird im Zweifelsfall nach dem ersten kostenlosen Monat mit The Elder Scrolls Online weiterziehen. Weil wir das dem Spiel, seiner wundervollen Welt und den tollen Quests auf keinen Fall wünschen, wünschen wir uns außerdem, dass Zenimax die kommenden zwei Monate bis zum Release noch eifrig für Verbesserungen nutzt. Oder den Release sogar nach hinten datiert, wenn's erforderlich sein sollte.
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