Spiele lassen Menschen moralisch abstumpfen - das ist seit Jahrzehnten ein Streitpunkt beim Thema Videospiele.
Nun könnte eine Studie vom Assistenzprofessor Matthew Grizzard der Buffalo University das Gegenteil beweisen.
Zumindest sprechen die Befunde der Studie für einen Zusammenhang zwischen amoralischen Taten in Spielen und einem positiven Sozialverhalten in der Realität. Testprobanden sollten im Rahmen der Studie eine modifizierte Version des Taktikshooters Operation Flashpoint: Cold War Crisis spielen, wobei zwei Testgruppen gebildet wurden. Die Spieler musste je nach Gruppe entweder als UN Friedenstruppen oder als Terroristen agieren. Der doch schon in die Jahre gekommene Titel von 2011 wurde gewählt, weil er bereits in vorhergehenden Studien genutzt wurde und sich für die wissenschaftliche Arbeit bewährt hat.
Im Zuge der Tests fühlten die Spieler, die als Terroristen kämpften, deutlich stärker ausgeprägte Schuldgefühle als die Blauhelm-Soldaten. Außerdem seien die Schuldgefühle der Testprobanden denen ähnlich, die sie bei ihren Vergehen in der echten Welt auch erleben würden.
Diese negativen Gefühle sollen Menschen insofern verändern, dass sie eine prosoziale Verhaltensweise entwickeln und Moralentscheidungen bewusster getroffen werden. So versucht der Mensch mit der Schuld fertig zu werden.
Grizzard und sein Team wollen laut der Website Polygon in einer Folgestudie einen weiteren Knackpunkt erforschen - ob Vielspieler durch den hohen Konsum von gewalthaltigen Spielen diesen Effekt langsam abtrainieren und so langfristig doch abstumpfen. Erste Ergebnisse deuten laut Grizzard zumindest daraufhin, Details möchte er aber erst bei der Fertigstellung der Studie bekanntgeben.
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