Gestern hat Microsoft den nächsten Schritt gemacht und nach der Enthüllung der Xbox Series X selbst auch verraten, welche Leistung eigentlich in der Next-Gen-Konsole steckt. Vor allem eine Statistik wurde dabei in den Vordergrund gerückt - die Xbox Series X verfügt über 12 TeraFLOPS. Aber was genau soll das eigentlich heißen? Wie wichtig sind TeraFLOPS wirklich?
Was sind TeraFLOPS überhaupt?
Nur kurz zur Begriffsklärung: FLOPS ist eine Abkürzung und steht für "Floating Point Operations Per Second". Grob gesagt gibt der TeraFLOPS-Wert also an, wie viele mathematische Operationen ein Computer pro Sekunde erledigen kann. Und "Tera" steht hier schon für einen Wert, nämlich für eine Billion. Das heißt also, die Xbox Series X kann bis zu 12 Billionen Matheaufgaben pro Sekunde lösen.
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Und ja, das ist viel. Die Xbox One kommt lediglich auf 1,31 TeraFLOPS, während die Xbox One X, das aktuelle Hardware-Flaggschiff, ebenfalls "nur" auf 6 TeraFLOPS kommt. Da ergibt es Sinn, dass Microsoft diesen Wert nutzt, um für die Xbox Series X zu werben. Ein derartiger Sprung - quasi die Verdopplung der Leistung - klingt jedenfalls spannend.
Was bringen TeraFLOPS mir als Spieler?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die mit den Teraflops verbundene Leistung in Spielen zu nutzen. Sind genug Leistungsreserven vorhanden, kann man Spiele beispielsweise in einer höheren Auflösung oder mit mehr Bildern pro Sekunde darstellen, auch beides gleichzeitig ist möglich. Schwieriger umsetzbar, aber viel Potenzial bieten außerdem Verbesserungen an der grafischen Qualität an sich wie detailliertere Charaktermodelle, größere Sichtweite oder realistischere Beleuchtung.
Nur die halbe Wahrheit
Es gibt da aber auch ein Problem mit dem Begriff "TeraFLOP". Denn gerade weil sich eine simple Zahl so gut eignet, Otto-Normal-Kunden ein "Gefühl" für Hardware-Leistung zu vermitteln, fällt dabei oft unter den Tisch, dass TeraFLOPS nur ein Zahnrad einer großen Maschine sind. Denn nur weil viele TeraFLOPS vorhanden sind, heißt das nicht, das sie auch optimal genutzt werden.
TeraFLOPS beschreiben lediglich die Rechenpower des Grafikprozessors, also der GPU, aber erst in Kombination mit den weiteren Hardware-Elementen zeigt sich das tatsächliche Potenzial. Zudem steht auch die Frage im Raum, wie leicht Entwickler von den TeraFLOPS Gebrauch machen können. Komplizierte Architekturen können nämlich schnell dazu führen, dass die Leistung in der Praxis geschmälert werden kann.
Hilfreich, aber mit Vorsicht zu genießen
Zudem sind TeraFLOPS nicht gleich TeraFLOPS. Wie die Kollegen von Digital Foundry in ihrer Analyse zum gestrigen Xbox Series X-Reveal schreiben, sind die 12 TeraFLOPS zwar auf dem Papier "doppelt" so hoch wie bei der Xbox One X, allerdings gab es in den letzten Jahren auch Fortschritte in GPU-Technologien. Und das bedeutet, dass die 12 TeraFLOPS vielleicht sogar "mehr wert" sind als nur die doppelte Leistung der Vorgängerkonsole.
Dass TeraFLOPS überhaupt für Marketingzwecke eingesetzt werden, ist noch relativ neu. Und das hat wohl auch damit zu tun, dass die eigentlichen Hardware-Details von Konsolen für die breite Masse oft zu komplex und verwirrend sind, als dass sie richtig eingeschätzt werden können. Mit TeraFLOPS kann die grundlegende Frage "Welche Power hat eine Hardware eigentlich?" leicht verständlich beantwortet werden. Aber jedem sollte auch bewusst sein, dass dies nur ein kleiner Teil der Antwort ist.
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